Connected Car Security

Gehört die Bremse bald dem Hacker?

11.12.2014 von Timothy Evavold
Ein Fahrzeug ohne Lenkrad und Pedale ermöglicht eine höhere Sicherheit und eine angenehme Art des Reisens. Doch was geschieht, wenn ein autonomes Auto, ein Bus oder ein LKW von einem Hacker angegriffen wird?

Dieser könnte nicht nur die eingegebene Route ändern oder das Auto zum Stehen bringen, sondern auch Sensoren sowie Bremsen blockieren und dadurch Unfälle provozieren. Um dies zu verhindern, muss das autonome Fahrzeug höchstmögliche Sicherheit auf allen Ebenen bieten.

Das vernetzte Auto weist per se einige Angriffspunkte auf: Bremsen, Sensoren, Navigation - um nur einige zu nennen.
Foto: Ilja Masik, Fotolia.com

In den letzten Jahren entwickelten immer mehr Hersteller vernetzte Fahrzeuge mit Internet-Zugang, WLAN, Infotainment sowie zahlreichen weiteren digitalen Funktionen. Diese Fahrzeuge interagieren zunehmend mit Smartphone-Apps. Damit können Fahrer aus der Ferne unter anderem die Türen ent- und verriegeln oder jederzeit aktuelle Fahrzeuginformationen wie Tankfüllung oder Ladezustand der Batterie kontrollieren.

Empfehlenswerte Android-Apps für Autoreisen
Parken: ADAC ParkInfo
Die ADAC-App „ParkInfo“ sucht und findet freie und belegte Parkplätze - samt Öffnungszeiten und Parkpreisen. In Deutschland findet ParkInfo über 5.100 Parkplätze, Parkhäuser und P+R-Anlagen und berechnet für Sie die schnellste Route zum nächsten freien Parkplatz. <br><br> Preis: 1,59 Euro
Parken: ParkDa
„Parken in Deutschland“ zeigt Ihnen das nächste freie Parkhaus in der näheren Umgebung an und bietet bisher 38 Städten (weitere folgen) und ihre Parkhäuser an. Für nicht Ortskundige ist die integrierte Navigation zum freien Parkhaus besonders hilfreich. Via GPS lokalisiert die App Ihren Standort und zeigt die Distanz zum nächsten Parkhaus an, wodurch Sie in fremden Städten problemlos und stressfrei Ihren Parkplatz finden. <br><br> Preis: kostenlos
Parken: Parkdroid
Auch „Parkdroid“ findet für Sie den nächsten freien Parkplatz in Ihrer Nähe und speichert den Standort Ihres Autos per GPS-Standortbestimmung oder manueller Eingabe ab. Letzteres ist vor allem dann hilfreich, wenn Sie sich in einer fremden Stadt befinden und sich den Straßennamen nicht gemerkt haben. Des Weiteren haben Sie die Möglichkeit sich zu Ihrem Parkplatz per Google Maps navigieren zu lassen. Sollten Sie an Ihrem Parkplatz einen Parkschein gelöst haben, erinnert Sie die App sogar an das Ende Ihrer Parkzeit. <br><br> Preis: kostenlos
Parken: Parkscheibe
Die kostenlose Parkscheiben-App ersetzt Ihre nicht vorhandene Parkscheibe. Die App lädt im Vollbildmodus und bleibt so lange aktiv bis Sie die App beenden. Die Startzeit ist automatisch voreingestellt, aber Sie können die Uhrzeit auch selbst einrichten. Zu empfehlen ist, die App nur für kurze Parkdauern und bei vollem Akku zu verwenden. Für Diebstahl oder Sachbeschädigung wird natürlich nicht gehaftet. <br><br> Preis: kostenlos
Parken: Car Locator
Die App „Car Locator“ speichert die Position Ihres Fahrzeugs per GPS ab und navigiert Sie auch wieder an die Stelle. Die Stelle Ihres Autos speichern Sie entweder per Button, Schüttelgeste oder Bluetooth. Bei Letzterem benötigen Sie zusätzlich das Bluetooth Plugin, um beim Verlassen Ihres Autos, den Standort automatisch zu speichern. Zudem bietet „Car Locator“ drei verschiedene Navigationsarten für unterschiedliche Gebiete an. In der Stadt lassen Sie sich am besten via Google Maps Karte führen. In Wäldern oder weniger besiedelten Gebieten per Radar View. Mit der Funktion „Split View“ zeigt die App aber auch beide Navigationsarten auf einem Bildschirm an. <br><br> Preis: 2,99 Euro
Taken: TankenApp
Die kostenlose TankenApp findet in Echtzeit die günstigsten Tankstellen in Ihrer Nähe. Neben den Spritpreisen für Super, Diesel, E10 und Co. zeigt die App Öffnungszeiten, sowie weitere Details der Tankstelle wie Toilette, Waschstraße oder Werkstatt, an. Nach Tankstellen suchen Sie entweder via GPS oder manueller Eingabe von Stadt oder Postleitzahl. Zu den weiteren Funktionen zählen der Benzinpreisalarm, die Benzinpreisprognose, die Navigation und noch viele weitere. Die Benzinpreisprognose liefert z.B. Informationen zur Preisentwicklung in den nächsten 12 Stunden. <br><br> Preis: kostenlos
Tanken: mehr-tanken
Mit „mehr-tanken“ finden Sie Sprit¬preise in Ihrer direkten Umgebung in Deutschland. Die Preise stammen einerseits von der Markttransparenzstelle (MTS), zum anderen von über 2,7 Million Autofahrern, die Spritpreise ak¬tuell melden. Die Preise und Tankstellen werden täglich aktualisiert. Neben verschiedenen Filterungsmöglichkeiten wie Preis, Distanz, Aktualität, Standort, Ort, Marke, Datum, Uhrzeit oder Umkreis, können Sie die App nach persönlichen Kriterien einstellen. Beispielsweise zeigt die App nur Ihre gewünschte Spritsorte und den Preis an.
Tanken. clever-tanken.de
Auch die App „clever-tanken.de“ findet für Sie die günstigste Tankstelle in Ihrer Umgebung. Die besondere Funktion „Clever Magic Map“ zeigt Ihnen via GPS die Spritpreise übersichtlich auf einer Karte und entlang Ihrer Fahrroute an - und aktualisiert sich automatisch. Per Google Maps lassen Sie sich dann direkt an die nächste Tankstelle navigieren. Filtern können Sie nach Preis, Marke, Entfernung und Spritsorte. <br><br> Preis: kostenlos
Tanken: Spritrechner
Mit der Gratis-App „Spritrechner“ berechnen Sie Ihren Kraftstoffverbrauch Ihres Autos. Hierfür geben Sie gleich nach jedem Tankvorgang die getankten Liter, den Literpreis und Ihren Kilometerstand in die App ein. Die App ermittelt dann den durchschnittlichen Spritverbrauch und die gefahrenen Kilometer. Für die Übersichtlichkeit zeigt die App die Ergebnisse in einer Grafik dar. <br><br> Preis: kostenlos
Verkehrsmelder: Blitzer.de
Die App „Blitzer.de“ ist die derzeit größte Blitzer-Community. Über 3 Millionen Autofahrer in Deutschland melden täglich über 20.000 mobile und feste Blitzanlagen in Echtzeit. Über ein Tonsignal und ein optisches Signal warnt die App vor Gefahrenstellen, die alle 5 Minuten aktualisiert werden. Die Standorte der Blitzer werden auf einer Karte angezeigt, wodurch Sie entspannter, sicherer und günstiger durch die Gegend fahren. Die App kann auch offline verwendet werden. <br><br> Preis: kostenlos
Verkehrsmelder: Stau Mobil
„Stau Mobil“ meldet alle aktuellen Staus auf deutschen Autobahnen und Bundesstraßen, und gibt sogar Verkehrsprognosen für die nächsten Stunden ab. Via GPS können Sie sich Staus in Ihrer Nähe anzeigen lassen oder manuell auf Autobahnen, Bundesstraßen oder im Bundesland nach Verkehrsproblemen suchen. Die App ermöglicht vor Ihrer Abreise eine Route zu planen, die SIe stressfreier und schneller ans Ziel bringt. <br><br> Preis: kostenlos
Verkehrsmelder: TrafficChecker
Die Gratis-App „Traffic Checker“ zeigt Verkehrsmeldungen für Deutschland, Österreich und Großbritannien an und umfahren damit problemlos Staus, Unfälle oder Baustellen. <br><br> Preis: kostenlos
Service: SpeedView
Die kostenlose und englischsprachige App „SpeedView“ zeichnet neben der Geschwindigkeit und Himmelsrichtung auch zurückgelegte Strecken und Entfernungen auf. Bei Überschreiten einer festgelegten Geschwindigkeit warnt Sie die App. Bei Nachtfahren können Sie Ihr Smartphone auf die Frontkonsole Ihres Autos legen und die Funktion „Head-Up-Display“ aktivieren. Durch die Spiegelung lässt sich dann die Geschwindigkeitsanzeige plus Informationen auf der Autoscheibe anzeigen. <br><br> Preis: kostenlos
Service: TÜV SÜD Car
Die App vom TÜV SÜD bietet neben einem Parkplatzfinder auch die Möglichkeit nach Kennzeichen zu suchen. Letzteres sorgt für Unterhaltung auf längeren Autofahrten sowie Abwechslung während Wartezeiten im Stau. Über die App können Sie außerdem einen Termin in Ihrem nächsten TÜV SÜD Service-Center vereinbaren und eine Erinnerungsfunktion in Ihren Android-Kalender setzen. <br><br> Preis: kostenlos
Service: ADAC Pannenhilfe
Haben Sie unterwegs eine Panne oder sogar einen Unfall, können Sie mit der App „ADAC Pannenhilfe“ unkompliziert Hilfe anfordern und gleichzeitig Ihren Standort mitsenden. Daneben bietet die App eine Unfall-Checkliste an, die Tipps für das richtige Verhalten bei Unfällen innerhalb Deutschlands enthält. Wichtig: Sie haben nur Anspruch auf eine Hilfeleistung wenn Sie ADAC Mitglied sind. <br><br> Preis: kostenlos
Navigation: Navfree
„Navfree“ ist eine kostenlose und sprachgesteuerte Navigations-App mit Onboard-Karten für eine Offline-Nutzung. Vorausgesetzt, dass Sie die benötigten Karten zuvor via WLAN heruntergeladen haben. Vor allem im Ausland umgehen Sie damit die hohen Roaming-Kosten. Das Kartenmaterial basiert auf OpenStreetMap, welches von Millionen Menschen erstellt und korrigiert wird. Nachteil: Es kann vorkommen, dass einige Karten fehlerhaft sind. <br><br> Preis: kostenlos
Navigation: TomTom D-A-CH
Die Navigations-App von TomTom bietet eine sprachgesteuerte Turn-by-turn-Navigation, Offline-Karten, Fahrspurassistent, Radarwarner, Multitasking-Support und viele weitere Funktionen. Ein Highlight sind die „Lifetime Maps“ d.h. Sie können pro Jahr vier oder mehr vollständige Updates herunterladen. Während Ihrer Fahrt werden Sie zudem mit den wichtigsten Verkehrsinformationen versorgt. Die App benötigt mindestens 725 MByte freien Speicherplatz auf Ihrem Android-Gerät. <br><br> Preis: 29,99 Euro
Sonstiges: Toiletten Scout
Diese App findet in Ihrer unmittelbaren Nähe öffentliche Toiletten oder WCs in Restaurants oder Tankstellen. Wenn Sie sich dann für ein WC entschieden haben, navigiert Sie die App auch gleich dort hin. In „Toiletten Scout“ können Sie auch selbst Toiletten hinzufügen und Toiletten auf beispielsweise Sauberkeit bewerten. <br><br> Preis: kostenlos
Sonstiges: Autokennzeichen EU
Sollten Sie sich im Stau befinden oder eine spielerische Abwechslung während der Autofahrt suchen, empfehlen wir die App „Autokennzeichen EU“. Sie findet in sekundenschnelle das gesuchte Autokennzeichen aus Deutschland, Österreich, Polen, Italien, Frankreich, Niederlande, Schweiz, Vereinigte Königreich und Russland. Zudem zeigt Ihnen die App auf einer Karte die zum Autokennzeichen zugehörige Stadt an. <br><br> Preis: kostenlos

Die neuen Features erhöhen jedoch nicht nur den Komfort, sondern bergen auch neue Risiken und Schwachstellen. Die fahrzeuginternen Netzwerke bieten nur eingeschränkten Schutz vor unberechtigten Zugriffen auf die digitalen Kontrollsysteme des Fahrzeugs. Zudem öffnet die Anbindung an das Internet, sei es über mitgebrachte Smartphones oder im Auto installierte Geräte, das Einfallstor für Hackerangriffe sogar noch weiter. Obwohl diese aktuell bereits bestehenden Risiken für das vernetzte Fahrzeug schwerwiegend genug sind, verblassen sie im Vergleich zu den Gefahren für das autonome Auto von morgen.

Höhere Risiken

Vollständig autonome Fahrzeuge werden gegenwärtig in zahlreichen Städten und Ländern weltweit erprobt. Die meisten großen Automobilhersteller wie Audi, BMW und Daimler entwickeln und testen eigene Prototypen. Laut Branchenexperten ist innerhalb der nächsten acht Jahre mit der allgemeinen Verfügbarkeit autonomer Fahrzeuge zu rechnen. Wenn immer mehr eigenständig fahrende Autos auf den Straßen unterwegs sind, erwarten die Fachleute vor allem einen deutlichen Rückgang der Unfallzahlen, höhere Reisegeschwindigkeiten, effizientere Treibstoffnutzung, weniger Verkehrsstörungen, geringere Versicherungskosten und höheren Reisekomfort. Das ist die gute Nachricht, die schlechte ist die wachsende Gefahr für Sicherheit und Datenschutz.

Capgemini über vernetzte Autos
Capgemini über vernetzte Autos
Das vernetzte Auto - inwieweit theoretische Möglichkeiten und praktische Umsetzung auseinanderklaffen, haben die Analysten von Capgemini untersucht.
Besuch beim Händler
So schnell dürfte der stationäre Autohandel nicht aussterben. Schließlich wollen die Kunden das Auto "in echt" sehen und eine Probefahrt unternehmen. Das motiviert jedenfalls 72 Prozent beziehungsweise 61 Prozent der Befragten zu einem Besuch beim Händler, wie die Studie "Cars online 2014" zeigt.
Beliebte Services
Offenbar lassen sich Kunden in den aufsteigenden Märkten stärker von den neuen Services begeistern als Konsumenten in den reifen Märkten. Ob es um Sicherheit, Services oder Infotainment geht - überall ist das Interesse der Verbraucher in den aufsteigenden Ländern größer.
Daten teilen
Die Verbraucher wurden gefragt, wem sie Einblick in ihre Daten gewähren würden. Dabei liegen Hersteller und Händler vorn. Der Versicherung dagegen möchten noch nicht einmal vier von zehn Befragten Einblick geben.
Investitionen: Hersteller versus Händler
Ein anderer Aspekt ist die unterschiedliche Vorgehensweise von Herstellern und Händlern. Während 56 Prozent der Hersteller aktuell in ihre IT investieren wollen, sind es nur elf Prozent der Händler. Die Frage bezog sich auf den Einsatz von Smartphones und Tablets sowie Apps (Quelle: Studie "Neue Technologien im Autohaus).
Gründe für Investitionen in Apps
Motivation zum Investieren ist für Hersteller der Blick nach vorne. Sie nennen Zukunftsorientierung als wichtigsten Grund. Händler wollen vor allem die Kundenbindung stärken.
Auswirkungen der Smartphones
Hersteller schreiben Smartphones und Tablets stärkere Auswirkungen auf ihre Aktivitäten zu als Auto-Händler.

Führerlose Autos werden mit neuen Ausstattungsmerkmalen, Bedieneinheiten und Datenschnittstellen ausgerüstet, die einen Betrieb ohne Fahrereingriff ermöglichen. Dazu zählen Laser-Entfernungsmesser, Kameras, Ultraschallgeräte, Reifensensoren, GPS und Trägheitsnavigationssysteme sowie angemessene Rechenkapazitäten im Fahrzeug selbst. Alle diese potentiellen Angriffspunkte sind in geeigneter Weise abzusichern, um das Risiko von Unfällen zu minimieren und die Umgehung von Nutzungsregeln zu verhindern. Gleichzeitig muss ein sicherer Zugriff auf das Fahrzeug gewährleistet sein, um die Gefahr eines Diebstahls des Fahrzeugs oder der Ladung zu minimieren. Dazu kommt, dass alle fahrzeugbezogenen Daten über sämtliche Kommunikationswege hinweg zuverlässig abzusichern sind: fahrzeugintern, Mobilgerät-zu-Fahrzeug, Fahrzeug-zu-Fahrzeug und Infrastruktur-zu-Fahrzeug.

Datenschutz

Mit Blick auf das zumindest ebenso wichtige Thema Datenschutz sorgen sich viele Menschen, dass autonome Autos fahrzeugspezifische Daten sammeln und zweckwidrig verwenden könnten. Zudem sind die Daten verwundbar für Hackerangriffe. Vor diesem Hintergrund müssen die Schutzmaßnahmen auf Fahrzeugbesitzer und Passagiere ausgeweitet werden. Im Kern geht es dabei um die Frage, wie sich mehrere Entitäten zweifelsfrei identifizieren lassen - also Personen, Frachtgüter und an das Fahrzeug gekoppelte Endgeräte wie Smartphones oder Tablets. Daran anschließend müssen die richtigen Datenschutzmaßnahmen und korrekten Autorisierungsebenen zur Anwendung kommen, zum Beispiel: Wer darf dem Fahrzeug Fahrbefehle erteilen oder die Route abändern und wer darf das nicht?

Zudem sind klare Vorgaben zu definieren, wie mit den im Fahrzeug gespeicherten persönlichen Informationen umzugehen ist, wenn ein Passagier aus dem Auto aussteigt oder das Fahrzeug verkauft wird. Zu guter Letzt stellt sich die Frage, wie und wo die Richtlinien in Bezug auf das Fahrzeug und dessen Nutzung erstellt und gespeichert werden: Im Fahrzeug selbst, wo sie sich ändern oder außer Kraft setzen lassen? Oder an einem geschützten virtuellen Ort in der Cloud? Und wie kann der Fahrzeugbesitzer die Richtlinien dann ändern und ins Fahrzeug einspielen?

Zum Video: Gehört die Bremse bald dem Hacker?

Interoperabilität ist Trumpf

Es ist offensichtlich, dass eine Vielzahl unterschiedlicher Elemente innerhalb des Gesamtsystems "Autonomes Fahrzeug" störungsfrei zusammenspielen müssen. Dazu zählen die Fahrzeuge selbst sowie die stetig wachsende Zahl darin verbauter digitaler Komponenten, die Fahrer und Passagiere sowie die von ihnen mitgebrachten Smartphones, Tablets und andere digitale Endgeräte. Des Weiteren müssen die übrigen Verkehrsteilnehmer sowie die Verkehrsinfrastruktur berücksichtigt werden, die mit dem autonomen Fahrzeug interagieren.

Die Absicherung dieses dynamischen Systems erfordert eine umfassende Interoperabilitätsarchitektur oder -plattform, die den Fahrer und nicht das Fahrzeug in den Mittelpunkt stellt. Diese gewährleistet, dass das Fahrzeug jederzeit erkennen kann, wer gerade im Fahrzeug ist oder hinein möchte. Mit diesem Wissen kann das Fahrzeug unterschiedliche Ebenen der Autorisierung, der Konnektivität und des Datenschutzes nutzen, je nachdem, welche Person oder welches Endgerät gerade mit dem Fahrzeug interagiert. Elementare Funktionen sind dabei:

Die Interoperabilitätsarchitektur kann dem Fahrzeugbesitzer zudem als zentraler Anlaufpunkt für Prüfungen und Benachrichtigungen dienen. Aus Sicht der Automobilhersteller ist sie die Basis für eine zukunftssichere Sicherheitsinfrastruktur.

Gelernte Lektionen

Die verschiedenen Initiativen zur Fahrzeugvernetzung von heute sind die Vorreiter des autonomen Fahrzeugs von morgen. Entsprechend lässt sich aus Projekten, die in Sachen Absicherung des vernetzten Autos vorbildlich sind, ebenso viel lernen wie aus weniger erfolgreichen Projekten. Den besten Eindruck hinterlassen dabei Automobilhersteller, die den Konsumenten in den Fokus der Vernetzung rücken.

Die fortschrittlichsten Vernetzungsangebote am Markt sind plattformbasierte Systeme, die Fahrzeuge an einen zentralen Hub anbinden und Daten sicher dahin leiten, wo sie gebraucht werden, sofern der Nutzer dem zugestimmt hat: zum Fahrer, zum Händler und so weiter. Ein spezieller Schlüsselanhänger verknüpft den Fahrzeugbesitzer oder Fahrer mit dem Fahrzeug. Jede Person, die mit einem entsprechend ausgestatteten Fahrzeug interagiert, erhält eine eigene PIN und individuelle Privilegien zugewiesen. Einfacher ausgedrückt: Je nachdem, welche Person sich am Fahrzeug anmeldet, kommen unterschiedliche Zugriffs- und Datenschutzregelungen zur Anwendung. Dieser Ansatz lässt sich leicht auf das autonome Fahrzeug übertragen.

Demgegenüber stehen konventionelle Ansätze zur sicheren Vernetzung von Fahrzeugen, Personen und Endgeräten. Eine gängige Methode, um Personen die Interaktion mit einem Fahrzeug zu ermöglichen, ist ein vierstelliger PIN-Code. Dieser fahrzeugbezogene Code ist mit anderen Personen zu teilen, sollen diese ebenfalls auf das Auto zugreifen können. Damit ist dieser Ansatz schon vom Grundsatz her unsicher. So kann etwa ein Teenager, der im Besitz der Familien-PIN ist, recht mühelos Richtlinien umgehen oder abändern, welche die Eltern definiert haben. Überträgt man diese Schwachstelle auf autonome Fahrzeuge, wird schnell ersichtlich, dass schon technisch versierte Grundschüler ein solches Auto für eigene Spritztouren unter ihre Kontrolle bringen könnten.

Die größten Passwort-Sünden: Was Sie niemals tun sollten!
Niemals über ein offenes WLAN auf einen Account mit einem Passworte zugreifen.
Wenn Sie sich in einem offenen WLAN oder einem ähnlich unsicheren Netzwerk befinden, sollten Sie Passwörter ausschließlich auf Seiten eingeben, die HTTPS-Verschlüsselung (Hypertext Transfer Protocol Secure) verwenden oder noch besser nur via VPN (Virtual Private Network) auf die entsprechenden Accounts zugreifen.
Keine Passwort-Eingabe auf Webseiten, die Sie über einen Link in einer E-Mail erhalten haben.
Die Gefahr ist zu groß, dass es sich hier um eine Phishing-Mail handelt. Geben Sie die URL von Bank- und Shop-Webseiten immer direkt in Ihrem Browser ein und wechseln dann dort zu der entsprechenden Eingabe.
Keine Passwort-Eingabe auf "unbekannten" Systemen und Seiten
Geben Sie Ihre Passworte nicht auf Systemen ein, deren Sicherheitseinstellungen Sie nicht kontrollieren: Das gilt für den PC im Internet-Café ebenso wie für das System eines Kollegen oder Freundes.
Verwenden Sie grundsätzliche keine "Automatik-Funktionen"
Erlauben Sie keiner Webseite, dass sie Ihren Namen und Ihr Passwort speichert ("remember me"). Vermeiden Sie es ebenfalls, dass sich Ihr System beim Start automatisch bei den diversen Online-Konten wie etwa Web-Mail anmeldet.
Verwenden Sie nie das gleiche Passwort auf mehreren Internet-Seiten.
Ist eine derartige Seite kompromittiert, sind gleich alle Ihre Accounts gefährdet.
Verwenden Sie nie Passworte, die Namen, Geburtstage, Adressen oder andere persönliche Informationen beinhalten.
Solche persönlichen Informationen sollten auch teilweise nicht in Ihren Passworten zu finden sein. Das gilt auch für alle Worte, die sie in einem Lexikon finden können und für Zahlen- oder Buchstabenwiederholungen wie 222 oder Folgen wie ABCD und qwertz.
Verwenden Sie nie das gleiche Passwort über einen längeren Zeitraum.
Auch wenn es zunächst mühsam erscheint: Wechseln Sie Ihre Passworte gerade bei Online-Accounts regelmäßig. Wenigstens alle sechs Monate, besser alle drei Monate oder immer dann, wenn Sie sich auf einer Seite einloggen, die Sie schon lange nicht mehr besucht haben.

Wie kommt der Erfolg?

Das autonome Auto wird Verkehrsinfrastrukturen, Stadtbilder und persönliche Reisegewohnheiten ebenso ändern wie Lieferketten und unternehmerische Kostenstrukturen. Es wird dazu beitragen, viele unserer Alltagsprobleme zu beseitigen und verspricht uns Zeit, Geld und Ärger zu sparen sowie - noch wichtiger - Leben zu retten. Bis dahin wird es allerdings einige Rückschläge zu verkraften und zahlreiche Fragen zu beantworten geben, wie "Wer bezahlt die Kosten für die Infrastrukturänderungen?" und "Was geschieht mit den Arbeitsplätzen der Fahrer?". Auf diese und andere Einwände müssen die Antworten noch gefunden werden.

Sind erst einmal viele vernetzte, autonome Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs, werden sich auch die Stadtbilder ändern.
Foto: BMW

Die übergeordnete Frage ist jedoch: "Wie sicher sind diese autonomen Fahrzeuge?" Oder anders formuliert: "Wenn wir die Hacker schon nicht von unserem Smartphone fernhalten können, wie sollen wir sie dann von unserem Fahrzeug abschirmen?" Die Lösung der Sicherheits- und Datenschutzfrage wird sicherlich der entscheidende Faktor in Bezug auf die Akzeptanz autonomer Fahrzeuge durch Privatpersonen wie auch Unternehmen sein. Die konventionellen, in hohem Maße limitierten Sicherheitsmodelle der Vergangenheit liefern darauf keine zufriedenstellende Antwort.

Zukunftsorientierte Automobilhersteller orientieren sich bereits heute am holistischen Interoperabilitätsansatz, der risiko-basierte Authentifizierung, starke Sicherheit für Fahrzeuge, Komponenten und Netzwerke sowie zentralisierte, cloud-basierte Verwaltung kombiniert. Dabei hat der gesamte fahrzeugbezogene Datenverkehr über abgesicherte Netzwerke zu erfolgen und alle Personen, die mit dem Fahrzeug interagieren, müssen sich stets eindeutig authentifizieren. Und über diese und andere Fragen ist bereits heute nachzudenken. Denn sogar Hacker haben bereits begonnen, auf entsprechende Sicherheitsrisiken hinzuweisen. (sh)