First Look

HP StorageWorks P9500 verspricht Hochverfügbarkeit

21.10.2010 von Johann Baumeister
Mit neuen Modellen der XP-Familie adressiert Hewlett-Packard vor allem jene Storage-Bereiche, bei denen Ausfallsicherheit und Skalierbarkeit zu den zentralen Forderungen gehören.

Die Speichersysteme der XP-Serie von HP sind auf Hochverfügbarkeit und eine umfassende Skalierung getrimmt. Sie finden sich daher vor allem im Umfeld von geschäftskritischen Anwendungen wieder. Der Trend zur Virtualisierung und dem Cloud Computing macht auch vor den Mission Critical Anwendungen nicht halt und erhöht folglich den Druck auf ausfallsicheren und flexibel zu verwaltenden Speicher. Dies sind zwei zentrale Verbesserungen, die HP bei der Neuauflage des Speichers vorgenommen hat. Daneben hat man an der Leistungsschaube gedreht. Durch Data Tiering und den Einsatz von SSD werden die Zugriffe beschleunigt. Zu den neuen Funktionen gehört ferner eine applikationsabhängige Zugriffsoptimierung (QoS) und eine flexiblere Lizenzierung, die es ermöglicht, die Zugriffslizenzen unterschiedlichen Funktionen wechselseitig zuzuweisen.

HP gibt für seinen Speicher, unter Einhaltung bestimmter Vorgaben, eine Garantie für eine hundertprozentige Datenverfügbarkeit ab. Durch eine neue Verwaltungsoberfläche und höhere Packungsdichte der Platten sollen außerdem die Energiekosten und der Verwaltungsaufwand gesenkt werden.

HP StorageWorks P9500

Das System, das in Zukunft als HP StorageWorks P9500 Disk Array bezeichnet wird, ist in unterschiedliche Ausprägungen verfügbar. Im Maximalausbau kann es auf bis zu 2048 Platten ausgebaut werden. Diese ergeben zusammen eine Speicherkapazität von 1,2 Petabyte.
Bestehende Speichersysteme der Wettbewerber lassen sich durch die integrierte Virtualisierungsschicht in einen virtualisierten Storage-Pool, der durch die P9500 verwaltet wird, integrieren. Dies führt zu einem Speichervolumen mit einem Maximalausbau von 247 Petabyte.

Die Zukunft gehört den 2,5-Zoll-Platten

Zum Einsatz kommen ausschließlich Platten der Größe 2,5 Zoll. Dabei haben die Unternehmen die Wahl zwischen SSD sowie SAS-Platten mit 7200, 10.00 und 15.000 Umdrehungen. HP vollzieht damit den Wechsel von den 3,5-Zoll-Festplatten auf die kleineren Modelle. Wenngleich heute die 3,5-Zoll-Platten heute noch höhere Kapazitäten ermöglichen, so liegt die Zukunft der Drives für HP eindeutig bei den 2,5-Zoll-Modellen. Der Schwenk zu den kleineren Platten bringt aber auch einen weiteren Technologiewechsel mit sich. Statt teurer Fibre Channel Drives kommen SAS-Platten zum Einsatz. Durch die kleineren Plattenmodelle und kürzeren Wege sinkt auch die Zugriffszeit der Schreib-/Leseköpfe. Auch auf den Stromverbauch wirken sich die kleineren Drives positiv aus: er sinkt, bei vergleichbarer Kapazität, um circa 25 Prozent. Geändert wurde außerdem die Kommunikationsschnittselle zu den Serversystemen. Im Gegensatz zu den Fibre-Channel-Platten, die heute in der Regel mit 4 GByte angebunden sind, werden die Drives in der P9500 mit 6 GByte Zugriffsrate betrieben. Als Interface zu den Servern setzt HP weiterhein auf Fibre Channel.

Datenmigration, das Verschieben von LUNs, Snapshooting sowie vergleichbare Verwaltungsfunktionen sind online und ohne Unterbrechung durchführbar. Gleiches gilt für die Aufrüstung des Speichersystems. Auch diese läuft ohne Unterbrechung.

Data Tiering über mehrere Stufen

Um den bestmöglichen Nutzen aus den SSD-Drives zu ziehen, wurden die Tiering-Funktionen angepasst. Die als Smart Tiering bezeichnete Funktion sorgt zusammen mit dem Thin Provisioning für eine Beschleunigung des Datenzugriffs. Dabei werden jene Speicherbereiche mit der höchsten Zugriffshäufigkeit automatisch auf die schnellen Medien verschoben. Das Konzept arbeitet auf mehreren Stufen und schließt SSD und die unterschiedlichen SAS-Varianten ein. Die Granularität der Datenblöcke ist 42 MByte.

Auch die Funktion des Application Performance Extender (APEX) zielt auf Leistungsoptimierung. Durch APEX lassen sich Quality-of-Service-Einstellungen (QoS) für Applikationen festlegen. Für unternehmenskritische Anwendungen kann damit ein definiertes Antwortverhalten vorgegeben werden. Weniger wichtige Datenzugriffe müssen sich hingegen mit reduzierten QoS-Werten zufriedengeben. APEX bringt die QoS-Möglichkeiten mehr in Richtung der Anwendungsprozesse. Bei anderen Speichersystemen hingegen werden die QoS-Definitionen in der Regel an die LUNs der Platten gebunden.

Flexibleres Lizenzmodell erlaubt Anpassung

Eine weitere Optimierung stellen die neuen Lizenzregelungen dar. Sie erlauben eine feingranulare Anpassung der Lizenzen an den tatsächlichen Bedarf. Viele Funktionen, wie beispielsweise die Leistungsanalyse oder die Erstellung von umfangreichen Snapshot-Kapazitäten, werden oftmals nur sporadisch benötigt, binden meist aber die Lizenzen permanent. Durch das neue Lizenzverfahren lassen sich nun die Lizenzen nach dem tatsächlichen Verbrauch und der Nutzung zuweisen. Durch das neue Lizenzverfahren lassen sich die Zugrifflizenzen abwechselnd immer den Speicherfunktionen zuweisen, die sie in diesem Moment benötigen. Die Zuweisung erfolgt nach der Dauer (Tagen) und dem Volumen (Terabyte).

Optimiert wurde ferner die Unterstützung von SAP-Systemen. Für Test- oder Schulungszwecke richten die Unternehmen oftmals Kopien einer bestehenden SAP-Umgebung ein. Das sind bis dato langwierige, weil manuelle und fehleranfällige Prozesse. Um den gesamten Durchlauf in Zukunft fehlerfrei und schneller zu gestalten, wurde er nun automatisiert.

Um den Unternehmen eine reibungslosen Umstieg von den XP-Vorgängermodellen auf die P9500 zu ermöglichen, wird HP für die bestehende Storage-System der XP-Reihe noch mindeste 7 Jahre Service, Support und Ersatzteile bereitstellen.

Im Zuge der Erneuerungen des Speichersystems wurde auch die Verwaltungskonsole neu erstellt. Sie basiert auf einem Web-Interface und ist aus einer dreijährigen Zusammenarbeit zwischen HP und Hitachi Ltd. entstanden. Das neue Managementinterface orientiert sich stärker an den Aufgaben und weniger an den technischen Details. Diese Aufgabenorientierung ist mit Hilfen unterlegt. Das spart dem Administrator Zeit bei der Einrichtung und Überwachung des Speichersystems.