Weltraummission der NASA

Hubble-Teleskop bekommt neuen Backup-Rechner

18.05.2009 von Martin Bayer
Astronauten der NASA haben in dem Weltraum-Teleskop Hubble einen neuen Backup-Rechner sowie verbesserte Kameratechnik installiert. Damit versprechen sich die Forscher noch spektakulärere Bilder aus den Tiefen des Alls.

Die Besatzung des Space Shuttle "Atlantis" hat während des ersten von insgesamt fünf geplanten Weltraumspaziergängen ein neues Backup-System im Hubble-Teleskop implementiert. Die Reparatur war notwendig geworden, nachdem im Herbst 2008 der Primärrechner ausgefallen war und der Backup-Rechner die Steuerung Hubbles übernommen hatte. Für die Reparatur fing die siebenköpfige Crew das Weltraumteleskop mit Hilfe eines Greifarms ein und hievte es in die Ladebucht des Space Shuttle. Der Computer ist die wichtigste Schnittstelle zwischen dem Teleskop und dem Kontrollzentrum der US-Weltraumbehörde. Das System steuert Hubbles Instrumente und bereitet die Daten auf, um diese dann in Richtung Erde zu übermitteln. Bislang hat das Weltraum-Teleskop rund 750.000 Bilder aus dam All zur Erde geschickt.

Hubble-Mission
Das Space Shuttle Atlantis startet zu seiner Hubble-Mission.
Hubble-Mission
Atlantis auf ihrem Weg zum Weltraum-Teleskop.
Hubble-Mission
Die Astronauten Andrew Feustel und John Grunsfeld basteln an Hubble.
Hubble-Mission
Astronaut John Grunsfeld befestigt einen Haltegurt.
Hubble-Mission
Astronaut Michael Good blickt durch ein Fenster ins Innere der Atlantis. Im Hintergrund der Greifarm, mit dem die Crew das Weltraumteleskop eingefangen hat.
Hubble-Mission
Astronaut John Grunsfeld bereitet die ersten Reparaturen an Hubble vor.
Hubble-Mission
Hubble steht in der Ladebucht des Space Shuttle.
Hubble-Mission
Astronaut Andrew Feustel beugt sich über seinen Werkzeugkasten.
Hubble-Mission
Die Astronauten Michael Good (hinten) und Mike Massimino in einer Pause zwischen ihren Weltraumspaziergängen.
Hubble-Bilder
Adler-Nebel M16: Die Länge der Struktur beträgt 9,5 Lichtjahre.
Hubble-Bilder
Nahaufnahme des Saturn. Vor dem Planeten sieht man die Monde Enceladus, Dione und Mimas.
Hubble-Bilder
Galaxie M74.
Hubble-Bilder
Gasnebel M17 im Sternbild des Schützen, etwa 5500 Lichtjahre von der Erde entfernt.
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Der Tarantula-Nebel in den Magellanschen Wolken.
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Galaxie M82: Im Mittelpunkt des Sternenhaufens entsehen neue Sterne etwa 10-mal schneller als im Zentrum der Milchstraße..
Hubble-Bilder
Der Krabben-Nebel M1.
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Stern V838 Mon.
Hubble-Bilder
Spiral-Galaxie NGC 1672.
Hubble-Bilder
Sombrero-Galaxie M104.
Hubble-Bilder
Die Orion-Nebel M42 und M43.

Nach Angaben der NASA handelt es sich um die erste Reparatur am Zentralrechner des Weltraum-Teleskops. Hubble umkreist seit Ende April 1990 die Erde in einer Höhe von 590 Kilometern. Der letzte Serviceeinsatz datiert aus dem Jahr 2002. Insgesamt elf Tage verbringt die Crew der Atlantis im Weltraum, um Hubble auf Vordermann zu bringen. Dafür haben die Astronauten über zehn Tonnen Material in den Orbit mitgenommen. Neben dem neuen Rechner soll die Atlantis-Mannschaft neue Steuerungs- und Kamerasysteme installieren.

Die Wissenschaftler versprechen sich von dem getunten Weltraum-Teleskop in den kommenden Jahren noch spektakulärere Entdeckungen als in den vergangenen Jahren. Geht es nach den Wünschen Forscher, dann soll Hubble noch mindestens fünf Jahre seinen Blick in die unendlichen Weiten des Alls richten, um dem Weltraum weitere Geheimnisse zu entlocken. 2014 planen die Wissenschaftler den Nachfolger, das James-Webb-Teleskop, in die Erdumlaufbahn zu schießen. Hubble soll der NASA zufolge über dem Pazifik kontrolliert zum Absturz gebracht werden und in den Tiefen des Ozeans versinken.