Forrester-Prognose

Fünf Trends, auf die ein CIO reagieren muss

09.02.2009 von Karin Quack
Der IT-Chef lebt in einem permanenten Spannungsfeld, so der Forrester-Analyst Alexander Peters.
Alexander Peters, Principal Analyst bei Forrester Research.
Foto: Euroforum/C. Meyer

CIOs sind wie professionelle Wellenreiter, sie surfen zwischen Innovation und Effizienz. So beschrieb Alexander Peters, Principal Analyst bei der Forrester Research GmbH & Co. KG, auf der diesjährigen "Handelsblatt"-Konferenz die Rolle der IT-Chefs: "In diesem Spannungsfeld muss der CIO leben." (Siehe auch: "Die Anwender sollten innovativ sein".) Leichter lebt es sich für den IT-Verantwortlichen, wenn er die Megatrends der Informationstechnik nicht nur erkennt, sondern möglichst antizipiert. (Siehe auch: "Das sollten Sie jetzt anpacken!".) Peters nannte die aus seiner Sicht wichtigsten Entwicklungen, die jeder IT-Chef in seine Arbeit einbeziehen muss:

1. Kostendruck

Die IT soll immer mehr Leistung mit immer weniger Aufwand erbringen. "Die meisten Anfragen unserer Kunden betreffen den Aufbau und die Nutzung von Shared Services", berichtete Peters. Das spreche für das Bemühen um ein Höchstmaß an Effizienz. Die IT-Budgets seien den Forschungsergebnissen von Forrester zufolge noch volatiler, als es derzeit die Gesamtwirtschaft ist: "Wenn die Wirtschaft hustet, bekommt die IT eine Grippe."

2. Steigende Ansprüche

Das Business hat die Bedeutung der IT für die Wettbewerbsfähigkeit erkannt, weiß Peters. Deshalb sei Forrester hinsichtlich der IT-Budgets auch optimistisch: Spätestens zum Ende dieses Jahres würden die Unternehmen wieder beginnen, in die IT zu investieren. Allerdings wüchsen die Ansprüche des Business an die IT überproportional. Und die Wertschätzung der IT-Abteilung in den Fachabteilungen hinke hinter der offenkundigen Bedeutung her.

3. Tech-Populismus

Die Technik unterliegt nicht mehr der alleinigen Kontrolle der IT-Abteilung. "Die Adoption der Werkzeuge entwickelt sich von außen nach innen", hat auch Peters festgestellt. Damit liefen die CIOs Gefahr, "als Technologiebremser dazustehen". Andererseits könnten sie auch nicht zu allem Ja und Amen sagen, weil Consumer-Tools im Unternehmen Sicherheitsprobleme mit sich brächten. (Siehe auch: "Gegen den Wildwuchs".)

4. Steigende Dynamik

Die ständige Beschleunigung des Geschäfts erfordert adäquate Anwendungen. Derzeit entwickelt sich eine neue Generation von dynamischen Business-Anwendungen, so Peters. Dazu zählten Portale, Collaboration-Tools und entsprechender Content, Business-Prozess-Management-Software, Business-Intelligence-Anwendungen, aber auch Service-orientierte Architekturen. Gleichzeitig werde die IT vom Anwendungs-Provider zum Aggregierer.

5. IT as a Service

Der Dienstleistungsmarkt wird immer reifer, und die IT muss sich auf das bessere und reichhaltigere Angebot einstellen. (Siehe auch: "Dickschiffe und kleine Fische".) In diesem Zusammenhang wird sie sich mit einer neuen Rolle innerhalb des Unternehmens arrangieren müssen, mahnte Peters. Aus seiner Sicht entwickelt sich der klassische CIO-Bereich in Richtung Business-Demand-Management.