Vorsicht Kostenfalle!

In-Memory-Option bei Oracle 12c standardmäßig aktiv

28.07.2014 von Thomas Cloer
Kunden der neuesten Oracle-Datenbank "12c" könnten mit der nächsten Lizenzrechnung eine böse Überraschung erleben.

Zumindest wenn es zutrifft, was der Experte Kevin Closson in seinem privaten Blog schreibt - nämlich dass die zuletzt von Oracle mit allen Kräften beworbene In-Memory-Option für 12c (die SAP HANA Konkurrenz machen soll) standardmäßig erst einmal eingeschaltet ist. Closson ist Senior Director in der Performance Engineering Group von EMC; er war früher Oracle Architect und in dieser Funktion an der Entwicklung des Datenbank-Spezial-Servers "Exadata" beteiligt.

Die In-Memory-Option kostet 23.000 Dollar pro CPU, wie aus einer in der vergangenen Woche aktualisierten Oracle-Preisliste (PDF-Link) hervorgeht (auch wenn Kunden selten Listenpreise zahlen). Closson geht angesichts dieses Preises davon aus, dass beileibe nicht jeder Anwender sie nutzen wollen wird. Und ist deswegen auch der Ansicht, Oracle sollte sie per default abgeschaltet lassen. Von Oracle selbst gab es gegenüber unseren US-Kollegen der "Computerworld" am Freitag noch keine Stellungnahme zu Clossons Blogpost, der zuerst dem britischen Branchendienst "The Register" aufgefallen war.

Lizenzmanagement im Datenbankumfeld -
Lizenzmanagement im Datenbankumfeld
Moderne Datenbanklösungen werden heute tief in Virtualisierungs-, Hochverfügbarkeits- und Cloud Umgebungen unterschiedlicher Hersteller integriert. Eine zyklische Analyse des Lizenzbestandes bietet in diesem Fall wertvolle Informationen, wie sich der Bedarf über einen längeren Zeitraum entwickelt. Die notwendigen Schritte am Beispiel einer Oracle Lizenzanalyse sind:
1. Ermittlung der Hardwarekenndaten ...
... aus dem Configuration Management.
2. Bestimmung der Softwarekenndaten basierend ...
... auf einem Analyse-Tool-Set.
3. Ermittlung der Lizenzkenndaten ...
... basierend auf den Oracle Vertragsunterlagen des Kunden unter Einbezug der Informationen aus der Oracle Installed Base, dem OLSA – Oracle License and Service Agreement, den Supportverträgen und weiteren lizenzrelevanten Dokumenten wie z. B. SIG – Software Investment Guide.
4. Vergleich des Ist-Zustandes ...
... (Hardware- und Software-Kenndaten) mit dem Soll-Zustand (Lizenzkenndaten).
5. Evaluierung der Konsequenzen ...
... aus der Planung.
6. Abschlussbericht mit Bewertungen, Empfehlungen, ...
... Angebotsgegenüberstellungen und möglichen Massnahmen.