Gute Geschäftsentwicklung bestätigt Accentures Servicestrategie

30.06.2006
Das IT-Beratungs- und Outsourcing-Haus verbesserte im dritten Geschäftsquartal sowohl die Einnahmen als auch den Gewinn deutlich.

Die jüngsten Geschäftsergebnisse übertrafen die Erwartungen der Finanzanalysten an der Wall Street. Accenture konnte im dritten Geschäftsquartal 2006 mit einem um acht Prozent erhöhten Umsatz glänzen, der Gewinn legte sogar um zwölf Prozent zu. In dem am 31. März beendeten Berichtszeitraum nahm der IT-Dienstleister 4,41 Milliarden Dollar ein, im Vorjahr waren es 4,08 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn verbesserte sich in den Monaten Januar bis März von 305 Millionen Dollar im Vorjahr auf nun 342 Millionen Dollar. Das bedeutet ein Gewinn von 56 Cent pro Aktie. Die Analysten hatten im Durchschnitt mit 46 Cent gerechnet.

Die guten Leistungen wurden von allen Geschäftsbereichen und -regionen getragen. Das Outsourcing-Geschäft legte um elf Prozent auf 1,75 Milliarden Dollar zu, die wesentlich größere Beratungseinheit wuchs um sechs Prozent auf 2,66 Milliarden Dollar. In den Büchern stehen Auftragseingänge im Wert von 5,57 Milliarden Dollar, mehr als die Hälfte davon entfallen auf Outsourcing-Projekte. Damit bestätigt sich einmal mehr die Strategie Accentures, Outsourcing- und Beratungsleistungen unter einem Dach anzubieten.

William Green, CEO von Accenture

Das Auslagerungsgeschäft verschiebt sich laut COO Steve Rohleder zunehmend in Richtung Business Process Outsourcing (BPO). Hohe Erwartungen hegt das Unternehmen in die relativ jungen Bereiche Procurement und Weiterbildung. In diesem Zusammenhang verriet CEO Bill Green noch, wie Accenture BPO-Projekte erfolgreich gestaltet: Man müsse alles tun, um ausreichend Profit aus dem Vorhaben zu erzielen, so der Manager. Das schaffe man nur, indem man die Abläufe so weit industrialisiere, dass man relativ einfach neue Aufgaben hinzufügen könne, ohne die Kosten zu belasten.

Nämliches hat Accenture offenbar selbst im Großprojekt mit dem britischen Gesundheitsdienst National Health Services (NHS) angewendet (siehe "Kosten für weltweit größtes IT-Vorhaben verdoppeln sich"). Im vergangenen Quartal musste der IT-Dienstleister noch eine Abschreibung von 450 Millionen Dollar ausweisen, nun hat der Anbieter das Projekt angeblich in den Griff bekommen. Green beruhigte die Anleger: Er habe das Vorhaben höchstpersönlich im Auge, und er könne versichern, dass man die Betriebskosten während des vergangenen Quartals gesenkt habe. Im Übrigen stehe der Deal lediglich für ein Prozent der Jahreseinnahme von Accenture.

Für das vierte Quartal erwartet Accenture einen Gewinn pro Aktien zwischen 52 und 54 Cent. Der Umsatz soll sich zwischen 4,2 Milliarden und 4,35 Milliarden Dollar einpendeln. Im gesamten Jahr rechnet Accenture mit einem Einnahmen zwischen 19 Milliarden und 21 Milliarden Dollar. (jha)