Fliegen ohne Risiko:

Hybridrechner simuliert den Ernstfall

25.02.1977

BRAUNSCHWEIG - Das Institut für Flugführung (IFF) der Technischen Universität Braunschweig demonstrierte kürzlich vor Vertretern des Luftfahrtbundesamtes (LBA), der Deutschen Forschungs- und Versuchsanstalt für Luft- und Raumfahrt (DFVLR) sowie Mitgliedern der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), wie zukünftig mehr Sicherheit im Flugverkehr "produziert" werden kann. Die Braunschweiger Wissenschaftler beschäftigen sieh speziell mit der Entwicklung neuer Flugregelsysteme, Bedienelemente und Anzeigeinstrumente.

Da für bestimmte Untersuchungen ein Flugsimulator unerläßlich war bauten die IFF-Forscher im Labor die naturgetreue Nachbildung eines Boeing 737-Cockpits auf. Die wichtigsten Bordinstrumente und Bedienorgane wurden dabei über ein selbstentwickeltes Interface an einen Hybridrechner Pacer 600 von EAI angeschlossen. Die physikalische Nachbildung des Flugzeugs übernimmt zum größten Teil die Analogeinheit EAI 681; die Flugablaufsteuerung samt Navigation und Flugdatenaufzeichnung (etwa 150000 Daten pro Minute) wird von der Digitaleinheit Pacer 100 simuliert.

Der Pilot im Labor-Cockpit "steuert" die Maschine wie im echten Flugbetrieb und kann alle Reaktionen des Flugzeugs sowie seine Flugbahn an den Instrumenten verfolgen. Auf diese Weise lassen sich neue Konzepte ohne Gefährdung von Menschen und

Material erproben. Darüber hinaus dient ein Teil der Simularorversuche dazu, den Zusammenhang zwischen steigendem Schwierigkeitsgrad der Aufgabe und Zuzahlen der Arbeitsbelastung von Piloten zu untersuchen. sf