Direktanbieter konzentriert sich auf PCs

Gateways leiser Abschied vom Internet-Appliance

30.03.2001
MÜNCHEN (CW) - Die Umstrukturierungen beim Direktanbieter Gateway fordern erste Opfer im Portfolio.

Nachdem der Firmengründer und CEO Ted Waitt angesichts des schlechten Geschäftsgebnisses angekündigt hatte, die Produktlinien zu straffen (siehe CW 10/01, Seite 18), planen die Manager offenbar den Ausstieg aus dem Geschäft mit Internet-Appliances (IA). Bislang verkauft die Firma zwei Geräte im Appliance-Segment: einen digitalen Music-Player sowie das "Touch Pad", einen Rechner speziell für den Internet-Zugang. Der Preis für dieses Gerät sank zuletzt von 600 auf 400 Dollar.

Zwar glaube man weiter an die Zukunft der Appliance-Klasse, im Zentrum des digitalen Universums werde aber nach wie vor der PC stehen, erklärt Gateway-Sprecher Brad Williams. Außerdem sei das Unternehmen mit den beiden bereits entwickelten Geräten gut im Geschäft. Über die geplanten Neuentwicklungen müsse man noch einmal nachdenken. Bart Brown, Chef des Bereichs Consumer Business, kritisiert, die meisten Appliances seien zu teuer und brächten zu wenig Rechenleistung. Ferner gebe es bislang zu wenig Highspeed-Internet-Zugänge, die das Geschäft mit den dedizierten Internet-Devices pu-shen könnten. Außerdem sei nicht klar, was die Anwender von einem Appliance genau erwarteten. Viele Entwicklungen glichen Versuchsballons, bei denen man nicht wisse, ob sie der Kunde annehme.