CRM im Mittelstand

Für den Geschäftserfolg wichtig, aber kaum genutzt

03.12.2009 von Diego Wyllie
In den Augen von 91 Prozent der kleinen und mittelständischen Firmen ist CRM für den Unternehmenserfolg zwar wichtig. Doch eine professionelle Kundenmanagement-Lösung nutzt nur etwa jeder vierte Mittelständler. Der Grund für den Spagat zwischen Wunsch und Realität liegt häufig an dem fehlenden Wissen über den Nutzen und die Kosten moderner CRM-Lösungen.
"Dass Mittelständler CRM-Software nur zögerlich nutzen, liegt vor allem am fehlenden Wissen über den Nutzen und die Kosten solcher Systeme" erklärt Thomas Fischer, Gründer und Tecart GmbH

Das geht aus der Studie "CRM im Mittelstand 2010" hervor, die die Software-Initiative Deutschland (SID) im Auftrag des CRM-Herstellers Tecart Group kürzlich durchgeführt hat. Kleine und mittelständische Unternehmen (KMU), so der Tenor der Autoren, verschenken immer noch allzu viele Möglichkeiten, ihre Geschäftsprozesse im Hinblick auf die Kundenorientierung zu optimieren und dadurch ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Und dies obwohl sie die Bedeutung des Kundenmanagements für den Unternehmenserfolg längst erkannt haben. So geben laut Studie 39 Prozent der befragten Mittelständler an, dass CRM für ihr Unternehmen wichtig sei, weitere 52 Prozent meinen sogar, es sei sehr wichtig. Lediglich für eine Minderheit von neun Prozent würde sich der Einsatz von CRM-Software nicht lohnen.

Dazu TecArt-Chef Thomas Fischer: "Der deutsche Mittelstand verschenkt nach wie vor das Potenzial, das CRM-Systeme hinsichtlich effizienterer und effektiverer Prozesse und Kommunikation bieten". Dabei ließen sich Zeit, Kosten und Ressourcen in "erheblichem Maße" einsparen sowie mit diesem Informationsvorsprung neue Vertriebskanäle, Geschäftsfelder oder Märkte erschließen. "Dass Mittelständler CRM-Software nur zögerlich nutzen, liegt vor allem am fehlenden Wissen über den Nutzen und die Kosten solcher Systeme" so Fischer weiter.

CRM ist dem Mittelstand oft zu teuer

Die Untersuchung zeigt tatsächlich, dass 61 Prozent der befragten Mittelständler zugeben müssen, dass ihr Wissen über CRM zu gering ist. Aber auch der Kostenfaktor bremst häufig die CRM-Einführung bei KMU. So geben 41 Prozent der Interviewten an, dass die Investitionen in Kundenmanagement-Lösungen zu kostspielig seien. Für weitere 21 Prozent sei der Schulungsaufwand zu hoch, während 19 Prozent sich vor zu hohen laufenden Kosten fürchten. Darüber hinaus betrachten 35 Prozent die Datenmigration als zu aufwändig. 24 Prozent sehen in CRM schlicht und einfach keinen Nutzen für ihr Unternehmen. "Wichtig für KMU ist deshalb, dass sich die Investitionen schnell und nachweisbar rechnen, sprich dass CRM-Systeme unmittelbar Kosten und Zeit einsparen, Prozesse verbessern oder wenigstens die Kundenbindung stärken.", so Fischer abschließend.