Best in eCommerce 2015 mit Kienbaum

Heidelberger Druckmaschinen -Industrie 4.0 im Visier

11.06.2015 von Yvonne Göpfert
Der Onlineshop der Heidelberger Druckmaschinen wird runderneuert: Der neue Shop soll B2C Elemente in Design und Usability mit B2B Spezifika vereinen, die bestehenden Kunden-Accounts beibehalten und multiple Wishlists ermöglichen.

Angebotsvielfalt, Kundenorientierung und Bedienkomfort zeichnen den neuen Onlineshop der Heidelberger Druckmaschinen AG aus. Insgesamt gibt es 21 länderspezifische Shops mit lokal angepasstem Angebot und einem mit ca. 75.000 Artikeln einzigartigem Produktportfolio.

Mit dem Projekt "Heisales eCommerce" gewannen die Kienbaum Management Consultants GmbH und die Heidelberger Druckmaschinen AG beim Best-in-eCommerce-Wettbewerb den ersten Platz in der Kategorie "Beste Relaunch eines B2B-Shops".
Foto: Creativa, Fotolia.com

Das Projektziel von Heisales eCommerce bei Heidelberg ist hoch gesteckt: Der Einkauf im Heidelberg Onlineshop soll zur lohnenden Bestellalternative für bestehende Offline-Kunden werden und potentielle Neukunden und Interessenten das Portfolio für Internetrecherche zur Verfügung zu stellen.
Interessenten haben die Wahl zwischen einer Gast-Bestellung und einer Registrierung als Kunde.

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Registrierte Kunden genießen diverse Vorteile wie z.B. Zugriff auf das volle Produktportfolio oder Bestellung auf Rechnung. Für bestehende Kunden werden die vereinbarten Rabatte und Lieferkonditionen automatisch berücksichtigt. Für maximale Einkaufseffizienz lassen sich mehrfache Wunschlisten für wiederkehrende Bestellungen anlegen, die sich automatisch mit Nachfolgeprodukten aktualisieren. Mit dem Projekt Heisales eCommerce gewannen die Kienbaum Management Consultants GmbH und die Heidelberger Druckmaschinen AG beim Best-in-eCommerce-Wettbewerb um den ersten Platz in der Kategorie "Bester Relaunch eines B2B-Webshops".

Das Ausgangsszenario

Seit über 10 Jahren betreibt die Heidelberger Druckmaschinen AG in 21 Ländern eine E-Commerce Plattform, auf der registrierte Kunden Verbrauchsmaterialien und Druckmaschinenzubehör wie z.B. Farbe oder Druckplatten bestellen können. Im Lauf dieser 10 Jahren wurde der Online-Shop in 21 Ländern ausgerollt und es wurde ein Plattform-Wechsel auf SAP ECO5.0 vorgenommen.

Für den Relaunch des B2B-Shops bei der Heidelberger Druckmaschinen AG (Claus-Jürgen Kromm, 2ter von links) konnte Thomas Weilhart, Projektleiter bei der Kienbaum Management Consultants GmbH (2ter von rechts), den ersten Preis in Empfang nehmen.

Die bisherige Plattform kann jedoch nicht länger die funktionalen Anforderungen der Fachbereiche erfüllen und das Look & Feel ist nicht mehr state of the art. Umsatzsteigerung und Neukundengewinn sind mit der aktuellen Lösung kaum möglich. Vor allem in Hinblick auf einen öffentlich zugänglichen Shop, in dem unregistrierte Kunden Informationen zu Produkten sehen können und ein Teil des Portfolios auch als Gastkunde bestellbar sein soll. Erschwerend kommt hinzu, dass die Wartung für das bisher eingesetzte Shopsystem im März 2016 ausläuft.

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Im bestehenden Shop sind derzeit insgesamt ca. 13.000 User registriert, es sind ca. 75.000 Produkte verfügbar und es gehen ca. 60.000 Bestellungen pro Jahr ein. Der bestehende Shop wird alleine aus SAP gespeist, sowohl was die Stammdaten als auch die Preise angeht.

Die eCommerce-Lösung

Im Rahmen des Projektes soll ein neuer Online-Shop für 21 Länder entstehen - als Nachfolger für den bestehenden Shop, der aktuell nur von registrierten Kunden genutzt werden kann.

Der neue Shop soll B2C-Elemente in Design und Usability mit B2B-Spezifika wie Rollenkonzepte für die Kunden und vertraglich vereinbarte, kundenindividuelle Preise vereinen, und dabei die bestehenden Kundenaccounts beibehalten und multiple Wishlists ermöglichen. Doch am allerwichtigsten: Jeder Interessierte soll sich in Shop über die Produkte von Heidelberg informieren und über eine Gast-Bestellung auch direkt Ware ordern können.

Best in eCommerce 2015 - die Vergabe der Awards
Best in eCommerce 2015 - alle Sieger
Alle Gewinner der Awards - inklusive der Jury und der Organisatoren des Events von IDG.
Best in eCommerce 2015 -die Awards
Die Awards vor der Übergabe an die Preisträger
Best in eCommerce 2015 - die Award-Träger
Peer Hohn, Geschäftsführer der Phizzard GmbH mit dem 1. Preis in der Kategorie "Innovation"
Best in eCommerce 2015 - die Award-Träger
Michael Joos, Geschäftsführer der bitbakers GmbH mit dem 2. Preis in der Kategorie "Innovation"
Best in eCommerce 2015 - die Award-Träger
Helmut Dietz, Vertriebsleiter der gotomaxx GmbH, mit dem Finalisten-Award in der Kategorie "Beste ePayment"-Integration.
Best in eCommerce 2015 - die Award-Träger
Malte Gosau, Managing Director bei BorderGuru, mit dem ersten Preis in der Kategorie Beste Logistik-Optimierung entgegen.
Best in eCommerce 2015 - die Award-Träger
Philipp Kannenberg, member of board gax international, gaxsys, freut sich über den 1. Preis in der Kategorie "Händlerintegration im Markenshop"
Best in eCommerce 2015 - die Award-Träger
Marcus Krehan, Geschäftsführer bei Arendicom, kann zurecht stolz sein auf den 2. Platz in der Kategorie "Händlerintegration im Markenshop".
Best in eCommerce 2015 - die Award-Träger
Jenny Chen vom Softengine-Vertrieb mit dem ersten Preis in der Kategorie "Beste ERP-Integration."
Best in eCommerce 2015 - die Award-Träger
Boris Krstic, Director Marketing & Sales Actindo, durfte auch den dem ersten Preis in der Kategorie "Beste ERP-Integration" entgegen nehmen.
Best in eCommerce 2015 - die Award-Träger
Oliver Matthiessen, Senior Service Manager bei Nexinto, mit dem ersten Preis in der Kategorie "Performance-Verbesserung".
Best in eCommerce 2015 - die Award-Träger
Rainer Schmelzle, Vertriebsleiter bei ElectronicSales (Mitte) durfte gleich zwei Preise in Empfang nehmen; den 1. Preis in der Kategorie "Bester B2B-Shop" für das Projekt bei der Wiedenmann GmbH (links, Peter Maier, Leiter Organisation bei Wiedenmann) und den Preis für den zweitbesten B2B-Reluunch bei Layer Grosshandel (rechts, Norbert Weiss, Leiter Marketing bei Layer Grosshandel).
Best in eCommerce 2015 - die Award-Träger
Stefan Bernauer, Country-Manager D-A-CH bei Lengow SAS, ist hoch zufrieden mit seinem Award in der Kategorie "Performance-Verbesserung".
Best in eCommerce 2015 - alle Sieger
Claranet hat die zweitbeste Performance-Verbesserung hingekriegt - für die Migration des Online Shops der OutletCity Metzingen, in der Mitte: Nils Kaufmann, Business Development Director bei Claranet.
Best in eCommerce 2015 - die Award-Träger
Einen tollen zweiten Platz in der Kategorie "Bester B2B-Shop" konnte Christoph Schmidt (2ter von links, Dixeno) für das Projekt bei Unilever Food Solutions (Marie-Theres Zeplichal, 2te von rechts) erringen.
Best in eCommerce 2015 - die Award-Träger
Für den Relaunch des B2B-Shops bei der Heidelberger Druckmaschinen AG (Claus-Jürgen Kromm, 2ter von links) konnte Thomas Weilhart, Projektleiter bei der Kienbaum Management Consultants GmbH (2ter von rechts), den ersten Preis in Empfang nehmen.
Best in eCommerce 2015 - die Award-Träger
Für den Relaunch des B2B-Shops bei dem IT-Distributor imcopex office supples (Lars, Epp, 2ter von links) konnte Denis Rathig, Leiter Entwicklung bei der atlantis media GmbH (2ter von rechts) den dritten Preis in Empfang nehmen.

Im Zuge der Implementierung wurde ein PIM-System eingeführt, um die für den neuen Shop benötigten erweiterten Produktdaten, wie z.B. Kurz- und Langtexte, Fotos, Filterattribute in strukturierter Form pflegen und ablegen zu können. Darüber hinaus wurde neben dem bestehenden Payment-Anbieter in Nordamerika (USA, Kanada) ein weiterer Anbieter für die restlichen 19 Länder gesucht und in den Shop eingebunden. Die Entscheidung zur Freischaltung der einzelnen Zahlungsarten ist dabei landesspezifisch und kann auf Kunden- oder Kundengruppenebene erfolgen.

Mit dem neuen System werden interne Prozesse vereinfacht: So wurde zum Beispiel die Verwaltung der Login-Daten mit den Kunden-Accounts anderer Web-Services zusammengeführt und die aktuelle Preisfindungslogik für Vertragskunden und Steuer- und Frachtkostenkalkulation wurden aus dem ERP-System übernommen.

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Die Hürden

Aufgrund der engen Zeitplanung wurde das Projekt mit einem externen Dienstleister durchgeführtund man setzte erstmalig auf agile Entwicklung als Gegenpart zur bis dato gelebten Wasserfall-Kultur.

Für den Vertrieb zeigte sich relativ schnell, dass die Auswirkungen des für jedermann zugänglichen Shops unterschätzt wurden. Man musste Produktinformationen überarbeiten und ein Portfolio und dazugehörige Preise für Gast-Kunden entwickeln. Weiter musste man genau definieren, wie Kampagnen in Zukunft durchgeführt werden sollen.

Impressionen vom Kongress "Best in eCommerce 2015"
Dr. Ronald Wiltscheck, Chefredakteur ChannelPartner und Mit-Initiator von Best in eCommerce, heißt alle Gäste herzlich willkommen.
Bitbakers Kassensystem aus der Cloud gab es auch zum Anfassen.
Jury-Mitglied Andy Altmeyer, Gründer und Geschäftsführer von A EINS IT, lauscht gebannt den Projektvorträgen
(v.r.) Boris Krstic, Geschäftsführungsmitglied von Actindo (re.) im Gespräch
(v.r.): Philipp Kannenberg (gaxys) im Gespräch
Peer Hohn, CEO von Phizzard, zeigt mit der digitalen Umkleidekabine, wie Big Data am Point of Sale funktioniert.
Jens Rothenstein, Jury-Mitglied und Projektmanager an der IFH Institut für Handelsforschung GmbH beim ECC Köln, hakt noch einmal nach
Imke Müller-Wallraf, Kommunikation Communications Project Manager D-A-CH bei Lengow
Party am Abend des ersten Messetages
Jury-Debatte (v.l.): Jens Rothenstein (ECC Köln) und Jochen Fuchs (t3n) in der Debatte
Christian Hagemeyer, Managing Director, econda GmbH
Am Stand von AtlantisMedia
Christian Erbach Leiter Vertrieb & Marketing bei bitbakers
Michael Köster, Jury-Mitglied und Manager CIO Advisory, KPMG AG, und Stellv. Vorsitzender der Arbeitsgruppe Handel des BITKOM, lotet in seiner Keynote die Marktlage aus: "Vom Gejagten zum Jäger – Digitalisierung am Point of Sale"
Aufmerksame Zuhörer
Reiner Schmelzle, Vertriebsleiter von ElectronicSales
Christoph Schmidt, Geschäftsleitungsmitglied von DIXENO, beschreibt die einzelnen Stufen des B2B-Shop-Projekts bei Unilever
Lars Epp, eCommerce- und Marketing Manager bei imcopex office Supplies
Das heiß begehrte Objekt: Die Awards für die besten eCommerce-Projekte 2015
Prof. Dr. Georg Rainer Hofmann, Sprecher der Kompetenzgruppe (KG) „E-Commerce“ des eco Verband, und Prof. am IMI der Hochschule Aschaffenburg,skizziert in seiner Keynote den "New Commerce: eCommerce ist überall - einige Phänomene & Erläuterungen"
Stefan Bernauer, Country Manager DACH bei Lengow, mit Boris Krstic, Geschäftsführung Actindo
Denis Rathig Leiter Entwicklung atlantis media, zeigt am Beispiel imcopex, imcopex: Wie interaktives Shoppen beim Distributor funktioniert.
Intensive Diskussion am Stand von gaxsys
Hans Wagner, Presales Consultant, und Dr. Ingo Rill, Leiter Marketing bei Claranet
Peter Maier, Leiter Organisation bei Wiedenmann, schildert das B2B-Shop-Projekt mit Technologielieferant ElectronicSales aus Sicht des Kunden
Helmut Dietz, Vertriebsleiter von gotomaxx, im Gespräch
Thomas Weilhart, Projektleiter bei Kienbaum Management Consultants
Immer gut drauf - Phizzard Team
Malte Gosau, Managing Director bei BorderGuru
Claus-Jürgen Kromm, Projekt Manager eBusiness bei Heidelberger Druckmaschinen
Jens Rothenstein (ECC Köln) im Gespräch mit Diethelm Siebuhr, CEO u Oliver Matthiessen Senior Service Manager von Nexinto
Norbert Weiß, Leiter Marketing bei Layer Grosshandel
Die Juroren brüten über der finalen Auswertung
Roundtable zur Zukunft des eCommerce (v.l.): Michael Köster (KPMG / Bitkom), Michael Lück (Hermes Logistik Gruppe Deutschland) und Christian Hagemeyer (econda)
Jury-Mitglied Matthias Hell erfragt beim Referenten noch weitere Detailinformationen zum Projekt
Auf dem Best in eCommerce Areal präsentierten Anwenderunternehmen und ihre Dienstleister 16 Best Practice Projekte, hochkarätige Keynotesprecher den Fachbesuchern und Aussteller zu allen Aspekten des Digital Commerce
Kai Hartmann von Hermes Logistik im Gespräch.jpg
Frédéric Cuny, Mitglied der Geschäftsleitung von Kienbaum Management Consultants
Marcus Krehan, Geschäftsführer von Arendicom
Marie-Theres Zeplichal, Channel Marketing Manager bei Unilever Food, erläutert Details zum B2B-Shop-Projekt
Aufmerksam verfolgt die Jury die Projektvorstellungen: (v.l.): Jochen G. Fuchs (t3n), Jens Rothenstein (ECC Köln), Matthias Hell (E-Commerce-Experte) und Michael Köster (KPMG / Bitkom)
Michael Joos, Geschäftsführer von bitbakers, berichtet, wie Kassensysteme mit Hilfe von flour.io aus der Cloud bezogen werden können
Stefan Bernauer, Country Manager DACH bei Lengow
Michael Lück, Abteilungsleiter Online-Vertrieb Hermes Logistik Gruppe Deutschland, zeigt anhand praxisnaher Beispiele die Erfolgsfaktoren der Versandlogistik auf
Interessenten am Nexinto-Stand auf dem Best in eCommerce Areal
Peer Hohn CEO Phizzard.jpg
Nils Kaufmann Business Development Director Claranet.jpg
Perfektes Teamwork - Hermes Logistik und BorderGuru
Leidenschaftlicher Vortrag zur Verbindung von Off- und Online-Channel bei TAO Sportswear: Philipp Kannenberg, member of board gax international bei gaxsys
Jury-Mitglied Michael Köster (KPMG / Bitkom) mit Manager CIO Advisory, KPMG AG, und Stellv. Vorsitzender der Arbeitsgruppe Handel des BITKOM, im Gespräch mit Michael Ringbeck (IDG)
Am Stand von atlantis media

Eine weitere Herausforderung lauert in den verschiedenen Sprachen, v.a. die nicht-lateinischen Sprachen wie Thai, traditionelles und vereinfachtes Chinesisch und Indonesisch erschweren den Rollout.

Der Business-Nutzen

Da sich das Projekt noch vor Go-live befindet, ist noch kein Vorteil messbar. Die Heidelberger Druckmaschinen erwartet sich in jedem Fall mehr Umsatz - einmal durch neue Kunden, da der Shop von Suchmaschinen gefunden werden kann. Und zum zweiten durch Verschiebung bestehender Offline-Kunden zu Online-Kunden und eine damit verbundene Erhöhung der durchschnittlichen Warenkorb-Größe.

So präsentiert sich der neue Online-Shop der Heidelberger Druckmaschinen.
Foto: Heidelberger Druck

Zugleich geht Heidelberger Druckmaschinendavon aus, dass die Aufwände pro Bestellung im Backoffice sinken. Vor allem bei Erstbestellern muss keine detaillierte Prüfung der Bonität mehr durchgeführt werden, und die Datenerfassung und -pflege übernehmen die Kunden selbst. Aufgrund des Effizienzgewinns kann dem einzelnen Kunden bei beratungsintensiven Produkten dagegen mehr Zeit gewidmet werden.

Zudem geht man in Richtung Industrie 4.0 und verknüpft Maschinensteuerungssysteme mit dem Online-Shop, so dass künftig die Maschinen ihren Bedarf an Verbrauchsmaterialien und Ersatzteilen direkt als Wunschliste anlegen können und der Einkäufer diese mit einem Klick bestellen kann. (rb)