Infor baut gekaufte Datastream-Produkte für Asset-Management aus

25.08.2006
Der Business-Softwareanbieter Infor Global Solutions hat eine neue Software zur Einsatz- und Wartungsverwaltung von Maschinen, Anlagen und Fahrzeugflotten (Enterprise Asset Management) vorgestellt."Infor EAM Business Edition" ist ein Migrationsangebit an Nutzer der Lösung "Datastream MP2".

Mit Hilfe des Produkts sollen Fertigungsbetriebe in der Lage sein, Stillstands- und Ausfallzeiten in ihrer Produktion gering zu halten. Funktionen der Software liefern Einblicke über die von Maschinen zu einem bestimmten Zeitpunkt erbrachte Leistung (zum Beispiel Betriebsstunden einer Werkzeugmaschine). Hierbei helfen vordefinierte Kennzahlen und Berichte. Bedient wird das Werkzeug über einen Web-Browser.

Fertigende Betriebe sollen so in der Lage sein, Wartungsintervalle besser bei der Produktionsplanung und -steuerung zu berücksichtigen. Wartungs- und Inspektionsarbeiten lassen sich beispielsweise als zusätzliche Rüstzeit für einen Auftrag einplanen. Ebenso spielt dies für die Terminierung von Aufträgen eine Rolle.

Weitere Bausteine der Software kontrollieren Lagerbestände. Ein Beschaffungsmodul dient zum Bestellen von Waren, und überwacht dabei die Lieferzeiten und misst die Qualität der Lieferanten.

Neben den Funktionen sei die kurze Implementierungszeit ein Vorteil des Programms, so der Hersteller. Die Software geht auf die Übernahme des Softwareanbieters Datastream zurück, den Infor Anfang des Jahres gekauft hatte(siehe auch Infor kauft Asset-Management zu).

Datastream-Produkte lassen sich mit ERP-Systemen verbinden, dazu zählen die zahlreichen ERP-Lösungen, die Infor im Portfolio hat. Eine Standardschnittstelle gibt es zum Beispiel für Infor.com und XPPS. Kopplungen für die Produkte von SSA Global (ERP LN und ERP LX) sind in Arbeit. Infor hat den Rivalen SSA übernommen (siehe auch Update: SSA-Kauf macht Infor zur Nummmer drei). Ferner existiert ein Interface zu SAP R/3.

EAM Business Edition ist als Migrationsprodukt für das bestehende MP2 konzipiert. Kunden dieser Lösung können auf dieses System umsteigen, müssen aber "ein kleines Investment für Lizenzen" tätigen. Das neue Produkt enthält Basisfunktionen der zweiten Datastream-Lösung "7i". Sie ist im Gegensatz zu MP2 für das standardübergreifende Asset-Management entwickelt worden.

Laut Infor werde MP2 jedoch weitergepflegt, einen Zwang, auf die neue Lösung zu migrieren, bestehe nicht.

250 Firmen in Deutschland nutzen Produkte von Datastream, weltweit sind es 7000. Die Mehrheit der Kunden verwendet MP2. Etwa die Hälfte der deutschen Anwender zählt zum mittelständischen Maschinenbau. Auch öffentlichen Verwaltungen, Hausverwaltungen und Firmen verschiedener Branchen, die damit Fahrzeugflotten-Management betreiben, haben die Software erworben. (fn)