Haftstrafen für Infineon-Manager

03.12.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Vier verantwortliche Manager des Münchner Halbleiterkonzerns Infineon AG müssen wegen illegaler Preisabsprachen bei Speicherchips in den USA eine Haftstrafe zwischen vier und sechs Monaten absitzen. Gleichzeitig hätten die Betroffenen eine Geldbuße von jeweils 250 000 Dollar akzeptiert und würden bei den weiteren Ermittlungen behilflich sein, teilte das US-Justizministerium mit. Bei den betreffenden Personen handelt es sich nach Angaben eines Infineon-Sprechers in den USA um Heinrich Florian, Gunter Hefner, Peter Schaefer und T. Rudd Corwin. Die vier Manager bekleideten zwischen 1999 und 2002 leitende Funktionen in den Bereichen Sales, Marketing und Logistik. Zwei der Beschuldigten hätten das Unternehmen inzwischen verlassen beziehungsweise einer Aufhebung des Beschäftigungsverhältinisses zugestimmt; die beiden anderen seien versetzt worden, hieß es ohne Angabe weiterer Details.

Der Konzern selbst hatte sich im September der Preisabsprache mit anderen Anbietern der Branche schuldig bekannt und ein Bußgeld von 160 Millionen Dollar akzeptiert. Die unerlaubten Preisabsprachen fanden laut US-Justizministerium in den Jahren 2000 und 2001 statt und führten in der Folge zu höheren Preisen für Speicherchips für PCs, Mobiltelefone, Digitalkameras und Spielekonsolen. Betroffen seien Hersteller wie Dell, Apple, Gateway und Hewlett-Packard gewesen. Die nun getroffene "Vereinbarung" mit den Beschuldigten müsse noch von einem Gericht in San Francisco bestätigt werden, hieß es.