Die Abhängigkeit von Fremdkapital soll reduziert werden

Indiens Regierung legt 40 der Informationstechnik Zugel an

02.03.1990

DELHI (IDG) - Unter der neuen indischen Regierung drohen die Bundesbehörden und öffentlichen Unternehmen - die wichtigste Kundengruppe der im Lande ansässigen Informationstechnologie-Anbieter - mit drastischen Kürzungen ihrer Budgets für Computerinvestitionen.

Die Regierung der Nationalen Front in Delhi bezichtigt ihre von Rajiv Gandhi geführte Vorgängerin in einem Manifest der "kritiklosen Automatisierung und gedankenlosen Computerisierung, wodurch knappe Kapitalressourcen gebunden ... und die Abhängigkeit des Landes von fremdem Kapital erhöht" worden seien jetzt sollen Konsequenzen folgen.

Drastische Budgetkürzungen der Bundesbehörden und öffentlichen Unternehmen, so befürchten die indischen IT-Verkäufer werden die Wachstumsgeschwindigkeit der Branche von letztjährigen Rekord, als der Umsatz um 58 Prozent zulegte auf voraussichtliche 35 Prozent herunterbremsen. Die staatliche Auftraggeber steuerten bisher

einen Anteil von 45 Prozent zum IT-Gesamtumsatz bei. Jetzt bekommen die Anbieter bereits die verordnete Investitionszurückhaltung der öffentlichen Hand zu spüren.

Besonders der indische Kommunikationssektor fürchtet um seine Märkte: Das unter Rajiv Gandhi von Sam Pitroda gegründete Centre for Development of Telematics (C-DOT) wird seine bisherigen Arbeitsergebnisse der Kritik eines eigens eingesetzten Komitees unterwerfen müssen, von dem der Gründer ausgeschlossen wurde. Das C-DOT entwickelte eine eigene Telekommunikationsstrategie und eine Vermittlungstechnik, für die 36 Firmen Lizenzen erhalten haben.

Seit Bekanntwerden von Pitrodas Ausschluß, berichtet die IDG-Publikation "Computers and Communications", lauern in Delhi ausländische Multis auf ein Stück vom indischen TK-Kuchen. Hierunter sollen sich CIT-Alcatel, deren Chancen bereits recht hoch eingeschätzt werden, und das Philips-AT&T-Jointventure APT befinden.