Honorare

Freiberufler fordern im Schnitt 75 Euro in der Stunde

10.09.2013 von Alexandra Mesmer
Selbständige IT-Projektleiter und Berater haben nach wie vor die besten Chancen auf ein hohes Honorar, wenn sie über die entsprechende Berufserfahrung verfügen und in der richtigen Region wohnen. Das zeigt eine aktuelle Auswertung des projektportals Gulp.

Seit Jahren wertet die Projektbörse Gulp aus, welche Stundensätze die in ihrer Datenbank eingetragenen Freiberufler fordern. Mittlerweile finden sich dort mehr als 85.000 Freiberufler aus dem IT- und Engineering-Umfeld. Derzeit fordert ein IT-Freelancer hierzulande durchschnittlich 75 Euro in der Stunde und somit um einen Euro mehr als noch im Augst 2012.

So haben sich die Stundensatzforderungen der Freiberufler seit 1999 entwickelt.
Foto: Gulp

Seit drei Jahren steigen die Stundensatzforderungen wieder sukzessive an, nachdem der Markt und die Preise im Krisenjahr 2009 eingebrochen waren. Neben der Nachfrage beeinflussen laut Gulp noch weitere Faktoren die Honorarvorstellungen der Freiberufler: die Rolle im Projekt, das Land, das Alter und die Berufserfahrung:

Rolle im Projekt

Leitende und beratende Aufgaben nicht nur in der Welt der Festangestellten höher vergütet. Selbständige Projektleiter fordern im Schnitt 84 Euro pro Stunde - das sind neun Euro mehr als der Durchschnitt und 23 Euro mehr als Systemadministratoren, die traditionell das Schlusslicht darstellen. Aber auch Berater (80 Euro), Trainer (74 Euro), Softwareentwickler (69 Euro) und Hardwareentwickler (64 Euro) haben im vergangenen Halbjahr ihre Honorarwünsche hochgeschraubt.

Alter und Berufserfahrung

Das Stundensatz-Maximum haben IT-/Engineering-Freelancer im Alter von 40 bis 50 Jahren erreicht: Dann fordern sie mit 78 Euro so viel wie keine andere Altersgruppe. Zum Vergleich: Freiberufler unter 30 sehen ihr Honorar bei 62 Euro in der Stunde, IT-Selbständige über 55 Jahre reihen sich bei durchschnittlich 75 Euro in der Stunde ein. Dass die Honorarwünsche bis zu einem bestimmten Alter steigen, hängt vor allem am Faktor Berufserfahrung. Die höchsten Honrare setzen Freelancer ab 20 Jahren berufserfahrung an (78 Euro). IT-Selbständige, die weniger als zehn Jahre im Geschäft sind, verlangen dagegen nur 61 Euro und damit 15 Euro weniger als Kollegen, die mehr als zehn Jahre Markterfahrung mitbringen.

Hohe Honorare in der Schweiz

Nicht nur die begehrten SAP-Berater können in der Schweiz Einkommen erzielen, die um 50 Prozent höher sind als in Deutschland. Auch Schweizer IT-Selbständige setzen ihre Stundensätze mit durchschnittlich 94 Euro deutlich höher an als ihre Kollegen in Deutschland und der Schweiz. Allerdings sind Lebenshaltungskosten und Mieten teurer als hierzulande.

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