Karriere machen

Frauen verlassen die Komfortzone

17.11.2010 von Ingrid  Weidner
Erfolgreiche Frauen mit Familie in der IT-Branche sind noch selten. Doch das ändert sich, wie vier ausgewählte Beispiele zeigen.

Den Führungsjob immer vor Augen

Einen Fuß in die Türen der Führungsetagen großer IT-Unternehmen zu bekommen, fällt Frauen noch schwer.
Foto: F. Pfluegl - Fotolia.com

Alexandra Muschelknautz leitet die Niederlassung der schwedischen IT-Beratung Projectplace und verantwortet Marketing und Sales für den deutschsprachigen Raum. "In der Schule war ich wenig strebsam", räumt sie ein. Nach dem Abitur entschied sie sich für eine Banklehre, entdeckte ihr Talent für den Vertrieb und begann ein Abendstudium in Betriebswirtschaft. Die Balance zwischen Studium und Bankalltag funktionierte gut für sie. Als ihr eine Freundin von einem Startup erzählte, stellte sie sich dort vor, kündigte in der Bank, zog nach Karlsruhe und verkaufte für Netviewer Software. "Für mich war das ein riesiger Schritt; ich habe mir meine IT-Kenntnisse wie eine Fremdsprache angeeignet, viel gelesen, sämtliche Informationen aufgesogen und mir so die Grundlage für meine Karriere geschaffen." Die Unschlüssigkeit aus Schulzeiten war verflogen.

Alexandra Muschelknautz, Projectplace: "Während meines Vorstellungsgesprächs saß die kleine Tochter des CFO auf seinem Schoß, in der Teeküche standen Kinderstühle."
Foto: Alexandra Muschelknautz, Projectplace

Zunächst baute Muschelknautz den Vertrieb auf: "Das war Schwerstarbeit." Schließlich betreute sie das Reseller-Geschäft im deutschsprachigen Raum, war viel unterwegs, schloss das Abendstudium ab. Binnen fünf Jahren war aus dem drei Personen-Start-up ein Unternehmen mit 220 Mitarbeitern geworden, und Muschelknautz wechselte zu einer großen Firma ins Produkt-Marketing. Dieser Job forderte sie nicht genug. Entmutigen ließ sie sich nicht, denn bei Netviewer hatte sie gelernt: Man kann Fehler machen, solange man daraus lernt. Und sie erinnerte sich daran, dass ein gutes Netzwerk auch bei der Jobsuche hilft. Eine Empfehlung führte sie zum Vorstellungsgespräch nach Stockholm. Projectplace, ein in Schweden etabliertes Unternehmen, wollte in Deutschland Fuß fassen, und Muschelknautz wurde im November 2007 mit dieser Aufgabe betraut. In den nächsten eineinhalb Jahren holte sie zwölf neue Mitarbeiter an Bord. "Ich gehe mit Selbstvertrauen an neue Aufgaben heran, bin offen und nie verbissen", verrät die heute 32-Jährige. "Ich habe meine Karriere in kleinen Schritten geplant und immer ein Ziel vor Augen, nämlich einen Führungsjob."

Dass eine verantwortungsvolle Position und Familie in einem schwedischen Unternehmen gut zusammen passen, wusste Muschelknautz. "Während meines Vorstellungsgesprächs saß die kleine Tochter des CFO auf seinem Schoß, in der Teeküche standen Kinderstühle." In Schweden nehmen viele Väter eine drei- bis fünfmonatige Elternzeit. Im November 2009 kam Muschelknautz‘ Sohn zur Welt, für die sechsmonatige Auszeit hatte sie einen Interimsmanager gesucht. "Ein Jahr zu Hause zu bleiben, wäre schwierig gewesen", räumt sie ein. Doch nachdem sie im Juni zurückgekehrt war, konnte sie die traditionellen Ferienmonate Juli und August zuhause genießen. "Ferien mit der Familie sind in Schweden sehr wichtig." Mittlerweile sitzt sie an drei Tagen in der Woche an ihrem Schreibtisch im Frankfurter Büro, an einem weiteren Tag managt sie die Niederlassung von zu Hause aus. "Wir wollten unseren Sohn im ersten Jahr in der Familie betreuen. Wenn ich im Büro bin, kümmern sich meine Schwiegereltern um den Kleinen. Noch arbeite ich oft von zu Hause aus. Da muss ich mich disziplinieren. Die Unternehmensleitung in Stockholm sieht es nicht gern, wenn die Mitarbeiter überlastet sind und zu wenig Zeit für die Familie haben." Lieber streicht die Geschäftsleitung Projekte, bevor die Angestellten am Limit arbeiten. Auch das ist eine neue Erfahrung für die Managerin.

IT-Frauen
Die Top-Frauen der deutschen IT-Branche
Schauen Sie, wer für uns zu Deutschlands Top-Managerinnenin der IT gehört.
Kim Hammonds, COO Deutsche Bank
Kim Hammonds wird 2016 als als neue Chief Operating Officer (COO) in den Vorstand der Deutschen Bank einziehen. Sie ist derzeit Global Chief Information Officer und Co-Head Group Technology & Operations bei der Deutschen Bank. Hammonds kam Mitte November 2013 vom Flugzeughersteller Boeing, wo sie ebenfalls CIO war. Um die nötige Krediterfahrung zu erwerben, die gemäß Kreditwesengesetz für eine Vorstandsposition bei einer Bank erforderlich ist, wird Hammonds zum Jahresbeginn 2016 zunächst als Generalbevollmächtigte beginnen.
Martina Koederitz, Geschäftsführerin, IBM
Martina Koederitz folgte im Mai 2011 auf Martin Jetter und ist somit deutsche IBM-Chefin. Die studierte Betriebswirtin leitete seit Oktober 2010 die Vertriebsorganisation des Unternehmens. 2007 war sie als Executive Assistant im Stab von IBM-Chef Samuel Palmisano in der amerikanischen Konzernzentrale tätig.
Ursula Soritsch-Renier, CIO Sulzer
Die Informatikerin begann ihre berufliche Karriere bei Philips, zunächst in Wien, dann in Brügge und in der Konzernzentrale in Eindhoven, schließlich in Boston, wo sie bereits den Titel Director Information Management trug. Von dort wechselte die Österreicherin erstmals zu einem Schweizer Unternehmen: Sie heuerte als Global Head IT Strategy bei Novartis in Boston an. In dieser Funktion weckte sie das Interesse von Sulzer Management. Seit April 2013 bekleidet sie dort die Funktion des CIO.
Claudia Nemat, Vorstand Ressort Europa, Deutsche Telekom
Claudia Nemat ist seit Oktober 2011 Mitglied des Vorstands der Deutschen Telekom AG und verantwortlich für den Geschäftsbereich Europa. Zuvor bekleidete sie verschiedene Positionen bei McKinsey. Dort beschäftigte sich die Physikerin als Beraterin mit Fragen der Führungs- und Leistungskultur und dem Einfluss von Diversity auf den Unternehmenserfolg.
Angela Gifford, Geschäftsführerin der Hewlett-Packard GmbH, Vice President HP Software DACH
Nach mehr als 20 Jahren bei Microsoft wechselte Gifford zu HP, wo sie als Mitglied der Geschäftsführung den Softwarevertrieb in der DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) leitet. Zuletzt war Gifford bei Microsoft als Mitglied der Geschäftsleitung und Senior Director für Europa, den Nahen Osten und Afrika (EMEA) tätig. Zudem hatte die „Managerin des Jahres 2009“ einen Posten im Aufsichtsrat des Touristikkonzerns TUI inne.
Prof. Anja Feldmann, TU Berlin
Feldmann leitet seit 2006 den Lehrstuhl für „Intelligent Networks“ und „Management of Distributed Systems“ der Deutsche Telekom Laboratories, einem An-Institut der Technischen Universität Berlin. Davor war sie unter anderem an der Universität des Saarlandes und an der TU München tätig. Ihre Schwerpunkte liegen auf der Internet-Verkehrsanalyse und -Modellierung sowie dem Internet-Routing. Ihr erklärtes Ziel sind weniger Staus und Unfälle im Internet der Zukunft. Ihre Arbeit wurde mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis ausgezeichnet, der mit 2,5 Millionen Euro dotiert ist.
Ingrid-Helen Arnold, CIO und CPO, SAP
Ingrid-Helen Arnold ist Mitglied des SAP Global Managing Board, Chief Information Officer (CIO) und Chief Process Officer (CPO) der SAP SE. Sie wurde im Mai 2014 in das Global Managing Board der SAP berufen. Die studierte Betriebswirtin lenkt die Business Transformation der SAP maßgeblich mit, um, interne Prozesse und Systeme kontinuierlich zu verbessern und zu vereinfachen. Ihre Karriere startete sie im Finanzbereich bei Lafarge (Kanada), ehe sie 1996 zu SAP kam. Seitdem hatte sie verschiedene Positionen bei SAP inne: COO im Global Controlling, Leiterin der Enterprise Analytics & Innovative Solutions und ab Mai 2014 Leiterin der SAP Cloud Delivery und Services Organisation.
Anke Sax, CIO der Daimler Financial Services AG in Stuttgart
Sie kommt von der Commerzbank AG, wo sie als CIO des Bereichs Commercial Banking tätig war. Zuvor war Sax 2012 Bereichsleiterin IT-Steuerung, 2010 Bereichsleiterin IT Cost Management und 2009 Bereichsleiterin Integration, Operative Umsetzung Inland. Vor ihrer Zeit bei der Commerzbank arbeitete Sax bei der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) in Stuttgart.
Heike Niederau-Buck, CIO, Salzgitter AG
Im Januar 2013 hat Heike Niederau-Buck (43) ihre Arbeit als CIO der Salzgitter AG aufgenommen. Zugleich wurde sie Geschäftsführerin der IT-Tochter Gesis (Gesellschaft für Informationssysteme mbH). Bevor die Mathematikerin zu Salzgitter wechselte, verantwortete sie als CIO seit Januar 2009 die zentrale Prozessgestaltung und IT beim Göttinger Biotechnologieanbieter Sartorius.
Doris Albiez, Vice President und General Manager Dell Deutschland
Doris Albiez übernahm im Mai 2013 die Position Vice President und General Manager bei Dell Deutschland und ist damit für die Gesamtleitung von Dell hierzulande verantwortlich. In dieser neu geschaffenen Position verstärkt sie das bestehende Geschäftsführungsteam mit Barbara Wittmann, Mark Möbius und Jürgen Renz, die als eingetragene Geschäftsführer an Bord bleiben werden. Albiez leitete bis Januar bei IBM als Vice President Distribution Sales BPO und Midmarket das Channelgeschäft in Europa. Sie war 2008 von Navigon zu IBM Deutschland gekommen und dort bis Juli 2011 als Vice President Geschäftspartnerorganisation & Mittelstand aktiv.
Christiane Vorspel, CIO Investment Banking, Commerzbank AG
Seit April 2015 ist Christiane Vorspel in der Funktion des CIO Investment Banking in der IT der Commerzbank AG. Die Mutter von zwei Kindern arbeitete nach dem Studium der Informatik mehrere Jahre als Beraterin bei Andersen Consulting (Accenture) mit dem Schwerpunkt der Integration von IT-Systemen in der Finanzindustrie. 1995 wechselte sie zur Commerzbank AG, wo sie verschiedene Aufgaben im Bereich des Linienmanagements, der Enterprise Architektur und als Projektmanagerin übernahm. 2009 wurde sie Großprojektleiterin und leitete von 2011 bis Anfang 2013 ein IT-Programm, mit dem eine bankweit einheitliche Sicht auf Personen- und Verbundsysteme eingeführt wurde.
Christine Haupt, Geschäftsführerin, Computacenter
Vom Trainee zur Geschäftsführerin – Christine Haupt hat eine spannende Karriere bei ihrem Arbeitgeber hingelegt. Sie studierte in Würzburg Physik mit Schwerpunkt Medizintechnik, bevor sie 1997 bei Computacenter einstieg. Mittlerweile ist sie in dem Unternehmen für das Beratungs- und Lösungsgeschäft verantwortlich. Einen besonderen Schwerpunkt legt Haupt auf das Thema Wissens-Management in der IT und die Förderung von weiblichen Nachwuchskräften in technologischen Berufen.
Laurie Miller, CIO, Bayer MaterialScience
Laurie Miller hat im Februar 2013 die Position übernommen, die offiziell die Bezeichnung Head of Organization & Information Systems trägt. Die gebürtige US-Amerikanerin Laurie Miller arbeitet bereits seit 1998 im Bayer-Konzern. Vor ihrer Ernennung zur CIO war Miller, die einen Marketing-MBA hat, bei der Service-Tochter Bayer Business Services für die ERP-kernprozesse verantwortlich.
Prof. Claudia Eckert, GI-Vizepräsidentin, Fraunhofer Research Institution AISEC
Claudia Eckert leitet nicht nur das Fraunhofer AISEC (Research Institutions for Applied and Integrated Security) in Garching bei München, sondern ist seit 2008 auch an der Technische Universität München für den Lehrstuhl für Sicherheit in der Informatik verantwortlich. Sie ist die einzige Frau im Präsidium der Gesellschaft für Informatik (GI).
Marianne Schröder, IT-Verantwortliche Heinrich Eibach
Seit 2003 ist Marianne Schröder IT-Verantwortliche der Heinrich Eibach GmbH, einem Hersteller von Federungs- und Fahrwerkssystemen für die Automobilindustrie. 2006 wurde die IT-Verantwortliche beim Wettbewerb "CIO des Jahres" in der Kategorie Mittelstand ausgezeichnet. Vor ihrer heutigen Tätigkeit arbeitete die Diplom-Informatikerin unter anderem als Software-Entwicklerin bei Open Exchange und IT-Projektmanagerin bei der Werth-Holz Holding GmbH.
Gabriele Riedmann de Trinidad, Leiterin Konzerngeschäftsfeld Energie, Telekom
Gabriele Riedmann de Trinidad hat einen Master-Abschluss in Elektrotechnik. Bevor sie als Leiterin für das Konzerngeschäftsfeld Energie bei der Deutschen Telekom einstieg, war sie für Siemens und Nokia Siemens Networks in verschiedenen Ländern tätig. Sie bekleidete zahlreiche Führungspositionen, wobei ihr Schwerpunkt auf der Umsetzung und Leitung von internationalen Projekten im Bereich Telekommunikationsnetze lag.
Marika Lulay, COO GFT Technologies
Als Chief Operating Officer (COO) verantwortet die Diplom-Informatikerin seit 2002 den Geschäftsbereich Services, das Großkundenmanagement sowie die Zentralbereiche Technologie und Qualitäts-Management. Lulay arbeitet schon seit über 25 Jahre in der Branche, unter anderem für Cambridge Technology Partners und die Software AG.
Angela Weißenberger, CIO, Stada
Seit April 2010 ist Angela Weißenberger für die IT des Arzneimittelherstellers Stada verantwortlich. Erfahrungen mit den Aufgaben eines CIOs konnte Weißenberger bereits zuvor bei Lorenz Snack World sammeln. Die studierte Wirtschaftsexpertin und Mathematikerin war dort seit 2001 für die IT verantwortlich und dabei so erfolgreich, dass sie immer wieder bei der Wahl zum ‚CIO des Jahres’ in der Kategorie Großunternehmen ausgezeichnet wurde.
Victoria Ossadnik, Mitglied der Geschäftsführung Microsoft
Dr. Victoria Ossadnik (45) verantwortet als Mitglied der Geschäftsleitung seit Oktober 2011 das Services-Geschäft bei Microsoft Deutschland. Die promovierte Physikerin hat zuletzt als Vice-President den Bereich Technology Consulting Nord-Europa bei Oracle geleitet, war unter anderem für die Integration von BEA Systems zuständig und hat zahlreiche Reorganisations-Projekte im In- und Ausland erfolgreich umgesetzt. Vor ihrer Zeit bei Oracle war Ossadnik für CSC Ploenzke tätig.
Pamela Herget-Wehlitz, Centerleiterin IT MTU Aero Engines
Pamela Herget-Wehlitz ist seit Februar 2015 neue Centerleiterin IT beim Münchner Triebwerk-Hersteller MTU Aero Engines. Sie kommt aus dem Unternehmen und war zuletzt Centerleiterin Corporate Quality. Herget-Wehlitz arbeitete zehn Jahre lang in diversen Führungspositionen beim Münchener Automobilhersteller BMW im Bereich Engineering und Inhouse Consulting. 2001 wechselte sie zur MTU Aero Engines AG, wo sie diverse Führungspositionen inne hatte, so war sie in den Bereichen Engineering, Konstruktion, Qualität und IT tätig. TU Berlin Luft- und Raumfahrttechnik und promovierte anschließend an der TU München am Lehrstuhl für Raumfahrttechnik im Bereich Systems-Engineering.
Barbara Lix, Vorstand, PricewaterhouseCoopers cundus AG
Barbara Lix ist Mitglied des Vorstands der PricewaterhouseCoopers cundus AG, einer auf Business Intelligence spezialisierten Beratung. Sie verantwortet weltweit das Marketing, den Geschäftsbereich „Financial Close and External Reporting“ sowie die Tochtergesellschaften in den USA, Kanada, Großbritannien und der Schweiz. Bis Ende 2011 leitete sie den Vertrieb von cundus und den Entwicklungsbereich für Standard-Software, den sie dann an die SAP verkaufte. Die Diplom-Kauffrau war vor ihrem Eintritt erfolgreich in Top-Management-Funktionen bei Siemens, Siebel und der Software AG tätig.
Vera Schneevoigt, Executive Vice President Fujitsu
Vera Schneevoigt leitet seit Februar 2014 als Executive Vice President das internationale Produktgeschäft von Fujitsu. Sie ist Geschäftsführungsmitglied der Fujitsu Technology Solutions GmbH, verantwortet Forschung und Entwicklung, Einkauf, Produktion sowie das Qualitäts- und Supply Chain Management. Zuvor verantwortete die Managerin das Deutschland-Geschäft von Siemens Enterprise Communications (SEN).
Helene Lengler, Vice President Sales Fusion Middleware bei Oracle Deutschland.
Helene Lengler ist seit Oktober 1998 bei Oracle beschäftigt. Zunächst war sie für den Vertrieb der Unternehmenssoftware im Bereich Banken und Versicherungen zuständig, bevor sie die Leitung der Vertriebsbereiche Telekommunikation, Medien und Energieversorger übernahm. Im Sommer 2003 begann Helene Lengler mit dem Aufbau des Internet- und Telefonvertriebs OracleDirect für Nordeuropa. In den Jahren 2007/2008 erweiterte sie ihren Tätigkeitsbereich auf Westeuropa und führte in dieser Position ein innovatives Multikanalvertriebsmodell für den gehobenen Mittelstand ein. Seit 2008 leitet Helene Lengler das Middleware Geschäft für Deutschland, seit 2011 ist sie auch für den nordeuropäischen Raum zuständig.
Elke Frank, Leitung des Group Performance Development, Deutsche Telekom
Im November 2015 übernahm Dr. Elke Frank die Leitung des Group Performance Development. Frank verfügt über mehrjährige Erfahrungen aus der Personalarbeit internationaler Konzerne. Seit August 2013 war die promovierte Juristin bei Microsoft Deutschland als Senior Director Human Resources und Mitglied der Geschäftsführung tätig. Frank hatte zunächst verschiedene Leitungsfunktionen bei der Daimler AG inne. 2004 wechselte sie als Senior Director HR, Legal & Compliance zur Mercedes-Tochter AMG. Im Jahr 2010 ging sie zu Carl Zeiss Vision. Dort war sie als Vice President Human Resources für die gesamte Personalarbeit des Unternehmens zuständig.
Dr. Andrea van Aubel, IT-Vorstand bei der Axa Konzern AG
Dr. Andrea van Aubel wurde im August 2012 zur Nachfolgerin von Jens Wieland beim Axa Konzern in Köln ernannt. Die promovierte Wirtschaftsmathematikerin verantwortet die Bereiche IT und Prozess-Management. Van Aubel arbeitet bereits seit 1993 in der Versicherungsbranche und hatte beim Deutschen Herold erste Führungspositionen inne. Zuletzt war sie bei der Zurich Gruppe als Chief Operating Officer (COO) Leben für Deutschland und die Schweiz tätig. Dabei zeichnete sie verantwortlich für die Bereiche Kundenservice Leben und Prozesse/Betriebstechnik.
Gabriele Ruf, Direktorin ITM & ITI, Daimler
Gabriele Ruf leitet seit Juli 2011 die Leitung von ITM (Information Technology Management) und ITI (IT Infrastruktur und Betrieb) bei Daimler. Zuvor war die Mathematikerin unter anderem als General Manager sowie als Mitglied der Geschäftsführung bei UniCredit in München tätig. In ihre Zuständigkeit fielen die Bereiche Infrastruktur Management und Customer Services. Insgesamt kann Ruf auf fast 30 Jahren Erfahrung in den Bereichen Management und IT im internationalen Umfeld zurückgreifen.
Marianne Janik, Senior Director Public Sector, Microsoft Deutschland GmbH
Marianne Janik ist seit Mai 2011 bei Microsoft Deutschland als Senior Director Public Sector Mitglied der Geschäftsleitung. Janik ist für das Geschäft mit der öffentlichen Verwaltung, dem Bildungsbereich und dem Gesundheitswesen verantwortlich. Bevor sie bei Microsoft anfing, war sie unter anderem bei der Daimler Benz AG, der ESG GmbH und der Elster GmbH tätig.
Ina Kirchhof, COO, Ergo
Seit September 2009 ist <a href="http://www.cio.de/financeit/aktuelles/896863/index.html">Ina Kirchhof</a> Chief Operating Officer (COO) bei der Ergo Versicherungsgruppe. Außerdem ist sie Geschäftsführerin der Itergo Informationstechnologie GmbH mit der Zuständigkeit für die IT-Strategie Operations. Als Betriebswirtin hat sie zuvor schon reichlich Erfahrung bei Unternehmen wie Accenture bzw. der Vorgängergesellschaft Andersen Consulting sammeln können.
Catharina van Delden, Innosabi
Frau, unter 30, IT-Gründerin: Mit diesen Attributen ist Catharina van Delden eine Exotin im Bitkom-Präsidium. Sie ist Geschäftsführerin des Münchner Startups Innosabi, das sich auf Crowdsourcing spezialisiert hat, und hat einen Executive MBA in Innovation and Business Creation.
Anke Domscheit-Berg, selbstständige Beraterin
Anke Domscheit-Berg erhielt 2010 den Berliner Frauenpreis für ihren langjährigen Einsatz für die Gleichstellung und Vernetzung von Frauen in der Wirtschaft. Bevor sie 2008 bei Micorosft anfing, war sie bereits für Accenture und McKinsey. Anfang 2011 hat sich Frau Anke Domscheit-Berg selbstständig gemacht und wird Unternehmen bei der Besetzung wichtiger Ämter mit weiblichen Führungskräften beraten sowie Frauen bei der Karriereplanung unterstützen.
Christina Peters, Chief Private Officer, IBM
Christina Peters, bislang Senior Counsel für Security and Privacy, wird als neue Chief Private Officer oberste Herrscherin über Datenschutz und Informationssicherheit bei IBM. Sie ist damit für den Datenschutz von rund 400.000 Mitarbeitern sowie Tausender Kunden verantwortlich. Zudem steuert sie ein weltweites Team aus Rechts-, Security- und IT-Experten bei Big Blue und verantwortet auch die öffentlichen IBM-Initiativen für Datensicherheit und Privacy. Die Juristin begann ihre IBM-Laufbahn 1996 in der deutschen Rechtsabteilung, nachdem sie als Stipendiatin der Robert-Bosch-Stiftung für die Deutsche Telekom und das Bundeskartellamt gearbeitet hatte.
Christiane Benner, Vorstand, IG Metall
Die gebürtige Aachenerin ist seit Oktober 2011 geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall. Nach ihrem Vordiplom in Soziologie ging Benner für ein Jahr nach Amerika. Neben ihrem Bachelor of Arts mit Schwerpunkt Gender Studies absolvierte sie ein Praktikum bei einer Bürgerrechts-Organisation. Zurück in Deutschland konnte Benner ihr soziales Engagement auch als Projektsekretärin in der IG Metall mit Schwerpunkten Jugendarbeit und Betreuung von IT-Betrieben einbringen. Bevor sie in den Vorstand gerufen wurde, war sie Ressortleiterin für Frauen- und Gleichstellungspolitik. Ein großes Anliegen von ihr ist es, mehr Frauen für die IG Metall gewinnen.
Barbara Saunier, CIO, Beiersdorf AG
Barbara Saunier ist seit April 2010 CIO bei der Hamburger Beiersdorf AG. Sie ist auch Geschäftsführerin der Beiersdorf IT-Tochter Beiersdorf Shared Services GmbH (BSS). Die Mathematik- und Philosophielehrerin begann 1984 in der IT-Abteilung von Beiersdorf und hat sich schnell von der Programmiererin zur Projektleiterin und Länderkoordinatorin entwickelt.
Helga Schwitzer, Vorstandsmitglied, IG Metall
Helga Schwitzer ist seit November 2007 geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall. Seit 1990 ist sie darüber hinaus am Bundesarbeitsgericht in Erfurt als ehrenamtliche Richterin tätig.
Catrin Hinkel, Geschäftsführerin Communication & High Tech, Accenture
Catrin Hinkel ist Geschäftsführerin bei Accenture und leitet in dieser Funktion die Bereiche „Health & Public Services“ und „Human Capital & Diversity“ jeweils in Deutschland, Österreich, Schweiz. Sie verfügt über 20 Jahre reichhaltige Berufserfahrung mit Klienten aus unterschiedlichen Industrien, wie Telekommunikation, Versorger, Chemie, High Tech und Public Service. Bis 2010 verantwortete sie das gesamte SAP Implementierungsgeschäft von Accenture im deutschsprachigen Raum. Im Dezember 2007 wurde Catrin Hinkel als Repräsentantin der „Generation CEO“ ausgezeichnet. Diese Initiative bereitet handverlesene Managerinnen durch Coaching und Networking auf die Top-Etage der Unternehmenszentralen vor.
Petra Karbenk, CIO, Unilever DACH und Benelux
Eins der größten Projekte von Petra Karbenk, IT Director beim Nahrungsmittelkonzern Unilever, war der Merge der IT-Systeme zwischen Unilever und Bestfoods. 2006 war sie eine der drei weiblichen Preisträgerinnen bei der Wahl zum "CIO des Jahres".
Petra Heinrich, Vice President Partners & Alliances EMEA, Red Hat
Petra Heinrich hat als Vice President Partners and Alliances bei Red Hat in der Region EMEA das Partnergeschäft auf- und in den letzten Jahren deutlich ausgebaut. Sie startete ihre Karriere als Partnermanagerin bei Lotus Development. Nach der Übernahme von Lotus durch IBM begleitete sie die Integration der Lotus-Partner und verantwortete das Partnergeschäft. Anschließend arbeitete sie in leitenden Vertriebs- und Marketing-Positionen bei Novell und der Open-Exchange GmbH, bevor sie 2007 bei Red Hat einstieg.
Gabriele Welt, CIO, Sanofi Aventis Pharma Deutschland
Frau Gabriele Welt ist CIO bei der Sanofi Aventis Pharma Deutschland und verwaltet ein IT-Budget von über 50 Millionen Euro.
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"Ruhig mal laut sein"

Informatik interessierte Leah Blessin zwar, doch nach dem Abitur studierte sie BWL. Während verschiedener Praktika wurde für sie klar, dass sie in der technischen Unternehmensberatung arbeiten will. Im Jahr 2000 heuerte sie bei Accenture (damals Anderson-Consulting) an und blieb dort bis heute. Blessin hatte klare Ziele: Sie wollte Technik verstehen und hat im ersten Berufsjahr überwiegend in der IT-Entwicklung gearbeitet. "Die im Studium erworbenen IT-Kenntnisse haben nicht gereicht, ich wollte tiefer einsteigen." Heute berät die 34-Jährige Unternehmen in der Transport- und Logistikbranche, ein von Männern dominierter Sektor. "Als Frau falle ich mehr auf und es ist noch etwas Besonderes, doch das ändert sich gerade." Eine Quote lehnt Accenture zwar ab, doch im laufenden Geschäftsjahr 2010/11 sollen unter den 1000 Neueinstellungen mindestens 300 Frauen sein. "Wir haben die Erfahrung gemacht, dass gemischte Teams erfolgreicher arbeiten.

Leah Blessin, Accenture: "Viele Frauen leisten gute Arbeit und denken, dass es ihr Chef schon merkt. Eine Fehleinschätzung."
Foto: Leah Blessin, Accenture

Blessins Karriere in einem männerdominierten Umfeld hielt einige Herausforderungen bereit. "Viele Frauen leisten gute Arbeit und denken, dass es ihr Chef schon merkt. Eine Fehleinschätzung", hat sie beobachtet. "Männer reden gern über sich und ihre Erfolge, das habe ich mir abgeguckt", gibt sie offen zu. Sichtbar sein, selbstbewusst gegenüber Kollegen und Vorgesetzten auftreten, fällt vielen Frauen schwer. Dabei ist das eine wichtige Voraussetzung, um beim Aufstieg nicht auf der Strecke zu bleiben. Fast wäre das auch Blessin passiert. "Ich habe meinen Vorgesetzten auf meine Erfolge hingewiesen und betont, wie wichtig für mich eine Beförderung ist. Ich habe gesagt, dass ich meine Karriere wegen meiner Schwangerschaft nicht zurückstellen möchte." Blessin ist sich sicher, dass sie diesen Karriereschritt ohne ihr Engagement nicht gemacht hätte. Inzwischen ist ihr Sohn vier Jahre alt und ihre Tochter gerade ein Jahr geworden. In dieser Zeit stieg sie bis zur Senior-Managerin auf. "Ich war nach der Geburt meiner Kinder je ein halbes Jahr zu Hause und habe den Kontakt zu Kollegen und Managern gepflegt. Es ist wichtig, nicht zu lange weg zu sein, sonst arrangiert man sich mit der Situation zu Hause und die Rückkehr fällt schwer."

Blessin kennt auch Zweifel: " Ich habe mit mir gehadert, ob sich Beruf und Familie verbinden lassen." Dank eines ausgeklügelten Betreuungssystems kann die Managerin wieder Vollzeit arbeiten. Nur längere Geschäftsreisen vermeidet sie noch. Accenture unterstützt zwar seine Mitarbeiter mit Mentoren und Trainings, doch Blessin empfiehlt, die eigene Karriereplanung selbst in die Hand zu nehmen. "Ich bin selbst auf erfahrene Führungskräfte zugegangen. Auch für das Mentorenprogramm habe ich mir Persönlichkeiten ausgesucht, von deren Rat ich profitieren kann." Auf Floskeln wie "Glück gehabt" verzichtet sie. "Ich habe mich nie in die Opferrolle begeben, sondern überlegt, wie sich Aufgaben besser verteilen lassen." Gerade neue Kommunikationstools sieht die Beraterin als Segen, den eigenen Zeitplan zu entzerren. Sie isst mit ihren Kindern zu Abend und verbringt Zeit mit ihnen. Wenn die Kleinen schlafen, kann sie sich nochmals an den Schreibtisch setzen.

Blessin möchte in zwei bis drei Jahren bei Accenture Partner werden. "In einem internationalen Karriereprogramm für Frauen habe ich gelernt, wie wichtig es ist, laut zu sein und auf sich aufmerksam zu machen." Die junge Mutter sieht aber die gesellschaftlichen Konventionen in Deutschland kritisch. Müttern, die ganztags arbeiten, werden viele Steine in den Weg gelegt. "Gute Kinderbetreuung ist teuer und nicht leicht zu finden."

"Dem Glück eine Chance geben"

Anja Kiefer-Kaufmann, Itemis: "Wenn ich weiterkommen will, muss ich meine Komfortzone verlassen."
Foto: Anja Kiefer-Kaufmann, Itemis

Anja Kiefer-Kaufmann liebte Physik und Mathe in ihrer Schulzeit. Nach einer Ausbildung zur Informationselektronikerin studierte sie Technische Informatik an der Fachhochschule Dortmund und brauchte dafür nur sieben Semester. Doch der Berufseinstieg 1992 gestaltete sich schwierig, aus dem studentischen Nebenjob in der Erwachsenenbildung wurde ein Vollzeitjob. "Ich habe als Dozentin arbeitslosen Akademikern Programmier- und DV-Kenntnisse vermittelt." Ein Jahr später entwickelte sie an der Ruhr-Universität Bochum E-Learning-Kurse. Nach der Geburt ihrer Tochter entschied sich Kiefer-Kaufmann für eine dreijährige Familienphase, in der sie stundenweise in der Erwachsenenbildung arbeitete. Nach weiteren zweieinhalb Jahren an der Universität und einer Phase als Freiberuflerin baute sie für einen Bildungsträger ein DV-Trainingscenter auf. Da vor zehn Jahren noch Betreuungsangebote für schulpflichtige Kinder fehlten, blieb ihr nichts anderes übrig, als ihr Arbeitspensum von 30 auf 20 Stunden zu reduzieren. "Damals war es eine Katastrophe, ab 7.30 Uhr einen Betreuungsplatz für meine Tochter zu finden. Von Erzieherinnen und anderen Mütter musste ich mir anhören, wie egoistisch es sei, berufstätig zu sein. Viele haben mich als Rabenmutter abgestempelt." Allerdings ließ sie sich nicht entmutigen.

Als der Bildungsträger 2003 deutlich weniger Aufträge erhielt, verlor Kiefer-Kaufmann ihren Job. Doch sie wollte nicht Hausfrau werden. Statt dessen jobbte sie als Teamassistentin in verschiedenen Jobs und arbeitete für eine Personalberatung als "Mädchen für alles auf höherem Niveau". "Dabei habe ich viel über Personalauswahl gelernt." Das half ihr bei der Jobsuche. Bei der IT-Beratung Itemis in Lünen hatte sie sich als Assistentin beworben, doch dann kam es anders. "Der Vorstand Jens Wagner meinte, dass sie keine Assistentin brauchen, doch dass ich mit meiner Qualifikation das Recruiting unterstützen könnte", erzählt sie noch heute begeistert. Seit 2007 arbeitet sie für das IT-Beratungsunternehmen. Als weitere Aufgabe kamen Mitarbeiterschulungen dazu und Kiefer-Kaufmann konnte ihr Wochenpensum von 20 auf 30 Stunden erhöhen. Seit einem Jahr hat sie zusätzlich einen Lehrauftrag an der Universität Siegen und bringt dort Informatikern Softskills näher.

Zwar freut sich die 44-Jährige, dass es heute mehr Betreuungsangebote gibt, doch das reiche nicht aus. Anfeindungen seitens der Gesellschaft und von nicht berufstätigen Müttern ärgern sie noch immer. Genauso wenig kann sie mit Sprüchen anfangen, sie habe Glück gehabt. Denen entgegnet sie: " Ich habe meinen Glück eine Chance gegeben und 80 Bewerbungen geschrieben." Glück als Erklärung für den beruflichen Erfolg nutzen ihrer Meinung nach zu viele Frauen, die sich ihre Bescheidenheit nicht abzulegen trauen. "Frauen sollen sagen, was sie können. Das kann man lernen." Ganz getreu Kiefer-Kaufmanns Motto: "Wenn ich weiterkommen will, muss ich meine Komfortzone verlassen."

Kleidung
Knitterfreier Stoff
Wählen Sie einen Stoff für Kostüm oder Anzug aus, der nicht schnell knittert. Prüfen Sie beim Kauf, ob sich der Stoff schnell wieder glättet.
Mantellänge
Mäntel sollten länger als der Rocksaum sein. Ist das nicht möglich, tragen Sie einen Mantel/Jacke, die deutlich (über zehn Zentimeter) kürzer ist als der Rock.
Schmuck
Kombinieren Sie nie Modeschmuck mit echtem Schmuck! Weniger ist mehr: Eine schlichte, dezente Goldkette ist perfekt für den Business-Look.
Accessoires
Denken Sie an Ihre Außenwirkung! Faustregel: Verzichten Sie auf verspielte und kindliche Accessoires im Business. Ein Seidentuch schützt nicht nur vor Klimaanlagen, sondern auch vor Blicken in den Ausschnitt. Aber bitte keine dicken Wollschals zum Büro-Outfit tragen, auch wenn Schals derzeit Trend sind.
Ihr Kleidungsstil muss zum Unternehmen passen
Überprüfen Sie Ihren Kleiderstil dahingehend, ob er mit der Kernaussage des Unternehmens, für das Sie arbeiten, übereinstimmt.
Gesamteindruck
Erfüllen Sie in Ihrer Kleiderwahl mehr als nur "die Pflicht"! Sorgsamkeit bei Frisur, Make-up und Accessoires zahlen sich aus.
Blusenkragen
Der Blusenkragen wird normalerweise unter dem Blazer getragen. Um einen zu harten Kontrast im Winter zwischen Anzug und (blassem) Gesicht zu vermeiden, kann der Kragen aber auch über dem Blazer getragen werden.
Ton in Ton
Arbeiten Sie bei der Wahl Ihrer Garderobe mit Ton-in-Ton-Kombinationen. Das heißt - zumindest im Business: ohne große Kontraste. So fallen kräftige Körperpartien weniger auf.
Dunkle Farbtöne
Je dunkler Sie die Farbe Ihres Outfits wählen, desto seriöser wirken Sie.
Ihren Typ unterstreichen
Die Farbe, die Ihren Typ unterstreicht, sollte möglichst in der Nähe Ihres Gesichts sein (z. B. Bluse oder Tuch).

"Augen auf bei der Berufswahl"

"Schreibmaschine schreiben und Stenografie waren mir ein Graus", erinnert sich Brigitte Stuckart. Deshalb lernte sie Nachrichtentechnikerin und bewarb sich 1974 an der Technikerschule in Berlin. "Meine Bewerbung hing davon ab, ob es eine Damentoilette gab", erzählt die heute 57-Jährige amüsiert. Es gab eine. Auch Sprüche wie "der Daumen von Frauen sei zu kurz, um einen Schraubenzieher zu halten" konnten sie nicht bremsen. Gut qualifiziert kehrte sie zu ihrem früheren Ausbildungsbetrieb, einem Konzern, zurück. Von der Hardware-Wartung bis zur Softwareentwicklung lernte Stuckart dort viele Bereiche kennen, doch im Vertrieb sah sie für sich die besten Karrierechancen. Doch in den 80ern war Diversity und Frauenförderung, womit sich große Konzerne heute gern schmücken, ferne Zukunftsmusik. Da der Konzern Stuckart den Aufstieg verwehrte, wechselte sie 1992 zu Softcon, einem jungen Mittelständler mit noch nicht festgefahrenen Hierarchien. "Ich habe im Vorstellungsgespräch gesagt, dass ich mir die Bereichsleitung zutraue." Bald stieg die resolute Frau in die Geschäftsleitung auf, seit 2005 wechselte sie als einzige Frau in den Vorstand von Softcon, den sie inzwischen allein leitet. Bei Softcon sind 30 Prozent der Belegschaft weiblich, ganz ohne Quote.

Brigitte Stuckart, Softcon: "Ein Aufstieg ist mit normalen Arbeitszeiten nicht machbar. Wer Karriere machen möchte, muss ein höheres Arbeitspensum stemmen."
Foto: Brigitte Stuckart, Softcon

"Ich habe immer deutlich meinen Anspruch formuliert und bin selbstbewusst aufgetreten", verrät sie. Allerdings macht sie auch keine Hehl daraus, dass große Karriereschritte ein überdurchschnittliches Engagement verlangen. "Ein Aufstieg ist mit normalen Arbeitszeiten nicht machbar. Wer Karriere machen möchte, muss ein höheres Arbeitspensum stemmen." Geholfen hat ihr auf dem Weg an die Spitze ein aufgeschlossenes Management-Team. "Frauen machen oft den Fehler und investieren viel in Netzwerke, trauen sich aber nicht, sie in Anspruch zu nehmen. Ich habe immer von einem Geben und Nehmen profitiert."

Eine schlüssige Erklärung, weshalb es nicht viele Frauen an die Spitze geschafft haben, hat Stuckart nicht. Ihrer Meinung nach bringen sie gerade für die IT-Dienstleistung und Beratung viele wichtige Qualifikationen mit: Sie sind kommunikativ, verfügen über soziale Intelligenz, gute Mathematikkenntnisse und können hervorragend logisch denken. Trotzdem überholen später viele mittelmäßige Männer kluge Frauen auf dem Weg an die Spitze. "Männer wissen, wo sie in fünf Jahren sein wollen und arbeiten systematisch daraufhin. Frauen überlassen viel dem Zufall und schmollen, wenn sie bei einer Beförderung unentdeckt blieben. Sie trösten sich damit, dass sie es eigentlich besser könnten."

Stuckart sieht ein gutes Gehalt als legitimes Karriereziel an. "Ich rate jungen Frauen: Augen auf bei der Berufswahl. Denn wer viel Geld verdient, kann Job und Familie besser miteinander vereinbaren. Gute Kinderbetreuung ist teuer." Sie hat mit ihrem Mann drei inzwischen erwachsene Töchter erzogen. "Mein Mann hat meine Karrierepläne mitgetragen und mich unterstützt", sagt sie. "Natürlich habe ich viel Geld und Zeit in meine Weiterbildung investiert, das ist wichtig." Frauen sollten ihr schlechtes Gewissen ablegen, wenn es um die Karriere geht: "Es kann ein Vorteil sein, charmant zu agieren und auch mal die Ellbogen einzusetzen."

Familienfreundliche Unternehmen

Es tut sich etwas. Rund 80 Prozent der Unternehmen hierzulande räumt dem Thema Familienfreundlichkeit einen hohen Stellenwert bei. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) befragte im Herbst 2009 rund 1300 Firmen dazu. Seit der letzten Befragung im Jahr 2003 zeigen sich deutliche Fortschritte, denn damals waren nur 46 Prozent der Meinung, dass sie Familienfreundlichkeit etwas angehe.

Trotz Wirtschaftskrise erkannten die Unternehmen, dass der nächste Fachkräftemangel auch ihre Chancen für den kommenden Aufschwung schmälert. Das wichtigste Argument für ihr Engagement ist deshalb auch qualifizierte Mitarbeiter zu halten und zu gewinnen (93,2 Prozent), sowie die Arbeitszufriedenheit der Angestellten zu erhöhen (93,1 Prozent). Auch unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten lohnt sich das Engagement, denn Fluktuation und Krankenstand der Angestellten ist niedriger, wenn sich Beruf und Familie besser miteinander vereinbaren lassen.

Gängigstes Mittel hierfür sind flexible Arbeitszeitmodelle oder Teilzeit. Zögerlich reagieren viele der befragten Betriebe aber wenn es darum geht, Telearbeit oder Job-Sharing-Modelle anzubieten, diese Angebote gibt es trotz viel besserer Kommunikationstools nur in jeder fünften Firma.

Wenn es um konkrete Betreuungsangebote wie einen Betriebskindergarten geht, halten sich die meisten Unternehmen zurück. Nur zwei von hundert Firmen bieten eine Kinderbetreuung an. Dagegen zeigen sich viele großzügig gegenüber ihren Mitarbeitern, wenn deren Kinder krank werden. Eltern können sich in mehr als der Hälfte der Unternehmen über die gesetzliche Regelung hinaus um ihre kranken Sprösslinge kümmern.

Frauen unterschätzen sich

Die oft zitierte Bescheidenheit von Frauen wurde in einer Studie wissenschaftlich belegt. Wenn es um die Besetzung von Führungsjobs geht, schätzen Frauen die eigene Leistung geringer ein als Männer und verbauen sich damit selbst Aufstiegschancen. "Die männliche Selbstüberschätzung ist nach unserer Beobachtung der Hauptgrund dafür, dass Frauen trotz objektiv besserer Eignung vielfach die Führungsposition verwehrt bleibt. Darunter leider dann der Erfolg der gesamten Gruppe", erklärt Studienleiter Ernesto Reuben von der Columbia University. Der Wissenschaftler empfiehlt, bei der Auswahl von Führungskräften messbare Leistungskriterien heranzuziehen.