CW-Kolumne

Garbage in, Garbage out

16.06.2012 von Martin Bayer
Alle großartig geplanten und aufwendig konfigurierten IT-Architekturen sind Makulatur, lässt man eine elementare Regel außer Acht: Werden diese Systeme mit fehlerhaften Daten gefüttert, kommen am Ende schlechte oder irreführende Ergebnisse heraus.
Martin Bayer, stellvertretender Chefredakteur COMPUTERWOCHE

Alle großartig geplanten und aufwendig konfigurierten IT-Architekturen sind Makulatur, lässt man eine elementare Regel außer Acht: Werden diese Systeme mit fehlerhaften Daten gefüttert, kommen am Ende schlechte oder irreführende Ergebnisse heraus. Da kann das System noch so
modern und teuer gewesen sein. Die alte GIGO-Regel (Garbage in, Garbage out) gilt auch hier. Umso wichtiger ist ein funktionierendes Daten-Management. Doch damit tun sich viele schwer. Das fängt bei der Qualität der Daten an, geht weiter über Aspekte, wie Daten weitergeleitet und abgelegt werden, und endet
mit der Frage, wie man sie am sinnvollsten verwendet und auswertet. Manche Anwender machen es sich leicht und drücken den Job einfach der IT-Abteilung aufs Auge. Schließlich klingt Daten-Management ziemlich technisch. Es ist kompliziert, kostet Geld und lässt auf den ersten Blick nicht erkennen, was es
eigentlich bringt. Soll sich doch die IT darum kümmern. Doch das ist genau der Kardinalfehler, den viele Unternehmen machen. Daten entstehen in den Fachabteilungen – wenn der Vertriebler einen neuen
Kunden anlegt, der Lagerarbeiter eine Lieferung erfasst oder der Call-Center-Agent eine Serviceanfrage bearbeitet.

Wird hier geschludert, rollt die Fehlerlawine durch alle IT-Systeme und tangiert auch die darauf aufbauenden Prozesse – zum Schaden des Unternehmens. Deshalb ist Daten-Management im Grunde das Paradebeispiel für die so oft schon wiederholte Forderung nach einem funktionierenden Business-IT-Alignment. Es gilt, sinnvolle Workflows und Prozesse zu definieren, mit relevanten Datenströmen und
Inhalten zu unterstützen und sich für diesen Zweck um die geeignete Technik zu bemühen. Nur wenn die Beteiligten aus Fach- und IT-Abteilung an einem Strang ziehen, lässt sich das Information-Management, das mit zunehmender Datenflut wettbewerbskritischer wird, in den Griff bekommen. Es geht darum, die richtigen Daten zum richtigen Zeitpunkt an den richtigen Ort zu schaffen. Die IT kann dabei helfen – mehr nicht.