Das dürfen Sie nicht sehen

Google Maps' verbotene Orte

01.07.2010 von Detlev Flach
Wer denkt, er könne mit Google Maps jeden Ort der Welt betrachten, irrt. Wir zeigen, welche Plätze so geheim sind, dass Google die entsprechenden Ausschnitte zensieren musste.

Die Möglichkeiten von Google Maps respektive Google Earth sind auf den ersten Blick sowohl atemberaubend als auch auch praktisch. So kann man vom eigenen Schreibtisch aus die exotischsten Plätze der Welt besuchen oder auch schnell dem Urlaubsort in spe einen Besuch abstatten. Da dies nicht nur für den Otto-Normalbürger, sondern auch für Hobby-Djihadisten und andere dunkle Mächte durchaus interessant ist, haben einige Regierungen ihre geheimsten Einrichtungen von Google retuschieren lassen. Sehen Sie in unserer Bildergalerie, welche Orte ganz oben auf Googles Zensurliste stehen.

Die geheimsten Plätze in Google Maps
Weißes Haus
Das Dach des Weißen Hauses wurde kräftig retuschiert, um die dort stationierten Flugabwehreinrichtungen zu verbergen. </br></br> <a href="http://maps.google.com/maps?f=q&hl=en&geocode=&q=white+house&ie=UTF8&ll=38.898085,-77.036605&spn=0.001063,0.002339&t=h&z=19" target="_blank">zum Ausschnitt in Google Maps...</a>
Kapitol, Washington
Seit dem Start von Google Maps wurde das Kapitol in Washington künstlich unkenntlich gemacht. Erst seit kurzem ist eine unzensierte, aber weitgehend veraltete Version zu sehen. </br></br> <a href="http://maps.google.com/maps?f=q&hl=en&q=Capitol+Hill,+Washington,+District+of+Columbia,+United+States&ie=UTF8&cd=2&geocode=0,38.884561,-76.988390&ll=38.890118,-77.008908&spn=0.004251,0.009356&t=h&z=17" target="_blank">zum Ausschnitt in Google Maps...</a>
Soesterberg Luftwaffenbasis
Der frühere Luftwaffenstützpunkt der US-Airforce und heutige Stützpunkt der niederländischen Luftwaffe wurde gründlich zensiert. </br></br> <a href="http://maps.google.com/maps?f=q&hl=en&geocode=&q=soesterberg+netherlands&sll=37.0625,-95.677068&sspn=35.410182,76.640625&ie=UTF8&ll=52.130748,5.287514&spn=0.026818,0.074844&t=h&z=14" target="_blank">zum Ausschnitt in Google Maps...</a>
Leeuwarden Luftwaffenbasis
Als Stützpunkt der niederländischen Luftwaffe sowie Teil des Joint Command der NATO und eines der drei Regionalkommandos der alliierten Streitkräfte in Nordeuropa, wurde auch das Stadtzentrum von Leeuwarden teils unkenntlich gemacht. </br></br> <a href="http://maps.google.com/maps?ll=53.2232,5.754861&spn=0.3,0.3&t=k&q=53.2232,5.754861" target="_blank">zur zum Ausschnitt in Google Maps...</a>
Reims Luftwaffenbasis
Hier fiel ein Gebäudekomplex des Luftwaffenstützpunktes in Reims der Zensur zum Opfer. <br></br> <a href="http://maps.google.com/maps?f=q&hl=en&q=reims&layer=&ie=UTF8&t=k&om=1&ll=49.318395,4.048065&spn=0.00712,0.018711&z=16&iwloc=addr" target="_blank">zum Ausschnitt in Google Maps...</a>
Flottenstützpunkt Nowi Sad
Auch der serbische Flottenstützpunkt in Novi Sad ist in Google Maps nur verschwommen zu sehen. <br></br> <a href="http://www.gearthhacks.com/dlfile28859/Blurred-military-base-in-Novi-Sad.htm" target="_blank">zum Ausschnitt in Google Maps...</a>
Kamp van Zeist
Bei dem hier zu sehenden, zensierten Ausschnitt handelt es sich um Kamp van Zeist, einen ehemaligen Stützpunkt der US Airforce, der im Jahre 2000 kurzzeitig zu britischem Territorium erklärt wurde, um dort den Prozess gegen die Verantwortlichen des Bombenanschlages auf den Pan Am Flug 103 durchführen zu können. </br></br> <a href="http://maps.google.com/maps?ll=52.133858,5.273181&spn=0.3,0.3&t=k&q=52.133858,5.273181" target="_blank">zum Ausschnitt in Google Maps...</a>
NATO C3 Agency
In Brüssel angesiedelt, unterstützt die C3 Acency die NATO durch wissenschaftlichen Support sowie die Beschaffung von C4ISR- (Consultation, Command, Control, Communications, Intelligence, Surveillance and Reconnaissance) Kapazitäten. Dementsprechend gibt es auch hier leider nur wenig zu sehen. </br></br> <a href="http://maps.google.com/maps?ll=52.109911,4.326597&spn=0.3,0.3&t=k&q=52.109911,4.326597" target="_blank">zum Ausschnitt in Google Maps...</a>
Amerikanische Botschaft, Den Haag
Auch die neue amerikanische Botschaft in Den Haag ist, wohl aus Angst vor Terroranschlägen, nicht einmal verschwommen zu erkennen. </br></br> <a href="http://maps.google.com/maps?ll=52.080917,4.336939&spn=0.3,0.3&t=k&q=52.080917,4.336939" target="_blank">zum Ausschnitt in Google Maps...</a>
NATO Luftwaffenstützpunkt Geilenkirchen
Der NATO-Stützpunkt in Geilenkirchen, der wichtige Komponenten des NATO Luftverteidigungs-Frühwarnsystems beherbergt, ist in Google Maps kaum auszumachen. </br></br> <a href="http://maps.google.com/maps?ll=50.960556,6.042222&spn=0.3,0.3&t=k&q=50.960556,6.042222" target="_blank">zum Ausschnitt in Google Maps...</a>
Huis Ten Bosch Palast
Der Huis Ten Bosch Palast in den Haag ist eine der vier offiziellen Residenzen der königlichen Familie sowie Wohnort von Königin Beatrix. Auch hier haben wohl Sicherheitsbedenken zur Zensur der Satellitenbilder geführt. </br></br> <a href="http://maps.google.com/maps?ll=52.093325,4.344181&spn=0.3,0.3&t=k&q=52.093325,4.344181" target="_blank">zum Ausschnitt in Google Maps...</a>
Indian Point Kernkraftwerk
Nachdem auch Kernkraftwerke für Terroristen ein lohnendes Ziel darstellen, sind ihre Luftbilder häufig zensiert, wie beispielsweise hier das Satellitenfoto des Indian Point Kernkraftwerks in Westchester, N.Y. </br></br> <a href="http://maps.google.de/maps?f=q&source=s_q&hl=de&geocode=&q=Indian+Point+Energy+Center&sll=51.151786,10.415039&sspn=17.312212,39.331055&ie=UTF8&ll=41.268711,-73.949146&spn=0.020225,0.038409&t=h&z=15" target="_blank">zum Ausschnitt in Google Maps...</a>
Oconee Kernkraftwerk
Selbes gilt für das Oconee Kernkraftwerk in Seneca, S.C. , das über drei Druckwasserreaktoren der Firma Babcock & Wilcox verfügt. </br></br> <a href="http://maps.google.de/maps?f=q&source=s_q&hl=de&geocode=&q=Oconee+Nuclear+Station+in+Seneca,+S.C.&sll=41.268711,-73.949146&sspn=0.020225,0.038409&ie=UTF8&ll=34.792325,-82.897553&spn=0.010608,0.019205&t=h&z=16&iwloc=A" target="_blank">zum Ausschnitt in Google Maps...</a>
Shoreham Kernkraftwerk
Obwohl es nach Bürgerprotesten schon 1989 geschlossen wurde, ist auch das Shoreham Kernkraftwerk in Google Maps nach wie vor nur zensiert zu sehen. </br></br> <a href="http://maps.google.de/maps?f=q&source=s_q&hl=de&geocode=&q=Shoreham+Nuclear+Power+Plant&sll=34.792325,-82.897553&sspn=0.010608,0.019205&ie=UTF8&ll=40.961129,-72.866102&spn=0.004877,0.009602&t=h&z=17&iwloc=A" target="_blank">zum Ausschnitt in Google Maps...</a>
Knolls Atomforschungslabor
Die Zensur der Bilder des Knolls Atomforschungslabors wird verständlich, wenn man bedenkt, dass in dieser Einrichtung unter anderem an der Verbesserung der nuklearen Antriebe amerikanischer Kriegsschiffe gearbeitet wird. </br></br> <a href="http://maps.google.de/maps?f=q&source=s_q&hl=de&geocode=&q=Knolls+Atomic+Power+Laboratory&sll=40.961129,-72.866102&sspn=0.004877,0.009602&ie=UTF8&ll=42.820667,-73.868637&spn=0.004737,0.009602&t=h&z=17" target="_blank">zum Ausschnitt in Google Maps...</a>
Stony Brook University
Die Stony Brook Universität wurde teilweise unkenntlich gemacht, da sie die Brookhaven National Laboratorys beherbergt. </br></br> <a href="http://maps.google.de/maps?f=q&source=s_q&hl=de&geocode=&q=University+Brookhaven+National+Laboratory&sll=40.868361,-72.87931&sspn=0.005087,0.009602&ie=UTF8&radius=0.25&filter=0&rq=1&ev=zo&ll=40.868361,-72.87931&spn=0.005087,0.009602&t=h&z=17&iwloc=A" target="_blank">zum Ausschnitt in Google Maps...</a>
ESTEC Hauptquartier
Bedenkt man die gründliche Tarnung, scheint sich auch in der kleinen niederländischen Stadt Noordwijk Aan Zee, hinter den Mauern des Hauptquartiers der ESTEC (European Space Research and Technology Centre), so manches Geheimnis zu verbergen. </br></br> <a href="http://maps.google.de/maps?f=q&source=s_q&hl=de&geocode=&q=Noordwijk+Aan+Zee&sll=52.24508,4.439249&sspn=0.008238,0.019205&ie=UTF8&radius=0.41&rq=1&ev=p&ll=52.247418,4.441803&spn=0.008237,0.019205&t=h&z=16" target="_blank">zum Ausschnitt in Google Maps...</a>
HAARP
Hinter der Abkürzung HAARP (High Frequency Active Auroral Research Program) verbirgt sich ein Antennenpark, der nach offiziellen Quellen hochfrequente elektromagnetische Wellen zur Erforschung der oberen Atmosphäre aussendet. Verschwörungstheoretiker vermuten hinter der Anlage jedoch eine Maschine zur Manipulation des weltweiten Wetters. Vielleicht erklärt dies auch die verdächtig schlechte Auflösung der Bilder in Google Maps. </br></br> <a href="http://maps.google.de/maps?f=q&source=s_q&hl=de&geocode=&q=HAARP&sll=62.391881,-145.148583&sspn=0.001559,0.004801&ie=UTF8&ll=62.389256,-145.148878&spn=0.024942,0.076818&t=h&z=14&iwloc=A" target="_blank">zum Ausschnitt in Google Maps...</a>
Playland Vergnügungspark, N.Y.
Welches dunkle Geheimnis sich im Playland Vergnügunspark in Rye, N.Y., verbirgt, wissen wohl nur die Betreiber selbst. </br></br> <a href="http://maps.google.de/maps?f=q&source=s_q&hl=de&geocode=&q=Playland+Amusement+Park+in+Rye,+N.Y.&sll=40.970845,-73.687337&sspn=0.020317,0.038409&ie=UTF8&ll=40.967367,-73.67422&spn=0.004877,0.009602&t=h&z=17" target="_blank">zum Ausschnitt in Google Maps...</a>

Lesen Sie auf der nächsten Seite, bei welchen anderen Gelegenheiten politischer Druck auf Google ausgeübt wurde.

Politsche Angriffe auf Google Maps

Im Lauf der Jahre sah sich Google von vielen Seiten politischem Druck ausgesetzt. Vielfach wurden Zensurmaßnahmen gefordert. Wir haben die interessantesten Beispiele für Sie gesammelt.

St. Paul vs. Google

Ende Juni 2008 wurde in St. Paul, einem Vorort von North Oaks in Minnesota, von sämtlichen 4500 Einwohnern eine Petition an Google unterschrieben, in der gefordert wurde, alle Google Maps Street View Bilder der Gegend umgehend zu löschen, da sich sämtliche Straßen der Gegend in Privatbesitz befänden.

Die Borings vs. Google

Eine ähnliche Argumentation verfolgten Aaron und Christine Boring, die sich ebenfalls darauf beriefen, dass Google Maps Street View die Bilder Ihres Hauses von ihrer verlängerten Einfahrt aus, die als Privatstraße gekennzeichnet war, aufgenommen hätte. Die Veröffentlichung der Bilder hätte den Wert ihres Eigentums gemildert, bei ihnen zu einem enormen Leidensdruck geführt und darüber hinaus ihre Privatsphäre verletzt.

Bahrain vs. Google

Im August 2006 wurde der Betreiber des örtlichen Internetknotenpunktes vom bahrainischen Informationsministerium angewiesen, den Zugang zu den Google-Earth-Servern zu blockieren. Die Sperre dauerte drei Tage. Gerüchten zufolge wollte die Regierung verhindern, dass der ärmere Teil der Bevölkerung die Villen der Reichen und Mächtigen zu Gesicht bekommt und sich der krassen Ungleichverteilung des Reichtums im Lande bewusst wird.

Europäische Union vs. Google

Im Mai 2008 monierte die EU-Datenschutzbehörde wegen Datenschutzbedenken das 360-Grad-Feature in Google Earth, das dem Besucher erlaubt, sich von verschiedenen Straßenzügen amerikanischer Städte eine Rundum-Panorama-Ansicht zu erlauben.

Singapur vs. Google

Im April 2008 geriet Google mit der Singapore Land Authority (SLA) aneinander, als diese behauptete, die Satellitenfotos in Google Earth stellten direkte Kopien von geographischen Merkmalen Singapurs dar, deren Copyright bei der Behörde liege.

Sudan vs. Google

Auf Grund von US-Sanktionen, die im Zuge der Darfur-Krise verhängt wurden, war Google gezwungen, sein Google-Earth-Feature im Sudan offline zu nehmen. Zusätzlich wurden im Rest der Welt Informationen über den Darfur-Konflikt auf den entsprechenden Satellitenfotos der Region als Zusatzinformation beigefügt.

Indien vs. Google

Nachdem Indiens ehemaliger Präsident A.P.J. Abdul Kalam entsprechende Sicherheitsbedenken geäußert hatte, sah sich Google gezwungen, die Satellitenfotos von sicherheitspolitisch wichtigen indischen Einrichtungen zu zensieren.

Australien vs. Google

Lange Zeit war ein Großteil der Innenstadt von Sydney in Googel Earth nur in niedriger Auflösung zu sehen. Obwohl von Google immer wieder behauptet wurde, dies würde mit fehlenden hochauflösenden Aufnahmen zusammenhängen, wird gemunkelt, dass Sicherheitsbedenken eine Rolle gespielt haben könnten. Als Hinweise darauf wird immer wieder aufgeführt, dass sich im betroffenen Gebiet unter anderem ein Marinestützpunkt, ein Kernkraftwerk sowie das australische Parlament und das Verteidigungsministerium befunden hätten.

Südostasien vs. Google

In diesem Teil Asiens war Google gezwungen eine Reihe konfliktträchtiger Regionen, wie Tibet und die chinesische Xinjiang Provinz, sowie eine Reihe von Gebieten im Norden Pakistans unkenntlich zu machen. Darüber hinaus mussten einige Königspaläste mit Unschärfen versehen werden.

Guam vs. Google

Auf der Pazifikinsel Guam wurde ein Dorf zensiert. Die genauen Hintergründe sind bis heute unklar.

Dieser Artikel wurde von einem Beitrag auf der Internetseite ITSecurity.com inspiriert. (ad)