SAP-Einführung bei Schletter

Gesamte Logistik integrieren

21.07.2010 von Martin Bayer
Warehouse, Qualitäts- und Product-Lifecycle-Management: Funktionen für diese Bereiche gehören zum Standardrepertoire der Branchenlösung der All for One Midmarket AG, die der Spezialist für Leichtmetallfertigung Schletter einsetzt. Doch ein besonderes Augenmerk galt den zahlreichen Subsystemen, die in den Presswerken unterwegs waren und integriert werden mussten.

Im vergangenen Jahr haben die Verantwortlichen der Schletter GmbH beschlossen, ihre IT neu auszurichten. Der Spezialist für Leichtmetallfertigung aus dem oberbayerischen Kirchdorf bei Haag entschied sich für eine SAP-Lösung der All for One Midmarket AG. Eigenen Angaben zufolge wurde das Projekt 2010 innerhalb von fünf Monaten termingerecht 2010 abgeschlossen. Aktuell arbeiten 240 User produktiv mit der neu eingeführten Unternehmenssoftware.

Lesen Sie mehr zu SAP-Projekten:

Neben Rechnungswesen, Materialwirtschaft, Vertrieb und Produktion liegen die Schwerpunkte der SAP-Landschaft bei Schletter vor allem in Funktionen für das Warehouse sowie Qualitäts- und das Product-Lifecycle-Management (PLM). Dafür mussten verschiedene Systeme integriert werden. Beispielsweise dient zur optimierten Ein- und Auslagerung samt Lagerplatzfindung für Bandstahlrollen, Blech und Langgut die Integration externer Lagerverwaltungssysteme (KASTOlvr). Über eine Web-basierte Versandstatuslösung sollen Kunden in die Lage versetzt werden, den Auslieferungsstand ihrer Bestellungen zu verfolgen. Eine direkte Kopplung an SAP synchronisiert permanent die Informationen in beiden Systemen und sorgt damit für stets aktuelle Daten.

Integrationsherausforderung Presswerk

Als Serienfertiger betreibt Schletter ein eigenes Presswerk zur vollautomatischen Bearbeitung von Leichtmetallprofilen. "Insgesamt sieben verschiedene Subsysteme waren alleine bei diesen besonders komplexen Integrationsschritten zu berücksichtigen, um die Presswerk-Prozesse durchgängig einzubinden", berichtet Schletter Presswerksleiter Konstantin Tscherepanow. Ein umfassender Variantenkonfigurator soll dafür sorgen, den Spagat zwischen individuellen Kundenwünschen und den Herausforderungen, die das variantenreiche Produktspektrum an die Produktionsabläufe stellt, zu meistern, ergänzt Produktionsleiter Georg Bauer. Wenige Monate nach der Produktivsetzung bei Schletter in Deutschland wurde eigenen Angaben zufolge um die Jahresmitte 2010 auch der Roll-Out nach Italien, Frankreich, Spanien und Griechenland abgeschlossen.

Der mittelständische Betrieb plant bereits den weiteren Ausbau seiner SAP-Landschaft. "Mit unserer neuen Unternehmenslösung von All for One geht es uns vor allem auch darum, Wachstum richtig zu managen und unsere Prozesse weiter zu justieren", erläutert Geschäftsführer Ludwig Schletter den weiteren Kurs. Aktuell arbeite das Unternehmen an der Einführung von SAP PS (Projektsystem), hieß es. Zudem soll das Staplerleitsystem für Flurförderfahrzeuge im internen Warenverkehr eingebunden werden. Zusammen mit dem All for One Business Partner Cideon Systems plane man die SAP Anbindung des CAD Systems Autodesk.

Palettenlager und Verteilerzentrum müssen eingebunden werden

"Neue Anforderungen stellt auch das rund 22.000 Quadratmeter große neue Logistikzentrum", berichtet der Firmenchef. Es befindet sich derzeit im Bau und soll für Blech- und Langgut gesonderte Lagerverwaltungssysteme erhalten, die ebenfalls wie ein vollautomatisches Palettenlager sowie ein neues Verteilerzentrum für Kleinteile in das SAP-System eingebunden würden. Ziel sei es, die gesamte Logistik zu integrieren, gibt Schletter den weiteren Kurs vor.