Hohe Temperaturen führen zu sinkenden Umsätzen

24.07.2006 von Dorothea Friedrich
Kleine Unternehmen mussten im Juni wegen der hohen Temperaturen im Vergleich zum Mai unerwartete Umsatzeinbußen hinnehmen.

Hier machen sich auch erste Vorboten der Sommerflaute - beispielsweise eine sinkende Kauflust - bemerkbar. Für Juli erwarten die Firmen wegen der bevorstehenden Urlaubs- und Ferienzeit ein weiteres Absinken ihrer Umsätze. Zudem gehen die Investitionen in ITK (Informations- und Kommunikationstechnik) zurück. Zu diesem Ergebnis kommt das von Microsoft Deutschland beim Marktforschungsinstitut Techconsult in Auftrag gegebene Trendbarometer für kleine Unternehmen für den Monat Juli. Techconsult befragt 200 kleine Firmen in Deutschland zur wirtschaftlichen Lage und zur Investitionsbereitschaft.

Die Befragten mussten im Juni im Vergleich zum Mai Umsatzeinbußen hinnehmen. Der Lageindex sank im Juni um 6 auf 110 Punkte. Am erfolgreichsten ist weiterhin das Finanzgewerbe mit einem Umsatzindikator von 118 Punkten. Die kleinen Finanzdienstleister profitieren demnach noch immer von einem erhöhten Beratungsbedarf ihrer Kunden, doch auch die Konjunktur und die an sich positive Wirtschaftslage führen zu einer stärkeren Investitionsbereitschaft in Geldanlagen und Versicherungsleistungen.

Am härtesten traf es im Juni die kleinen Handelsunternehmen, deren Umsatzindex im Juni nur 104 Punkte erreichte. Verantwortlich für den Rückgang sind die gesunkene Kauflaune wegen der überdurchschnittlich hohen Temperaturen sowie die wieder einmal steigenden Benzinpreise. Für Juli rechnen die kleinen Unternehmen wegen der Urlaubszeit mit einem weiteren Sinken des Umsatzes (Erwartungsindex 106 Punkte). Für das kommende Quartal erwarten die Kleinunternehmer nach der Ferienzeit steigende Umsätze und bis September wieder einen Aufwärtstrend bei einem Index von 118 Punkten.

ITK-Investitionen gehen 2006 erstmals zurück

Der Indikator für die ITK-Gesamtausgaben fiel erstmals im Jahr 2006 im Juni gegenüber Mai leicht um einen Zähler auf 110 Punkte. Einer der Gründe ist laut Techconsult die verschlechterte Zahlungsmoral der Kunden.

Am ausgabefreudigsten zeigten sich die kleinen kommunalen Versorgungsbetriebe und kleine Unternehmen der Telekommunikationsbranche mit einem Lageindex der ITK-Gesamtinvestitionen von 127 Punkten. Sie investierten vor allem in die Hardware-Modernisierun. Die Anschaffung neuer Server und Kopierer ließ den Index im Finanzsegment auf 120 Punkte steigen.

Die Ferienzeit dämpft auch die Investitionsbereitschaft der Unternehmen. Dies trifft vor allem auf die Industrie sowie die Versorgungs- und Telekommunikationsbranche zu. Daher fällt der Erwartungsindex für Juli auf 98 Punkte.

Differenziert nach IT-Segmenten stiegen die Investitionen der befragten Unternehmen in IT-Infrastruktur im Juni auf einen Index von 110 Punkten. Zu diesem Bereich gehören zum Beispiel Server, Clients, Storage und Netzwerke. Anders sieht es bei den Ausgaben für Unternehmenssoftware wie Lösungen für ERP (Enterprise Resource Planning), SCM (Supply Chain Management) und E-Business sowie die Investitionen in mobile Endgeräte wie Notebooks und Smartphones aus. Hier sank der Index leicht auf jeweils 102 Punkte.