FoxyTag - Radarwarnsystem über GPS fürs Handy

22.11.2006
Die Radiostationen machen es schon seit einigen Jahren vor: zu den Verkehrsnachrichten geben sie aktuell von Hörern gemeldete Blitzer durch. Zwei Informatiker der Uni Genf haben jetzt ein System namens FoxyTag fürs Handy entwickelt, welches die gleiche Funktion erfüllt und zudem kostenfrei ist.

Die Schweizer sind bekannt für ihre Gemütlichkeit und Gelassenheit - dass ausgerechnet dort ein Warnsystem für Raser entwickelt wird klingt fast schon wie ein Aprilscherz. Aber: in der Genfer Universität haben Informatiker FoxyTag auf die Beine gestellt, ein Programm, das via Handy den Autofahrer vor Radarfallen frühzeitig informieren soll. Natürlich fragt sich jeder sofort: ist das überhaupt legal?

Aber die Erfinder versichern: ja. Demnach verbietet das Gesetz lediglich Radardetektoren sowie alle Systeme, welche die Funktion der Geräte stören. Ihre Erfindung jedoch sei ein reiner Informationsüberbringer, wie die Radiosender auch. Funktionieren soll FoxyTag ausgesprochen einfach, wobei zwei Dinge Grundvoraussetzung sind: der User benötigt ein Handy, auf dem das Java-basierte Programm läuft und muss entweder GPS im Handy haben oder ein Satelliten-Navi, das er über Bluetooth mit dem Handy verbinden kann. Der Rest ist kinderleicht: sieht man eine Radarfalle, so drückt man auf dem Handy einfach die Taste Eins.

Ist diese bereits gemeldet worden und wird auch auf dem Display angezeigt, so kann man sie auch nur bestätigen, ebenfalls durch drücken der Eins. Neben dem roten Punkt auf dem Handyscreen weist auch ein Warnton auf eine Radarfalle hin, laut Erfinder rund 15 bis 20 Sekunden vorher. Kommt man an eine Stelle, an der sich laut Bildschirm eine Falle befinden sollte, diese jedoch inzwischen entfernt wurde, kann man durch drücken der Taste Null die Radarfalle im Programm wieder löschen. FoxyTag stuft sogar, ganz nach ebay-Manier, die User in verschiedene Zuverlässlichkeits-Kategorien ein. Wer zum Spaß stets falsche Fallen meldet oder entfernt, obwohl sie noch stehen, wird den anderen als unzuverlässige Quelle angezeigt.

FoxyTag ist also komplett auf eine Vielzahl von Nutzern angewiesen, um auch eine flächendeckende Datenbank errichten zu können. Auf der Homepage kann man sich die Beta-Version kostenlos auf sein Mobilfunkgerät laden. Eine Liste mit den kompatiblen Geräten ist dort ebenfalls zu finden. Die Entwickler haben zudem eine gute Nachricht: FoxyTag soll nämlich auch in Zukunft ein kostenloser Service bleiben!

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