Im digitalen Netz wird weniger telefoniert Service-Provider gewannen bisher 250 000 Kunden fuer die D-Netze

18.06.1993

MUENCHEN (pi) - Mit der Entwicklung der Teilnehmerzahlen im D-Netz ist der Verband der Anbieter von Mobilfunkdiensten (VAM) in Gruenwald bei Muenchen bislang sehr zufrieden. Die Service-Provider konnten bisher rund 250 000 Teilnehmer fuer das D1- und D2-Netz gewinnen und haben eigenen Angaben zufolge einen Markanteil von 60 Prozent.

Seit der Oeffnung der digitalen Mobilfunk-Netze haben die deutschen Service-Provider 100 000 Kunden fuer das D1-Netz der Telekom gewinnen koennen. Fuer den Netzbetreiber Mannesmann Mobilfunk akquirierten die Anbieter rund 150 000 Telefonkunden. Dem VAM-Vorsitzenden Joachim Dreyer zufolge haben sich "die Erwartungen hinsichtlich der Teilnehmerzahlen mehr als erfuellt".

Dreyer betonte jedoch, dass in den digitalen Netzen deutlich weniger als im C-Netz telefoniert werde.

Der VAM-Vorsitzende fuehrt das geringere Gespraechsaufkommen auf mehrere Gruende zurueck. An erster Stelle nennt Dreyer den noch nicht abgeschlossenen Ausbau der D-Netze, der einen flaechendeckenden Einsatz der Mobiltelefone behindert. Weiterhin beeinflusse die geringe Sendeleistung der Handgeraete, die nach VAM-Schaetzungen einen Marktanteil von 25 Prozent haben, die Nutzungsmoeglichkeit in den Netzen negativ.

Zudem ist laut Dreyer ein Trend zum bewussteren Einsatz von Mobiltelefonen auch in den anderen Mobilfunk-Maerkten festellbar, ein Zeichen fuer den beginnenden Massenmarkt im Bereich der mobilen Kommunikation.