Handyfunktionen - Zurück zu den Wurzeln

23.04.2007
Das Anwendungsverhalten von Handynutzern ist ein wichtiger Indikator, wenn es um die Entwicklung neuer Funktionen geht. Obwohl die Industrie in den letzten Jahren deutlich zulegen konnte und ihre Modelle mit einer Vielzahl von technischen Neuheiten ausstattet, ist ein Großteil der Nutzer mit den Basisfunktionen zufrieden - Internet und MobileTV stoßen kaum auf Resonanz.

Kamerafunktion, Media-Player und MobileTV - das Handy ist zunehmend ein multimedialer Alleskönner und löst herkömmliche Endgeräte, wie MP3-Player oder Digitalkamera ab. Dies ist zumindest die Vorstellung der Hersteller von mobilen Endgeräten, allerdings wollen sich die Verbraucher von diesem Gedanken bislang nicht überzeugen lassen. Derzeit kursieren zwei Studien zum Verhalten von Handynutzern, die Ergebnisse könnten jedoch unterschiedlicher kaum sein.

Laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungs-Instituts Forsa verwenden neun von zehn Handynutzern bei ihrem Mobiltelefon nur die Basisfunktionen. Demnach sind 88 Prozent der Deutschen damit zufrieden, wenn sie telefonieren, SMS schreiben und gelegentlich ein Foto machen können. Die Minderheit von zwölf Prozent möchte hingegen nicht auf Internet, Media-Wiedergabe und aufwendige Spiele verzichten.

Besonders wichtig sind der Umfrage zufolge Kurznachrichten (67 Prozent) und die Weckfunktion (55 Prozent), im Anschluss folgen dann Kamera (46 Prozent), Kalender (37 Prozent) und Internet (zehn Prozent). Jenseits von Gut und Böse ist derzeit der Konsum von mobilen Fersehinhalten, nur zwei Prozent schauen auf ihrem Handy fern. Interessant ist die Tatsache, dass ein Großteil der Verbraucher (81 Prozent) nicht mehr als 100 Euro für das Endgerät ausgeben möchte - diese Entwicklung haben sich die Netzbetreiber in erster Linie selbst zuzuschreiben, in den letzten Jahren wurden Handys weitgehend subventioniert, wodurch der Kundenstamm aufgebaut und ein Wechsel zur Konkurrenz uninteressant werden sollte. Während 40 Prozent der Befragten nicht mehr als zehn Euro ausgeben wollen, sind nur fünf Prozent bereit, mehr als 200 Euro auf den Tisch zu legen. Die Umfrage wurde unter 1.000 Handynutzern durchgeführt.

Demgegenüber steht eine Erhebung der Online Publishers Association, derzufolge die Endgeräte immer häufiger auch zum Surfen im Internet verwendet werden. Knapp 40 Prozent der Handynutzer sollen von diesem Angebot Gebrauch machen, besonders beliebt seien Wettervorhersagen, Sportinformationen sowie Nachrichten. Angaben zur Repräsentanz der Studie liegen nicht vor.

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