Styling-Check

Gepflegte Männer sind erfolgreicher

29.01.2011 von Alexandra Mesmer
Sie haben nur zwei Anzüge im Schrank? Sie bestehen auf Ihren Bart? Sie möchten trotzdem Karriere machen? Wir verraten Ihnen, wie das geht.
Christina Tabernig ( links) und Anke Quittschau haben einen Erfolgs-Check für Männer zusammengestellt.

Dass beruflicher Aufstieg gar nichts mit dem äußeren Erscheinungsbild zu tun hat, glauben nur noch Idealisten. In der Realität kann das Aussehen die Karriere befördern oder auch ausbremsen. Sonja Bischoff, Professorin für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre an der Universität Hamburg hat in einer wissenschaftlichen Langzeitstudie herausgefunden, dass die äußere Erscheinung von Mitarbeitern die Karriere immer mehr beeinflusst. Ergebnis: Während 1986 erst sechs Prozent der Befragten die äußere Erscheinung als Erfolgsfaktor beim Berufseinstieg einstuften, stieg die Zahl 2003 auf 27 Prozent. Für 43 Prozent der befragten IT-Männer ist ein ansprechendes Äußeres ein Karrierefaktor.

Nun muss Mann nicht gleich zur Tube greifen, um eine gepflegte Erscheinung abzugeben. Auch wenn das immer mehr Männer tun. Allein 2008 haben deutsche Männer über 800 Millionen Euro für Gesichtspflege, Aftershaves und sonstige Pflegeprodukte ausgegeben.

Unsere Benimm-Expertinnen Anke Quittschau und Christina Tabernig von dem Beratungsunternehmen korrekt haben einen kleinen Erfolgs-Check für Männer zusammengestellt. Wenn Sie diese Grundregeln beachten, dann sind Sie von Kopf bis Fuß zumindest äußerlich auf Erfolg programmiert.

Nackenrasur
Nacken auch zwischen den Friseurbesuchen ausrasieren, sieht gepflegter aus.
Haare
Kontrollieren Sie auch das Wachstum der Haare in Ohren, Nase oder auch zwischen den Augenbrauen.
Bart
Wenn Bart, dann bitte ein gepflegter Bart.
Dreitagebart
Dreitage-Bart gilt in einigen Branchen als ungepflegt oder zu lässig.
Brille
Brille täglich putzen.
Nägel
Hände und Fingernägel sind Ihre Visitenkarte. Eine professionelle Maniküre hilft.
Hemd
Hemden nur tragen, wenn der oberste Knopf noch zu geht. Sonst ist es eben eine Nummer größer.
Anzug
Besser einen Anzug weniger im Schrank, als schlechte Qualität. Wenn Sie aus dem Auto aussteigen, sollten Sie keine Ziehharmonika in den Kniekehlen haben.
Aufbügeln
Anzüge immer einen Tag ruhen lassen und zwischen den Reinigungen aufbügeln.
Glanz
Sobald ein Anzug vom Tragen oder Bügeln glänzt, muss er ausgetauscht werden.
Schuhe
Geputzte Schuhe sind ein Muss. Achtung: Manche Menschen schließen von der Pflege Ihrer Schuhe auf Ihre Kompetenz.
Ledersohle
Herren sollten zum Anzug nur Schuhe mit Ledersohle tragen - auch im Winter.

Der kleine Erfolgs-Check für Männer:

kleidungsfehler von Männer
Farben und Muster
Ein kariertes Sakko mit Pünktchen-Hemd? Very stylish - wenn Sie in der Modebranche arbeiten. Merken Sie sich in puncto Farben und Muster: "weniger ist mehr". Eine weitere Faustregel lautet: das Muster der Krawatte sollte stärker sein als das des Hemdes.
Das Sakko
Hier hat sich jemand redlich bemüht, immerhin hat der Herr ein Sakko angezogen. Die schlechte Nachricht ist jedoch: Das T-Shirt geht gar nicht! Ein Hemd wäre hier angebrachter. Übrigens: Jeans und Sakko gelten nicht als "Business casual". Dann lieber zur Cordhose greifen.
Im Stehen ...
... sollte das Sakko NIE offen sein.
Die Ärmellänge
Wo wir schon beim Sakko sind: Die Ärmel sollten nicht länger als Hemdsärmel sein. Achten Sie darauf, dass die Ärmel des Hemdes immer ein bis zwei Zentimeter länger sind als die des Sakkos.
Die Hemdtasche
Sind Sie Handwerker? Oder warum stopfen Sie sich die Hemdtasche so voll? Die Hemdtasche ist reine Zierde und sollte nicht benutzt werden. Weder der persönliche Stift noch das dicke Handy oder die Zigarettenschachtel gehören hier hinein.
Die Armbanduhr
Achten Sie auf Ihre Wirkung: Eine teure Markenuhr kann zwar ein schönes Smalltalk-Thema sein, aber eben nur "kann". Dafür sollte man den Gesprächspartner und seine Interessen gut kennen. Die Uhr kann (genau wie bestimmte Autos) auch Neid auslösen. Beim Erstkontakt also am besten eine dezente Variante wählen.
Das Uhrenarmband
Gummiarmbänder mögen modisch sein, sind aber im Business-Umfeld nicht angebracht. Greifen Sie lieber zum klassischen Lederarmband. Merke: An den Uhren sollte man nicht das Hobby ablesen können. Taucheruhren mit Kautschukarmbändern bitte nur in der Freizeit, nicht zum Anzug.
Die Schuhe
Nichts ruiniert Ihr Outfit schneller, als ein stilloser oder vernachlässigter Schuh. Achten Sie auf jeden Fall auch auf die Sohle! Eine abgelatschte Gummisohle wie hier im Bild runiniert den Gesamteindruck. Faustregel: Ein Schuh zum Anzug hat immer eine Ledersohle.
Schwarz und Braun
An diese Farbkombination sollten Sie sich nur wagen, wenn Sie gebürtiger Italiener sind. Die kriegen das tatsächlich elegant hin. Für alle anderen gilt: Schwarz und Braun passen leider gar nicht zusammen. Was dagegen schon geht: Braune Schuhe zu dunkelblauen, grauen oder beigefarbenen Anzügen.
Die Socken
Achten Sie auf die Details: Zum einen sollten Sie Ihre Socken immer auf den Anzug abstimmen, zum anderen müssen die Socken lang genug sein. Nackte Waden und weiße Socken sind nur im Sport erlaubt.
Krawattenlänge
So schlampig wie auf dem Bild geht gar nicht. Achten Sie also beim Krawattenbinden auf die richtige Länge.
Die Krawatte
Bravo, so sieht es doch gleich viel eleganter aus. Die Krawatte reicht bis zur Gürtelschließe, so soll es sein.
Der Bart
Lässig und leger? Überlegen Sie, welchen Eindruck Sie im Geschäftsleben hinterlassen wollen. Nicht jedem steht der Bart so gut wie George Clooney.