Mit Android Wear 2.0

Google kündigt zwei Flaggschiff-Smartwatches für 2017 an

23.12.2016
Google will dem nachlassenden Interesse an Smartwatches mit der Veröffentlichung neuer Modelle entgegen wirken: Im ersten Quartal 2017 werden gleich zwei Flaggschiff-Smartwatches auf den Markt kommen, die als erste mit Android Wear 2.0 bespielt sind.

Google bereitet den Launch zweier neuer Smartwatches vor, die als Referenzmodelle für die neue Betriebssystemversion Android Wear 2.0 gelten und Anfang des kommenden Jahres erscheinen sollen. Das erklärt der Produktmanager Jeff Chang im Interview mit The Verge. Mit der Veröffentlichung neuer Geräte will Google explizit die Kunden vom Nutzen einer Smartwatch überzeugen und damit dem rückläufigen Interesse auch bei Herstellern entgegen wirken. Die geplanten Uhren werden nicht vom Internetkonzern selbst gebaut und erhalten weder ein Google- noch ein Pixel-Branding. Stattdessen entstehen sie in Zusammenarbeit mit anderen Herstellern, deren Name ähnlich wie beim Nexus-Programm auch auf den Smartwatches geführt werden soll.

Google will mit neuen Modellen dem rückläufigen Interesse an Smartwatches entgegenwirken.
Foto: Ryan Whitwarm / IDG News Service

Um welchen Partner es sich dabei handelt, verrät Chang nicht, allerdings habe dieser wohl bereits in der Vergangenheit Android-Wear-Geräte herausgebracht. Damit bietet sich nicht zuletzt Huawei an: Der Launch der Huawei Watch liegt fast zwei Jahre zurück und trotzdem es für die Pixel-Smartphones nicht zu einer Kooperation kam, betonten beide Unternehmen im Nachgang, dass man für andere Produkte weiter eng zusammenarbeiten würde. Der an mehreren Nexus-Geräten beteiligte Hersteller LG setzte bei seinen zuletzt herausgebrachten Smartwatches verstärkt auf WebOS, dürfte aber ebenfalls in der engeren Auswahl stehen. Dem Launch von Android Wear 2.0 und der neuen Flaggschiff-Smartwatches sollen im Laufe des Jahres 2017 weitere Uhren anderer Partner folgen.

Die besten Apps für Android Wear
Shazam
Google Now ist in der Lage, Songs auf dem Smartphone selbständig zu erkennen und zu identifizieren. Im Fall von Android Wear ist das aber bislang leider kein natives Feature. Die Frage ist nur, warum? Schließlich wäre diese Funktion gerade bei einer Smartwatch erheblich praktischer, als jedes Mal das Smartphone aus der Tasche zu ziehen. <br /><br /> Gut, dass es Shazam gibt. Denn diese Android Wear App tut genau das, was Google Now nicht kann: Sie identifiziert Songs. Und das macht sie gut. Einfach die App per Sprach- oder Touchbefehl starten - schon sieht sich die Software nach Musik um. Identifizierte Songs werden postwendend auf der Uhr angezeigt und auf einer Wiedergabeliste gespeichert. In manchen Fällen zeigt die Shazam App sogar die Songtexte an. Im Google Play Store sind verschiedene Apps von Shazam erhältlich - die Wear-Funktionalität ist bei allen Versionen die gleiche.
Google Notizen
Die beste Notizen-App ist vielleicht schon auf ihrem Smartphone: Google Notizen. Diese App ist auf vielen Android-Phones nicht standardmäßig vorinstalliert, aber ein absolutes Must-Have für Android-Wear-Besitzer. <br /><br /> Über die Software lässt sich auf sämtliche Notizen zugreifen. Zudem lassen sich die Notizen archivieren oder auch mit Erinnerungen verknüpfen. Die Listen sind scrollbar und lassen sich auch per Sprachbefehl um neue Positionen ergänzen - oder um alte verkürzen. Neue Notizen können - ebenfalls über Voice-Command - komplett über die Smartwatch erstellt werden. Wie von Google gewohnt ist auch diese App kostenlos.
IFTTT
Die webbasierte Automationsplattform "If This Then That" (IFTTT) unterstützt auch Android Wear. Wenn man sich mal eingefunden hat, ist die App auf der Smartwatch auch genauso nützlich. Wer den Dienst noch nicht kennt: Mit IFTTT lassen sich viele verschiedene Services und Plattformen miteinander verknüpfen. <br /><br /> Ganz konkret heißt das: Mit IFTTT ließe sich ein Button erstellen, der die WiFi-Funktion eines Smartphones steuert, eine Text-Message verschickt oder das Licht in der Wohnung schaltet. Zudem können vielerlei Benachrichtigung an die Smartwatch geschickt werden. Dank des Multichannel-Konzepts von IFTTT sind die Möglichkeiten breit gefächert. Idealerweise gibt es das ganze Paket für Android Wear auch noch völlig umsonst.
Weather Timeline
Der Wetter-Check stellt einen guten Use Case dar, um die Existenz der schlauen Uhren zu rechtfertigen. Denn das Wetter über die Smartwatch zu prüfen, dürfte in der Regel nativer von der Hand gehen, als das Phablet aus der Tasche zu ziehen. <br /><br /> Erfrischend asketisch geht an dieser Stelle Weather Timeline zu Werke - passt sich dabei aber der Android Wear-Plattform nahezu perfekt an. Die App kreiert eine Wetteransicht mit den wesentlichen aktuellen Informationen. Ein Wisch nach rechts ruft eine stündliche Vorhersage auf, ein weiterer Wisch öffnet die Vorhersagen für die kommenden Tage. Das Design ist dabei angenehm schlicht und beschränkt sich auf das Wesentliche. Wer immer noch nicht überzeugt ist, probiert die App mal auf seinem Smartphone oder Tablet aus - sie gehört zu den Besten ihrer Art und wird ihrem Preis von 0,69 Euro in jedem Fall gerecht.
Wear Aware
Ihre Android-Uhr ist permanent mit ihrem Smartphone verbunden. Ein Disconnect verheißt also meist nichts Gutes für die Befindlichkeit des in der Regel teuren Taschencomputers. <br /><br /> Wear Aware verspricht, dass Sie nie wieder ihr Smartphone vergessen. Einmal installiert (auf beiden Geräten), meldet sich die App auf der Android Smartwatch sofort, wenn die Verbindung zum Handy verloren geht. Außerdem nützlich: Wenn das Telefon mal wieder unauffindbar ist, kann man es per Smartwatch-Befehl klingeln lassen. Auch diese Android Wear App ist kostenlos.
PixtoCam
Android Wear Devices haben zwar keine eigenen Kameras an Bord, dafür lässt sich aber die Smartphone-Kamera per Smartwatch steuern - und zwar mit PixtoCam. Nach dem Öffnen der App wird das Bild der Kamera auf das Uhren-Display gespiegelt. <br /><br /> Die App kann auch zwischen Front- und Rückkamera hin- und herschalten, den Blitzmodus wählen, ein Foto machen oder auch Videoaufnahmen anstoßen. Das funktioniert sogar, wenn sich das Telefon im Standby-Modus befindet. Das Bild ist zwar leicht pixelig, dafür sind die Latenzzeiten stets gering. PixtoCam für Android Wear steht im Play Store zum Preis von 1,49 Euro zum Download zur Verfügung.
Wear Audio Recorder
Eine Android Wear Smartwatch erfüllt ziemlich viele Funktionen. Unter anderem tragen Sie ständig ein Mikrofon am Handgelenk herum. Das können Sie mit der App Android Wear Recorder zu Ihrem Vorteil nutzen. <br /><br /> App öffnen, Aufnahme starten, pausieren, beenden - alles über ein einziges Interface. Alle Aufnahmen werden anschließend mit dem Smartphone synchronisiert. Auf letzterem lässt sich zusätzliches App-Feintuning betreiben. Dafür dass die App kostenlos ist, bietet sie ziemlich viel.
Endomondo
Smartphones und Trainingseinheiten vertragen sich in der Regel überhaupt nicht. Eine Smartwatch ist da schon praktischer. Fehlt nur noch die richtige Fitness-App. Womit wir bei Edomondo wären. <br /><br /> Über die kostenlose Version der App lassen sich Workout-Typen einrichten und Zeiten nehmen. Natürlich können Sie auch Ihre Fortschritte verfolgen. Wer bereit ist, etwas Geld zu investieren, bekommt tiefergehende Funktionen.
Photo Gallery for Android Wear
Fotos aufnehmen können Sie ja bereits dank PixtoCam über ihre Android-Smartwatch. Mit Photo Gallery for Android Wear können Sie die Aufnahmen dann auch auf dem Uhrendisplay betrachten. <br /><br /> Nach dem Öffnen stellt die App eine scrollbare Ansicht aller Fotos auf dem Smartphone dar. Einzelne Fotos lassen sich damit öffnen - auch eine Zoom-Funktion steht zur Verfügung. Displays von Smartwatches sind dafür eigentlich weniger gut geeignet - aber mit der App können Sie durchaus prüfen, ob die Qualität der Fotos stimmt.
Coffee
Google hat seinen Android Wear Apps verschiedene, rudimentäre Messaging-Funktionen spendiert, allerdings ist man dann meist besser bedient, wenn man doch das Handy aus der Tasche zieht. Die kostenlose App Coffee will die Erstellung von Text-Nachrichten über Android Wear wesentlich schneller machen. <br /><br /> Und das tut sie auch. Coffee kann auf SMS-Nachrichten mit verschiedenen, personalisierbaren Antworten reagieren, neue Unterhaltungen mit Kontakt-Favoriten starten und reagiert auch auf Sprachbefehle.

Ursprünglich sollte Version 2.0 von Android Wear schon im Herbst erscheinen, im September gab Google die Verschiebung auf das kommende Jahr bekannt. Nicht alle bislang erschienenen Android-Smartwatches werden ein Update erhalten, die meisten Modelle aus der ersten Gerätegeneration - darunter die Moto 360, die LG G Watch und die Samsung Gear Live - gehen leer aus.

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