Freiberufler

Honorar für freie SAP-Berater bleibt hoch

27.09.2017 von Alexandra Mesmer
Selbständige SAP-Berater sind hochspezialisiert, erfahrener als andere Freiberufler und deshalb auch besser bezahlt. Das ergab eine Analyse des Personaldienstleisters Gulp.

SAP-Wissen gehört laut Gulp zu den am meisten nachgefragten Qualifikationen auf dem IT- und Engineering-Projektmarkt, auch wenn sich seit 2014 ein leichter Abwärtstrend zeigte. In den letzten zwölf Monaten gingen über 33.000 Projektanfragen für gut 2.700 Projekte, in denen SAP-Skills gefordert waren, über Gulp an die dort registrierten Freelancer heraus. Das sind 14 Prozent aller Projektanfragen, die im letzten Jahr über den Personaldienstleister liefen. Dieser Mittelwert liegt zwar auf dem Niveau von 2015, über die einzelnen Monate hinweg zeichne sich aber ein leichter Abwärtstrend ab.

Lünendonk: Die wichtigsten Freiberufler-Vermittler 2017
Die zehn größten Freiberufler-Vermittler ...
... hat Lünendonk in der Studie "Der Markt für Rekrutierung, Vermittlung und Steuerung von IT-Freelancern in Deutschland" im Jahr 2017 ermittelt - gemessen an ihren Umsätzen.
Platz 10: Questax GmbH…
… hat 2016 mit der Vermittlung von IT-Freiberuflern einen Umsatz von 64,6 Millionen Euro erzielt und hält damit Platz 10 des Rankings. Der Gesamtumsatz des Unternehmens betrug 77 Millionen Euro. Die Zahl der Mitarbeiter konnte gegenüber 2015 von 97 auf 104 Angestellte gesteigert werden.
Platz 9: top itservices AG
Über einen Umsatz von 65 Millionen Euro kann sich Vorstandsvorsitzender Hubert Staudt freuen. Der Gesamtumsatz konnte von 94,5 Millionen im Jahr 2015 auf 100 Millionen Euro im Jahr 2016 gesteigert werden. Zudem erhöhte sich die Mitarbeiterzahl von 824 auf 850 Angestellte.
Platz 8: Westhouse Group GmbH…
… ist unter anderem auf die Vermittlung von SAP-Freiberuflern spezialisiert. 2016 erwirtschaftete Westhouse mit der Freiberuflervermittlung 77,4 Millionen Euro (2015: 61,1 Millionen Euro). Der Gesamtumsatz betrug 128,5 Millionen Euro, die Mitarbeiterzahl wuchs von 215 auf 235.
Platz 7: 1st Solution Consulting GmbH
Einen Umsatz von 77,7 Millionen Euro kann Frank Shams, Geschäftsführer von 1st Solutions, durch die Freiberuflervermittlung im Jahr 2016 nachweisen. Der Gesamtumsatz liegt bei 115 Millionen Euro (2015: 120 Millionen) und auch die Mitarbeiterzahl wurde von 116 im Jahr 2015 auf 110 im Jahr 2016 etwas reduziert.
Platz 6: Solcom GmbH
Die Solcom Unternehmensberatung hat mit der Vermittlung von IT-Freiberuflern 90,8 Millionen Euro und damit knapp vier Millionen Euro mehr umgesetzt als im Vorjahr. Auch die Zahl der Angestellten ist von 130 auf 155 angewachsen.
Platz 5: Etengo
Etengo-Vorstandschef Nikolaus Reuter kann sich über 96,4 Millionen Euro Gesamtumsatz und damit gut 23 Millionen mehr als 2015 freuen. Die Mitarbeiterzahl der Mannheimer wuchs von 84 im Jahr 2015 auf 125 im Jahr 2016.
Platz 4: SThree
Im Vorjahr war die Freiberufler-Vermittlung SThree noch auf Platz sechs: Der Umsatz mit der Rekrutierung und Vermittlung von IT-Freelancern weist mit 108 Millionen Euro ein Plus von 22 Millionen gegenüber dem Vorjahr aus. Der Gesamtumsatz stieg ebenfalls stark von 179 auf 225 Millionen Euro.
Platz 3: Allgeier Experts SE
Bronze geht wie im Vorjahr an Allgeier Experts: Das Unternehmen erzielte mit der Vermittlung von Freiberuflern 120,9 Millionen Euro Umsatz, 2015 waren es noch 121,7 Millionen. Der Gesamtumsatz des Unternehmens steigerte sich von 245,8 Millionen auf 258,5 Millionen Euro. Die Mitarbeiterzahl liegt bei 1.819.
Platz 2: Gulp Information Services GmbH
Die Top Drei der IT-Freiberufler-Vermittlungen bleiben dieses Jahr unter sich: Auch die Randstad-Tochter Gulp macht da mit Silber keine Ausnahme und untermauert die "Vizemeisterschaft" mit 239 Beschäftigten, einem Vermittlungsumsatz von 356,2 Millionen Euro (2015: 299,8 Millionen Euro) sowie der Steigerung des Gesamtumsatzes von 323,3 Millionen Euro auf 390,1 Millionen Euro.
Platz 1: Hays
Unangefochten an der Spitze der IT-Freiberufler-Vermittlungen bleibt Hays: Das Unternehmen setzte 2016 mit der Rekrutierung und Vermittlung von IT-Freelancern sagenhafte 985,3 Millionen Euro um, was im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 137,4 Millionen bedeutet. Die Mitarbeiterzahl liegt bei 1.800. Der Gesamtumsatz wurde von 1,5 auf 1,8 Milliarden Euro gesteigert.

Stundensatz: Zehn Euro mehr als der Durchschnitt

Trotzdem lassen sich SAP-Experten ihre Kenntnisse gut bezahlen. Der geforderte Stundensatz betrug in den letzten zwölf Monaten im Schnitt 89,28 Euro und befindet sich damit gute zehn Euro über dem Gesamtdurchschnitt. "Das liegt nicht nur an der guten Nachfragesituation für diese Freelancer, sondern auch daran, dass SAP-Experten oft hochspezialisiert sind. Freelancer mit SAP-Schwerpunkt sind meist älter und damit erfahrener als der Gesamtdurchschnitt", erläutert Gulp-Manager Stefan Symanek.

Stefan Symanek, Gulp: Der durchschnittliche SAP-Experte ist 50 Jahre und hochspezialisiert, erhält darum auch ein höhres Honorar.
Foto: Gulp

Die Altersverteilungskurve macht es deutlich: Es gibt überdurchschnittlich mehr SAP-Experten über 50 Jahre. Das Durchschnittsalter liegt bei 49,8 Jahren und ist somit zweieinhalb Jahre höher als das des Gesamtdurchschnitts.

SAP Hana sich etabliert

Die einzelnen SAP-Module unterliegen stets starken Schwankungen, was die monatliche Nachfrage an jeweiligen Experten betrifft. Großer Aufsteiger der letzten Jahre ist jedoch SAP Hana. Während der Skill 2015 noch wenig nachgefragt war, ging der Bedarf in den letzten Jahren stetig nach oben. "Der einstige Newcomer hat sich etabliert und nähert sich den häufig geforderten Skills wie SAP Basis oder SAP R/3 Finanzwesen an", resümiert Symanek.