Hiwaves NFC-Poster: Mama, das Plakat spricht mit mir!

21.09.2007
Wer auf einen Werbebanner im Internet klickt, gibt dem Werbetreibenden ein klares Feedback: da habe ich Lust drauf! Da man Plakate an einer Häuserwand bekanntermaßen nicht anklicken kann, ließ sich das Berliner Systemhaus Hiwave ein Konzept einfallen, wie man auch gedruckte Werbung interaktiv gestalten kann.

Werbung kann nervig sein, Werbung kann nützlich sein, Werbung kann teuer sein, Werbung kann witzig sein. Werbung kann alles sein. Aber was Werbung bislang selten war: interaktiv. Kaum ein Werbetreibender in den klassischen Printmedien bekommt von seinen Kunden direktes Feedback über seine Kampagnen - entweder er merkt am Umsatz, dass er den Nerv der Konsumenten getroffen hat oder er wechselt seine Agentur. Im Internet verhält sich der Werbemarkt etwas anders: hier kann man relativ leicht herausfinden, wie oft sich Kunden ein Werbemittel anschauen und wie viele so interessiert sind, dass sie auch mit dem Werbemittel interagieren. Was in den neuen Medien relativ gut funktioniert, möchte die Hiwave GmbH, Deutschlands erstes Systemhaus für Mobile Marketing-Technologien, jetzt auf klassische Werbeformate projizieren.

Hiwave zeigt auf der Dienstag startenden Vermarktermesse Online Marketing Düsseldorf (OMD) ein gedrucktes Plakat, auf dessen Rückseite man einen NFC-Chip samt Antenne integriert. Ein entsprechendes Handy bzw. NFC-fähiges Endgerät vorausgesetzt, lassen sich die darin enthaltenen Informationen auslesen, indem man es in einem Abstand von weniger als drei Zentimetern an der Plakatfläche vorbeiführt. Hiwave bietet interessierten Werbetreibenden ein Komplettpaket aus Idee und Konzept, NFC-Tags und Programmierung sowie Design und Druck der Plakate an.

Die Anwendungen der Nearfeld Communication-Technologie können in diesem Szenario unterschiedlich sein. So können Spiele-Anbieter beispielsweise einen Downloadlink auf eine Trial-Version ihres neuesten Games aufs Handy schicken. Ein Shortcut zu einem Diskussionsforum oder Gästebuch, in dem man nachschlagen könnte, wer außer einem selbst das Plakat gesehen hat wäre genauso gut denkbar wie ein Gutscheinsystem für Musik, Spiele oder Klingeltöne.

Während Hiwave auf eine Hightech-Variante des lokalen Datenaustauschs setzt, gibt es auch Alternativen zu diesem Konzept: erst kürzlich stellte die Bauahus-Universität Weimar eine Erweiterung von Matrixcodes vor, mit denen sich größere Datenmengen unkompliziert von gedruckten Flächen bzw. farbigen Displays auf Handys übertragen lassen. Ihr Vorteil: man benötigt kein Endgerät, das sich auf die NFC-Technologie versteht. Von denen gibt es ohnehin nur wenige - der prominenteste Vertreter ist Nokias Spezialanfertigung 6131 NFC, das Hiwave auf der OMD im Gepäck haben wird. Andere Hersteller, allen voran Samsung und Philips bauen seit Jahren Prototypen für die NFC-Kommunikation. Jetzt kann man Hiwave nur wünschen, dass sie mit der Einführung dieses Konzepts in Europa erfolgreich sind; Japaner ersetzen mit dieser Technologie bereits ihre Kredit- und Bahnfahrkarten.

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