Pilotprojekt vom IMW auf der CeBIT 91

Grid-Computer ersetzt bei der Marktforschung den Fragebogen

07.06.1991

RATINGEN (pi) - Das Institut für industrielle Markt- und Werbeforschung (IMW), erprobte während der CeBIT '91 den Einsatz eines tragbaren Computers für die Befragung der Messebesucher. Vier "Gridpads", tragbare Computer mit Handschrifterkennung, wurden parallel zu den Fragebögen aus Papier verwendet.

Auf der CeBIT '91 führte IMW im Auftrag der Deutschen Messe AG eine Interview-Aktion durch, wobei auch die tragbaren "Gridpad"-Computer verwendet wurden. Die Geräte wiegen dem Ratinger Anbieter Parcon GmbH zufolge zwei Kilogramm. Großformatige Laptops erweisen sich in diesem Anwendungsbereich als problematisch in der Handhabung, da die Rechner meist eine feste Stellfläche erfordern.

Auf dem Display des DIN-A4-formatigen Geräts ist der Fragebogen abgebildet. "Das Eingabeverfahren ähnelt dem bei einem Papierbogen", beschreibt der IMW-Projektleiter Uwe Manschwetus. Von den Interviewern mit einem Spezialstift bedient, kann der DOS-kompatible

Rechner handschriftliche Eingaben lesen. Die Fragebögen müssen nicht abgeändert werden und können daher, wie in der Papierversion, offene und halboffene Antworten beinhalten. Auch die Verzweigung unterschiedlicher Folgefragen ist möglich und wird vom Laptop registriert. Anschließend lassen sich die Daten zur Weiterverarbeitung direkt auf den PC überspielen.

Nach Ansicht des MW-Projektleiters kommen die Vorzüge des Handschrift-Computers in der Marktforschung überall dort zur Geltung, wo wenige Interviewer viele Befragungen durchführen und die Ergebnisse umgehend zur Verfügung stehen sollen. Das Einsatzgebiet reicht dabei von der Messe -bis zur Kundenbefragung im Kaufhaus. Die Erkenntnisse des Testlaufs läßt Parcon, so der Marketing-Chef Manfred Tigges, in die Weiterentwicklung einfließen. So erprobe das Grid-Entwicklungsteam derzeit eine Hintergrundbeleuchtung, um das LCD-Display zu verbessern. Außerdem soll ein Tragegurt angebracht werden.