Veraltete Sicherungskonzepte

Gefahr durch katastrophale Backup-Strategie

30.03.2010 von Peter Gruber
Die Backup-Strategie vieler kleiner und mittelständischer Unternehmen ist fahrlässig. Sie sichern entweder gar nicht oder vertrauen in alte Sicherungskonzepte. Die Wiederanlaufzeit kann Tage dauern.

Laut einer europaweit durchgeführten Studie von Acronis benötigen 56 Prozent der deutschen Unternehmen nach IT-Störfällen eine Wiederanlaufzeit von einem Tag bis zu einer Woche. Zwei Prozent der befragten Organisationen sind der Erhebung zufolge überhaupt nicht in der Lage, ihren Daten und Systeme wiederherzustellen. Obwohl Unternehmen heute rund um die Uhr und global vernetzt arbeiten, setzen immer noch viele ihre Produktivität und Profitabilität durch fehlende oder inadäquate Datensicherung aufs Spiel.

Lange Reaktionszeiten nach Hardware- und Virenschäden

Im internationalen Vergleich liegen die deutschen Firmen nahezu gleichauf mit ihren französischen Nachbarn, wo 54 Prozent der befragten Unternehmen nach einem Systemausfall mit einer Wiederanlaufzeit von mindestens einem Tag bis zu einer Woche rechnen. In England sind es ganze 70 Prozent. Lediglich zehn Prozent der befragten deutschen Unternehmen, so eine weitere Erkenntnis der unter kleinen und mittelständischen Firmen betriebenen Studie, sehen sich nach eigenen Angaben in der Lage, ihre IT-Systeme nach einem Hardwareschaden oder Virenbefall innerhalb einer Stunde wieder zum Laufen zu bringen. Ohne Zugang zu kritischen Informationen und Funktionen wie E-Mail, Internet, Bestellabwicklung oder Verkaufszahlen nehmen zahlreiche Betriebe damit erhebliche Verluste bei Umsatz, Produktivität und potentiellen Kunden in Kauf.

Firmen verzichten auf Backup-Sicherung

Der internationale Vergleich der Backup-Gepflogenheiten zeigt, dass sich viele Unternehmen noch immer auf dünnem Eis bewegen. Während ein Viertel aller befragten Firmen in Deutschland, Frankreich und England auf manuelle Backups ihrer Unternehmens-PCs und -Laptops setzen, verzichten 19 Prozent komplett auf deren Sicherung. Bei Servern halten 14 Prozent der deutschen Unternehmen eine manuelle Sicherung für ausreichend, fünf Prozent machen kein Server-Backup.

Wenig Hoffnung auf Recovery

Entsprechend gering ist auch das Vertrauen in deutschen Unternehmen, ihre Daten nach einem Systemausfall reibungslos und vollständig wiederherstellen zu können. Neun Prozent der befragten IT Verantwortlichen äußerten sehr geringe oder keine Erwartungen, einen Hardwareschaden oder Virenbefall ohne Verlust zu überstehen. Nahezu ein Viertel (22 Prozent) sehen der Chance für eine Wiederherstellung weder besonders zuversichtlich noch auffallend pessimistisch entgegen - was nicht zuletzt als Zeichen für unzureichende Recovery-Tests gewertet werden kann.

Blindes Vertrauen in veraltete Sicherungskonzepte

"Mit Blick auf diese Ergebnisse ist es immer wieder überraschend, dass viele Unternehmen offensichtlich den Wert ihrer Daten nicht kennen und oft blind auf zum Teil veraltete Sicherungskonzepte vertrauen”, so Michael Hon-Mong, Geschäftsführer der Acronis Germany GmbH. "Für Ausfallzeiten ist in der heutigen Geschäftswelt kein Raum mehr und vor allem Firmen kleiner und mittlerer Größe können den mit einem Systemausfall verbundenen Geschäftsschaden nur schwer oder gar nicht verkraften. Dabei muss ein funktionierendes Backup- und Wiederherstellungskonzept nicht kompliziert sein und kann in wenigen einfachen Schritten umgesetzt werden”.

Die Studie wurde von Acronis und dem Forschungsunternehmen Vanson Bourne unter 600 kleinen und mittleren Unternehmen (250-1.000 Mitarbeiter) betrieben. Befragt wurden die IT Verantwortlichen. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse sowie weitere Informationen zur Studie sind auf der Acronis Website erhältlich.