Im Dezember startet Borlands JBuilder 7

20.11.2006
Das unter dem Codenamen "Peloton" entwickelte Update der Entwicklungsumgebung ist voll Eclipse-kompatibel.

Vor wenigen Tagen erst hatte Borland angekündigt, seine Tools-Sparte als eigenständiges Tochterunternehmen ausgliedern zu wollen, nachdem der mehrmonatige Versuch, diesen Geschäftsbereich zu verkaufen, auf keine akzeptablen Angebote gestoßen war. Unter der Bezeichnung CodeGear gerade aus der Taufe gehoben, macht die neue Borland-Company nun mit ihrer ersten Produktankündigung auf sich aufmerksam: Die für Enterprise-Java-Anwendungen ausgelegte Entwicklerplattform JBuilder 7 soll Anfang Dezember in der Enterprise-Variante auf den Markt kommen, die Developer-Edition folgt im Januar. Bereits bekannt war, dass Borland mit dem Update eine Unterstützung der Plug-in-Mechanismen von Eclipse einführen will. Version 7 ist kompatibel zu dem quelloffenen Entwicklungs-Framework und verfügt über einen Migrations-Wizard, mit dem bereits vorhandene JBuilder-Projekte entsprechend übertragen werden können.

Den Ruf eines Major Release verdient sich JBuilder 7 laut Produkt-Manager Joe McGlynn jedoch auch aus anderen Gründen. Unterstützt werden jetzt beispielsweise die Java-EE-Spezifikationen der Version 5 beziehungsweise Enterprise Javabeans 3.0 (EJBs). Sourcecode-Deskriptoren lassen sich entsprechend in Java-Annotationen konvertieren.

Ein anderes Highlight ist die vom Borland-Produkt "Together" entliehene Technik "LiveSource". Was davon in JBuilder integriert ist, hängt von der gewählten Variante ab: Die Developer-Edition erlaubt UML-Modellierung sowie Codegenerierung, das Enterprise-Release bietet darüber hinaus bidirektionale Update-Mechanismen mit EJB-Komponentenmodellen. LiveSource ermöglicht jetzt zudem ein Round-Trip-Engineering von Web-Services. Neu ist auch die Integration des Performance-Tuning-Features "OptimizeIT" von Borland, das zwar bislang auch schon mit JBuilder gebündelt wurde, jedoch in einem eigenen Fenster ablief. OptimizeIT lässt sich außerdem in die Test & Performance Tools Platform (TPTP) von Eclipse einklinken.

Weitere Produktneuheiten sind der "Request Analyzer", um Aufrufe via Java RMI oder JDBC zu prüfen, sowie "Team Insight", das ein Dashboard mit Basisfunktionen zur Kontrolle von Entwicklungsprojekten offeriert. Interessant dürfte für manchen Anwender auch die Bündelung des Produkts mit Open-Source-Tools sein, so etwa mit Apache Maven (Build-Management), Subversion (Versionskontrolle), Bugzilla (Debugging) und Xplanner (Projektplanung). Nahe liegt dagegen die enge Kopplung der Entwicklungsumgebung mit Produkten für das Application-Lifecycle-Management (ALM), um die sich Borland künftig ausschließlich kümmern wird. Hier sind speziell "CaliberRM" und "StarTeam" für das Requirements- sowie Code-Control- und Change-Management zu nennen. (ue)