GfK-Konsumklima: Inflationsangst dämpft Herbstaufschwung

29.10.2007 von Diego Wyllie
Die steigenden Inflationsängste drücken auf die Konsumstimmung. Sowohl in Sachen Konjunktur- und Einkommenserwartung als auch der Anschaffungsneigung verzeichnet des Marktforschungsunternehmen GfK einen Einbruch. Das geht aus der Studie zum Konsumklima für Oktober 2007 hervor.

Demnach nahm die Konjunkturerwartung der Deutschen im Oktober einen leichten Rückgang hin. Der Indikator verliert 1,6 Zähler und weist aktuell 39,1 Punkte auf. Ein Plus von 32,2 Punkten gegenüber dem Vorjahresmonat zeige allerdings, dass das Niveau der Konjunkturstimmung nach wie vor sehr hoch ist. Eine im Moment leicht rückläufige Entwicklung auf einem vergleichsweise hohen Niveau deute darauf hin, dass die Verbraucher auch künftig eine gute wirtschaftliche Entwicklung erwarten. Allerdings wird sie nach ihrer Einschätzung etwas an Schwung verlieren. Damit stehen die Konsumenten im Einklang mit den Prognosen der Wirtschaftsexperten. Dem kürzlich von führenden Wirtschaftsforschungsinstituten veröffentlichten Herbstgutachten zufolge soll sich der Aufschwung, wenn auch in etwas vermindertem Tempo, im kommenden Jahr fortsetzen. Nach einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts von real 2,6 Prozent in diesem Jahr prognostiziert das Gutachten für 2008 ein Wachstum von 2,2 Prozent.

Die Einkommenserwartung der Konsumenten ist im Oktober noch einmal etwas zurückgegangen. Nach Verlusten von drei Zählern weist der Indikator nun minus 0,7 Punkte auf. Damit befindet sich die Einkommensstimmung geringfügig über dem Vorjahreswert sowie im Bereich des Mittelwerts, der etwa bei Null liegt. Die zuletzt stark gestiegenen Inflationserwartungen sind laut Einschätzungen der GfK-Marktforscher ein wesentlicher Grund dafür, dass die Einkommensentwicklung derzeit wieder nüchterner gesehen wird. Durch steigende Preise beziehungsweise Ankündigungen weiterer Preiserhöhungen würden die Verbraucher die Kaufkraft ihrer verfügbaren Einkommen gefährdet sehen und sich entsprechend weniger optimistisch äußern. Neben bereits deutlich angehobenen Lebensmittelpreisen werden die Konsumenten offenbar derzeit von den hohen Energiepreisen sowie der Ankündigung von Strompreiserhöhungen diverser Anbieter verunsichert. Damit werden die positiven Effekte auf die Einkommensaussichten durch die Tarifabschlüsse sowie die Entspannung am Arbeitsmarkt, die noch zu Beginn des Jahres Wirkung zeigten, durch das Thema Inflation überlagert.

Steigende Preise greifen nun laut Studie auch zunehmend auf die Konsum- und Anschaffungsneigung der Bundesbürger über. Nachdem bereits im September ein deutlicher Rückgang gemessen wurde, musste der Indikator in diesem Monat nochmals Verluste hinnehmen. Mit einem Minus von 10,5 Zählern im Oktober sind diese noch ausgeprägter als im Vormonat. Aktuell weist der Indikator einen Wert von minus 12,9 Punkten auf. Viele Verbraucher fürchten, dass sie in Zukunft unter anderem mehr für Strom, Gas, Benzin und Heizöl aufwenden müssen und entsprechend weniger Mittel für andere Anschaffungen verfügbar haben, so die GfK-Analysten.