IFA: Aussteller zum Messeauftakt zufrieden

04.09.2006
Veranstalter und Aussteller der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin haben sich positiv zum Messeauftakt geäußert.

Auf der weltgrößten Branchenschau werde bereits am zweigen Tag gut geordert, teilte der IFA-Veranstalter gfu am Samstag mit. "Der Handel hat bisher mehr bestellt als zum IFA-Auftakt vor einem Jahr", sagte Loewe-Vorstandschef Rainer Hecker am Samstag der dpa. Mit 1049 Ausstellern aus 32 Ländern und dem Publikumsinteresse sei das Konzept für eine jährliche IFA bestätigt worden, betonte Hecker, der auch Aufsichtsratsvorsitzender des IFA-Veranstalters gfu ist.

"Am Samstag war das Besucherinteresse ähnlich groß wie bei der IFA im vergangenen Jahr", sagte Messesprecher Michael Hofer. An den sechs Tagen werde mit über 200.000 Besuchern gerechnet. Der Europabereich von Daewoo Electronics berichtet von einer großen Nachfrage des Handels."«Bei uns ist das erste Produkt bereits ausverkauft", sagte Sprecher Thomas Hey.

Der niederländische Philips-Konzern will seine Gesundheitstechnik künftig stärker in den Alltag bringen. Das Interesse der Verbraucher in einer alternden Gesellschaft an elektronischen Gesundheitsgeräten sei einer der wichtigsten Trends, betonte Rudi Provoost, Chef der Philips-Verbraucherelektronik. In der Elektronik-Branche sieht er die Ära einer "neuen Konvergenz" angebrochen.

Sei es bisher um das Zusammenwachsen verschiedener Technologien gegangen, stehe jetzt der Verbraucher im Vordergrund, der selbst bestimme, welche Inhalte er auf welchem Wege nutzen wolle. Ziel sei, dass alle Informationen jederzeit auf jedem Gerät verfügbar wären. "Was für Ihre Eltern oder Sie gut genug war, wird Ihren Kindern nicht mehr reichen", lautet seine Prognose.

Auf der Messe sind flache TV-Geräte mit dem Empfang für hochauflösendes Fernsehen HDTV ein gewichtiges Thema. Die Industrie erwartet von den Programmanbietern ein rasch wachsendes Angebot in gestochen scharfer HDTV-Technik. Das ZDF hat auf der IFA die Olympischen Sommerspiele 2008 in Peking erstmals öffentlich als möglichen Einstiegstermin auch der öffentlich-rechtlichen in die HDTV-Technik genannt. Aussagen zu einem Regelbetrieb seien derzeit allerdings verfrüht, schränkte ZDF-Produktionsdirektor Andreas Berecky am Samstag auf der IFA ein.

ARD und ZDF lehnen eine Satellitengebühr für den Programmempfang ab, wie sie einige Free-TV-Sender planen. Öffentlich-rechtliche Programme in Deutschland seien ein Kulturgut, das jedem Bürger auch in Zukunft ohne Beschränkungen offen stehen müsse, sagte der Vorsitzende des Digitalausschusses von ARD und ZDF, SR-Intendant Fritz Raff. Die Digitalisierung dürfe nicht als "Mautsystem für rein wirtschaftliche Interessen missbraucht werden". Laut Plänen der Sendergruppen RTL und MTV sollen Haushalte mit Satellitenempfang von 2007 an etwa 3,50 Euro pro Monat an den Satellitenbetreiber zahlen, wenn sie das digitale Angebot sehen möchten. Eine Zustimmung der Kartellbehörden für das Vorhaben steht noch aus.

Simple Bedienbarkeit und einfacher Zugang zu digitalen Inhalten gehören heute nach Meinung von Stephen DiFranco, Manager beim Chiphersteller AMD, zu den vordringlichsten Herausforderungen der Unterhaltungselektronik-Industrie. Das fange bereits bei der Fernbedienung an. Auch digitale Unterhaltung wie Musik und Filme müssten von den Inhalte-Anbieter weitaus einfacher zugänglich gemacht werden, als es heute der Fall ist, sagte DiFranco auf der IFA. Internetportalbetreiber wie Yahoo" hätten mit ihren Angeboten bereits einen richtigen Weg eingeschlagen. Der wichtigste Part für die Realisierung der vernetzten Heimunterhaltung komme heute den Inhalteanbietern zu, nicht der Technologie-Branche. (dpa/tc)