In der Chipbranche macht sich Katerstimmung breit

03.05.2005
Infineon, STMicroelectronics und asiatische Hersteller legten schlechte Zahlen vor.

Die vermeintlich schwache Nachfrage nach Handys und Computern hat das Geschäft der Chiphersteller Infineon und STMicroelectronics im ersten Quartal unter Druck gesetzt. Beide Unternehmen mussten einen Nettoverlust ausweisen, dessen Höhe für viele Finanzanalysten überraschend ausfiel. Hinzu kommt die Dollarschwäche, die die beiden europäischen Hersteller zusätzlich trifft.

Während STMicroelectronics zumindest den Umsatz geringfügig steigern konnte, schrumpften die Einnahmen der Siemens-Ausgründung gegenüber dem Vorjahreszeitraum um vier Prozent. Ungünstig wirkte sich auch aus, dass der Münchner Konzern keine gute Prognose für das laufende Quartal abgab. Stattdessen sprach Infineon von anhaltendem Preisdruck. Das Management von STMicroelectronics sendete eine ähnlich düstere Botschaft aus.

Doch auch in Asien stehen die Zeichen in der Chipbranche auf Sturm. Der taiwanische Her- steller TSMC berichtet von einer Auslastungsquote von 78 Prozent nach 105 Prozent im Vorjahr. Das Unternehmen verzeichnete von Januar bis März folglich einen Gewinn- und Umsatzrückgang. Dennoch geht TSMC davon aus, dass sich die Bereinigung der Lagerbestände bald ihrem Ende nähert und die Kunden dann wieder bestellen.

Das könnte auch NEC Electronics gebrauchen: Das jüngste Quartal schlossen die Japaner mit einem Verlust ab, der Umsatz fiel um zwölf Prozent. Beim taiwanischen Konzern UMC waren die Gewinne zuletzt sogar um 78 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2004 geschrumpft. (ajf)