First Look - Data Center in a Box

Fujitsu Primergy BX400 Blade

14.01.2011 von Ariane Rüdiger
Mit dem als Data Center in a Box konzipierten Primergy BX400-Blade-System will Fujitsu endlich beim Mittelstand gegen HP und IBM punkten.

Bezüglich Übersicht, Einfachheit und Bedienkomfort hat der Primergy BX400 Blade Server gegenüber den Vorläufermodellen aufgeholt. Gedacht ist das System für Mittelständler oder Filialen mit zwei Hand voll physischen und der entsprechenden Menge virtueller Server, die eine umfassende, kompakte Lösung für ihre Rechenzentrumsaufgaben suchen. Bisher griffen solche Anwender meist zu HPs c3000 oder IBMs BladeCenter S. Mit seinem zur Visit 2010 vorgestellten Produkt bringt Rivale Fujitsu eine Lösung, die den beiden Konkurrenten Marktanteile wegnehmen soll.

Aufgeräumt von innen und außen wirkt Fujitsus RZ in der Box für den Mittelstand, BX400 S1.
Foto: Fujitsu

Laut Michael Stephan, Channel Partner Manager Server und Storage, krankten deren Vorläufer an der „für die Zielgruppe zu komplexen Benutzerführung und Bedienung“. Diese wurde runderneuert: Das Gerät besitzt ein übersichtliches Servicepanel auf der Oberseite, das den Administrator Schritt für Schritt durch jeden Parameter der Anfangskonfiguration führt. Die wenigen Knöpfe und die Menüpunkte sind einfach durchschaubar. Das ausführliche Managementprogramm, das remote, zum Beispiel im Rechenzentrum, ausgeführt werden kann, wirkt sehr aufgeräumt.

Fujitsu Primergy BX400 - Ausstattung und Fazit

Bei den Prozessoren setzt Fujitsu auf aktuelle Intel-Xeon-Technologie, wobei jeweils zwei Prozessoren auf den Server-Blades stecken. Dazu kommen bis zu 288 GB Arbeitsspeicher. Maximal acht Server-, vier Disk- und vier Tape-Storage-Blades lassen sich unterbringen. Es gibt Systemvarianten für die Bodenaufstellung und die 19-Zoll-Rackmontage. Ein von allen Blades gemeinsam genutztes DVD-Laufwerk erlaubt zum Beispiel das direkte Aufspielen von Software. Bis zu zwei Management- und vier Connection-Boards sowie maximal vier Lüfter passen außerdem ins Gehäuse.

Zu diesen Standards kommen einige Vorteile: Da das System energieoptimiert ist, braucht es keine speziellen Kühleinrichtungen oder Kabel, sondern kann mit einem normalen 16-Ampere-Stromkabeln betrieben werden. Die Blades passen auch in alle anderen BX-Systeme von Fujitsu. Ins System ist eine Virtual Storage Appliance (VSX) integriert, die auf Netapps Betriebssystem für virtualisierte Umgebungen, Data ontap-v, basiert. Storage Blades verhalten sich damit wie Netapp-Filer. Entscheidet sich der Kunde für die maximale Speicherausstattung, passen bis zu 12 TB ins Chassis.

Gegen Lizenzgebühren bekommt der Kunde das Tool Virtual I/O-Manager, das die die I/O-Parameter auf dem Serverblade virtualisiert. Das verringert den Kabel- und Komponentensalat und erhöht die Flexibilität. Die doppelt ausfallsichere Midplane bietet 2,2 TB Bandbreite. Nach außen sind 1/10 GBit/s-Ethernet, 10 GBit/s Ethernet, 8 GBit FC und 40 GBit/s Infiniband möglich. Über integriertes Ethernet und bis zu zwei sogenannte Mezzanine-Karten pro Serverblade werden die Verbindungen von den Servern zu den Verbindungskarten geführt.

Fazit

Insgesamt macht das System einen runden Eindruck, und es ist, vernünftiges Pricing vorausgesetzt, wahrscheinlich, dass Fujitsu damit Boden gut macht. Über die Preise war leider noch nichts zu erfahren.