Im Fokus: Personal-Management

09.10.2006

Programme zur Gehaltsabrechnung dominieren noch immer den europäischen Markt für Human-Resource-Software (HR). Als Wachstumstreiber erweisen sich jedoch Spezialfunktionen für Performance-Management, Personaleinsatzplanung oder auch E-Recruiting. Zu diesem Ergebnis kommt das Marktforschungsunternehmen IDC in einer aktuellen Studie.

Im vergangenen Jahr wuchs der westeuropäische HR-Markt demnach auf ein Gesamtvolumen von rund einer Milliarde Dollar - gegenüber dem Vorjahr ein Umsatzplus von acht Prozent. Zu 73 Prozent beherrschen die Kernsegmente Gehaltsabrechnung (Payroll) und Personalverwaltung den Markt, doch der Bereich Payroll legte mit 4,1 Prozent nur unterdurchschnittlich zu. Stattdessen investieren Anwender zunehmend in "strategisches HR". Darunter fallen Aufgaben wie Personal-Einsatzplanung, Leistungsanalyse, E-Recruiting und anderes.

Laut IDC nehmen SAP und Oracle viel Geld in die Hand, um in diesen noch jungen Marktsegmenten eine führende Rolle zu spielen. In den Kernbereichen der Personalwirtschaft, insbesondere der Gehaltsabrechnung, halten die beiden ERP-Größen die Zügel fest in der Hand. Doch in den Wachstumsmärkten stehen ihnen kleinere Spezialanbieter im Weg. Bei Personal-Einsatzplanung und Arbeitszeit-Management spielt hierzulande etwa Atoss eine gewichtige Rolle, in Europa außerdem Carmen Systems (inzwischen: Jeppesen) und GFI Informatique. Stepstone, Northgate Information Systems und MrTed fordern die ERP-Riesen beim E-Recruiting heraus. Und geht es um Performance-Management, geben Anwender oft Spezialisten wie Cegid, Executrack Software oder Northgate den Vorzug.

Insgesamt führend im europäischen Markt für HR sind SAP, Oracle, Northgate, Sage und Datev. Allein SAP kontrolliert rund ein Drittel des westeuropäischen Marktes für Human Capital Management. In Sachen Wachstum zeigen indes die Nischenanbieter deutlich mehr Dynamik. (fn)