Nvidias mobile Mittelklasse

Geforce 9500M GS und Geforce 9300M G

26.02.2008 von Thomas Rau
Mit dem Geforce 9500M GS und dem Geforce 9300M G kommt Nvidias neue 9000er-Serie jetzt auch ins Notebook. Wir testen, welche Vorteile die mobilen Grafikchips bringen.

Eher klammheimlich hat Nvidia die beiden ersten Vertreter der 9000er-Serie für Notebooks herausgebracht. Statt einer großen Ankündigung gibt es einen verschämten Hinweis auf der Webseite, der nur direkt und nicht über das Menü von Nividas Webseite zu erreichen ist.

Asus M51SN: Eines der ersten Notebooks mit dem Geforce 9500M GS

Doch trotzdem haben die beiden Neulinge, der Geforce 9500M GS und der Geforce 9300M G schon ihren Weg in einige Notebooks gefunden. Den leistungsschwächeren Chip Geforce 9300 G setzt zum Beispiel Medion im Aldi-Notebook Akoya MD96630 oder Asus im Subnotebook U6SG ein. Wir hatten die rechenstärkere Variante Geforce 9500M GS im Test: Er sitzt im Asus-Notebook M51SN nebst 512 MB Grafikspeicher. Der Laptop mit 15,4-Zoll-Display arbeitete mit Intels Penryn-Prozessor Core 2 Duo T8300 (2,4 GHz) und kostet rund 1100 Euro.

Produkt

Asus M51SN

Hersteller

www.asus.de

Preis

rund 1100 Euro

Prozessor

Intel Core 2 Duo T8300 (2,4 GHz)

RAM

2 GB DDR2-667

Festplatte

250 GB

Display

15,4 Zoll, 1440 x 900 Bildpunkte

Auf den zweiten Blick wird deutlich, warum Nvidia den Start der beiden neuen Mittelklasse-Chips nur kleinlaut bekannt gab: Es hat sich gegenüber den Vorgängern aus der 8000er-Serie kaum etwas geändert. Der Geforce 9300M G entspricht dem 8400M GS, der Geforce 9500M GS weist die gleichen technischen Daten wie der 8600M GT auf.

Außerdem basieren die neuen Chips auf dem gleichen Fertigungsprozess (80 Nanometer) und der gleichen Direct-X-Version (10.0) wie die Vorgänger. Laut Nvidia hat man aber bei den neuen Chips den Herstellungsprozess besser im Griff, was sich in einer geringeren Ausschussrate und einer etwas niedrigeren maximalen Leistungsaufnahme der 9000er-Chips niederschlägt.

Grafikchip

Geforce 9500M GS

Geforce 9300M G

DirectX-Version

10.0

10.0

Fertigungsprozess

80 Nanometer

80 Nanometer

Stream-Prozessoren

32

16

Taktrate Chip

475 MHz

400 MHz

Taktrate Shader

950 MHz

800 MHz

Taktrate Speicher

700 MHz

600 MHz

maximaler Speicher

512 MB

256 MB

Speicherbusbreite

128 Bit

64 Bit

Wie sich der Geforce 9500M GS in Spielen unter DirectX 9 und DirectX 10 schlägt, erfahren Sie auf den nächsten Seiten.

Tests unter DirectX 9: 3D Mark 06, Far Cry und F.E.A.R.

Testergebnisse 3D Mark 06

Im synthetischen Benchmark 3D Mark 06 platziert sich der Geforce 9500M GS knapp hinter dem Geforce 8600M GT, wenn dieser mit den Standardtaktraten 475 MHz für den Chip und 700 MHz für den Speicher läuft. Läuft der Geforce 8600M GT mit niedrigerem Speichertakt, kann sich der Geforce 9500M GS deutlich absetzen.

DirectX 9: Far Cry

Testergebnisse Far Cry (Patch 1.4)

Far Cry steht in unserem Test stellvertretend für ältere Spiele unter DirectX 9. Spielt man den deutschen Ego-Shooter allerdings mit maximalen Effekten und aktivierter Kantenglättung, macht er immer noch einen hervorragenden Eindruck.

Im Asus M51SN reicht der Geforce M9500 GS locker für die maximale Displayauflösung von 1440 x 900 aus. Selbst für höhere Auflösungen – etwa 1680 x 1050 – sollten noch ausreichende Reserven vorhanden sein. Bei 1440 x 900 reichte es im Test auch bei aktivierter 4facher Kantenglättung für ruckelfreie Bildraten: Das Asus M51SN schaffte mit diesen Einstellungen 38 Bilder pro Sekunde.

DirectX 9: F.E.A.R.

Testergebnisse F.E.A.R., 1440 x 900 Bildpunkte, maximale Details

Der Grusel-Shooter F.E.A.R. ist bei hoher oder maximaler Detailstufe eines der anspruchvollsten Spiele unter DirectX 9. Gerade bei diesem Spiel sind hohe Details sehr wichtig, weil sonst viel von der furchterregenden Atmosphäre auf der Strecke bleibt.

Testergebnisse F.E.A.R., 1440 x 900 Bildpunkte, hohe Details

In der höchsten Display-Auflösung und mit maximalen Details schaffte der Geforce 9500M GS keine ruckelfreien Bildraten und erreichte durchschnittliche 21 Bilder pro Sekunde. Schaltet man auf hohe Details zurück, wodurch man im wesentlichen auf die Kantenglättung verzichtet, wuppt der Geforce 9500M GS problemlos 49 Bilder pro Sekunde.

Testergebnisse F.E.A.R., 1280 x 800 Bildpunkte bei maximalen und hohen Details

Bei 1280 x 800 Bildpunkten kann man F.E.A.R. in ganzer Schönheit und ruckelfrei mit dem Geforce 9500M GS spielen. Auch bei hohen Details zieht der neue Mittelklasse-Chip am Geforce 8600M GT vorbei und erreicht fast das Leistungsniveau von Nvidias bestem Mittelklasse-Chip Geforce 8700M GT.

DirectX 9 und DirectX 10: Company of Heroes

Beim Echtzeit-Strategiespiel "Company of Heroes" steht eine hohe Bildrate nicht unbedingt im Vordergrund. Dennoch stellt es aufgrund der vielen Details sowie der Feuer-, Nebel- und Wettereffekte hohe Anforderungen an die Grafikkarte.

In der maximalen Auflösung 1400 x 900 erreichte der Geforce 9500M GS durchschnittlich 25,2 Bilder pro Sekunde – das kann zum flüssigen Spielen in Company of Heroes bereits ausreichen. Bei besonders effektintensiven Szenen treten aber weiterhin Ruckler auf.

Testergebnisse Company of Heroes

Besser sieht es aus, wenn man mit der Auflösung auf 1280 x 800 heruntergeht. Dann liegt der Geforce 9500M GS gleichauf mit dem Geforce 8600M GT. Überraschenderweise zieht ATIs Mittelklasse-Chip Mobility Radeon HD 2700 in diesem Spiel an den beiden Nvidia-Angeboten vorbei - bei den weniger anspurchsvollen DX9-Spielen hat der Geforce 9500M GS die Nase vorn.

Ab dem Patch 1.70 bietet Company of Heroes auch die Auswahl von DirectX10-Effekten an. Unter DirectX 10 bleibt aber weiterhin Nvidias High-End-Chip Geforce 8800M GTX die einzige Möglichkeit, in hoher Auflösung und hohen Details flüssig zu spielen. Der Geforce 9500M GS beispielsweise erreichte in Company of Heroes bei hohen Details selbst in der Auflösung 1024 x 768 nur 17 Bilder pro Sekunde.

Fazit

Die Grafikchips der 9000er-Serie bieten kaum Neues. Im Grunde verkauft Nvidia damit die Technik des 8600M GT und des 8400M GS unter einem neuen Namen. Auch unsere Benchmarks belegen, dass zwischen einem Geforce 9500GS und einem Geforce 8600 GT bei gleicher Taktrate fast kein Leistungsunterschied besteht.

Ob man sich ein Notebook mit einem 9000er- oder dem entsprechenden Chip aus der 8000er-Serie zulegt, macht daher keinen Unterschied. Der Geforce 9500M GS/8600M GT stellt die meisten DX9-Spiele bis zu einer Auflösung von 1680 x 1050 ruckelfrei mit ausreichenden Reserven dar. Bis 1440 x 900 Bildpunkten kann man zusätzlich Kantenglättung für eine bessere Bildqualität aktivieren.

Bei neueren Spielen wie Company of Heroes klappen immerhin 1280 x 800 noch ruckelfrei. Auf Bildoptimierungen wie Kantenglättung muss man dann aber verzichten, wenn man noch flüssig spielen will.

Ebenso wie der Geforce 8600M GT ist auch der neue Geforce 9500M GS nicht wirklich für DirectX 10 geeignet: Entweder muss man die Auflösung bis auf 800 x 600 herunterdrehen. Oder man verringert die Detail- und Effektstufe erheblich. Beides führt dazu, dass die DX10-Effekte im Spiel kaum zur Geltung kommen.

Im Vergleich mit ATIs Mitteklasse-Chip Mobility Radeon HD2700 hat der Geforce 9500M GS meist die Nase vorn. Je aktueller das Spiel, desto geringer wird aber der Vorsprung. Bei Company of Heroes zeigte sich der HD 2700 sogar etwas leistungsstärker als der Nvidia-Chip.

Die Namensgebung der neuen Chipserie deutet aber schon an, dass Nvidia den verbesserten Herstellungsprozess nutzen wird, um noch leistungsfähigere 9000er-Chips auf den Markt zu bringen. Wenn der Geforce 9500M GS dem Geforce 8600M GT entspricht, darf man davon ausgehen, dass eine GT-Version aus der 9000er-Serie auf dem Niveau des 8700M GT liegen wird.