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FullHD & mehr - Diese Vorteile bietet Blu-Ray

13.11.2011
Blu-ray ist hip: Abspielgeräte finden reißenden Absatz, Videos auf Blu-ray-Disc verkaufen sich prächtig. Lesen Sie, warum diese Technik so bestechend ist.

Erst wenn Sie ein Video auf einer Blu-ray-Disc (BD) mit einem Blu-ray-Player abspielen, können Sie erkennen, welche Bildqualität Ihr „HD-Ready“- oder „Full-HD“-Flachbildschirm liefern kann. Es ist wirklich so: Wenn Sie nur einmal einen Film von einer Blu-ray-Disc genossen haben, werden Sie nie wieder ein Video von DVD ansehen wollen.Vielleicht erinnern Sie sich noch an den Quantensprung von der VHS-Kassette zum DVD-Video. Tatsache ist: Der Sprung zu Blu-ray ist noch größer.

Blu-ray versus DVD: Vorsprung durch Technik

Der gigantische Qualitätsgewinn ist auf den ersten Blick erstaunlich, denn DVD und Blu-ray sind enge Verwandte. Hüben wie drüben tastet ein Laserstrahl winzige Vertiefungen („Pits“) in einer spiraligen Datenspur auf dem Datenträger ab. Bei beiden erkennt ein optischer Lesekopf die Art des reflektierten Lichts und unterscheidet so zwischen "1" oder "0".

Bei einer Speicherkapazität von 50 GB auf einer Blu-ray-Disc ist das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht. Mehrere Lagen erlauben noch mehr.

Allerdings setzt Blu-ray auf kurzwelligeres, blau-violettes Laserlicht – daher auch der Name. Schon das andere Licht erlaubt das Erkennen deutlich kleinerer Pits. Hinzu kommt ein geringerer Abstand zwischen Lesekopf und Speichermedium, was Streuung und damit Lesefehler verringert. Beides zusammen bringt eine deutlich höhere Datendichte: Ein Blu-ray-Medium kann pro Layer (Ebene) rund fünfmal mehr Daten speichern als eine DVD. In Zahlen ausgedrückt: rund 25 GB statt 4,3 GB.

Da ein Datenträger durchaus mehrere Layer enthalten kann, gibt es derzeit sogar BDs mit bis zu 50 GB Daten. Doch damit ist noch nicht Schluss. Geplant sind darüber hinaus bis zu 16 Lagen mit dann 400 GB Kapazität – als gigantischer Speicher für Computer.Weiterer Vorteil: Die höhere Datendichte bedeutet automatisch auch eine höhere Datenrate, also mehr Geschwindigkeit.

BD-Videos: Hohe Auflösung

Die höhere Kapazität lässt sich wunderbar für höhere Bild- und Tonqualität nutzen. BD-Videos sind „Full-HD“: Mit einer Auflösung von 1920 x 1080 Bildpunkten haben sie fünfmal so viele Bildpunkte wie ein DVD-Video (720 x 756 Bildpunkte) und sind daher erheblich detailreicher. Ähnliches gilt auch für den Ton: Mit „Dolby TrueHD“ und „DTS-HD Master Audio“ gibt es jetzt sogar „hochauflösenden“ Sound, was für eine verlustfreie Kompression steht.

BD-Videos sind auch intelligenter: Über „Bonusview“ lässt sich ein zweites Videobild einblenden, vergleichbar mit der „PIP“-Funktion (Picture in Picture), die viele Fernseher bieten. Nur lassen sich hier nicht etwa andere Kanäle nebenbei betrachten, sondern pfiffige Extras einblenden, etwa ein kommentierender Regisseur. Und schließlich sind die Menüs keine schlichten Texte und Bilder mehr, sondern interaktive Programme. Sie beruhen auf einem Dialekt der Programmiersprache Java („BD-J“). Damit erzeugte Menüs erlauben neue Effekte und lassen sich etwa vor dem laufenden Film einblenden, um zum Beispiel live zwischen verschiedenen Sprachen wechseln zu können.

BD-J arbeitet Hand in Hand mit „BD -Live“. Neuere Abspielgeräte, die diese Funktion bieten, haben eine Netzwerkbuchse für den Anschluss an einen Router und können so aufs Internet zugreifen. Damit lassen sich bei vielen BD-Videos zusätzliche Extras abrufen, etwa ein Spiel zum Film, Hintergrundinfos oder aktuelle Kinotrailer. Geplant sind aber viel umfassendere, interaktive Dienste, die mit Web-2.0-Technik die Filmfans in Internet-Communities zusammenbringen sollen. Hier fehlt nur noch etwas Zeit und Software – die nötige Hardware steckt längst in den Abspielgeräten.

Blu-ray abspielen: Im Wohnzimmer und am PC

Blu-ray-Spieler für den Anschluss an TV-Gerät sind inzwischen fast zum Taschengeldpreis erhältlich: Geräte gibt es schon für unter 100 Euro, bis 200 Euro sogar sehr gute. Außer BD-Videos spielen sie immer Audio-CDs und DVD-Videos ab, viele auch MP3- und DivX-Dateien, manche sogar selbstgedrehte HD-Videos im AVCHD-Format.

Anders sieht es bei Blu-ray-Recordern aus. Sie sind noch rar und vor allem teuer: Mindestens rund 700 Euro und bis zu 2500 Euro werden fällig, wenn Sie etwa HD-TV auf Blu-ray-Rohlinge aufnehmen wollen. Die kosten mit Preisen ab 2 Euro nicht mehr die Welt. Tipp: DVD-Rohlinge gibt’s schon für unter 20 Cent. Da kann es lohnen, Mini-BDs zu schreiben. Das sind DVD-Rohlinge mit bis zu 30 Minuten hochauflösenden Videos im BD-Format.

Falls Sie Ihren Computer um einen Blu-ray-Leser erweitern wollen: BD-ROM-Laufwerke lesen CDs, DVDs und BDs und kosten ab 50 Euro. Bei den Brennern heißt es aufpassen: Viele „Combo“-Geräte können CDs und DVDs brennen, BDs aber nur lesen. Echte Schreiber auch für BD-R gibt’s schon für unter 100 Euro.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation PC-Welt.