Kofferpacken für Fortgeschrittene

Fit für die Geschäftsreise

09.09.2012 von Yasmine Limberger
Ob zum Off-Shore-Projekt nach Indien, ins Headquarter in die USA oder zur Projektabstimmung nach Italien, jede Geschäftsreise ist mit Aufwand verbunden. Der Erfolg einer solchen Reise beginnt bei der Vorbereitung und steht und fällt mit der persönlichen Toleranz der kulturellen Unterschiede sowie der individuellen Flexibilität.
In Asien herrscht hohe Luftfeuchtigkeit. Ein Hemd mehr im Koffer kann da nicht schaden.
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Wer häufig geschäftlich unterwegs ist, hat sich meist daran gewöhnt, aus dem Koffer zu leben. Gerade weil der Koffer das einzige ist, was man mit auf Reisen nimmt, sollte der Inhalt so gepackt sein, dass er einem die Strapazen der Tour erleichtert. Jede Geschäftsreise bedarf daher einer exakten Planung und Vorbereitung, die beim Kofferpacken beginnt. Informieren Sie sich, welche klimatischen Verhältnisse Sie erwarten.

Wer nach Asien reist, sollte aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit ein Hemd mehr einpacken, um sich gegebenenfalls mehrmals am Tag umziehen zu können. Wer an Meetings in den USA teilnimmt, sollte darauf gefasst sein, dass selbst bei einer Außentemperatur von über 30 Grad Celsius die Klimaanlage in den Meeting-Räumen für frostige 16 Grad sorgt. Ein Baumwollpulli, der zum farblich Hemd passt, ist daher ratsam.

Lieber ein Hemd mehr einpacken

Grundsätzlich sollte man immer mit dem Unvorhergesehenen rechnen und lieber eine Hose oder ein Hemd mehr einpacken, da man nie weiß, ob man sich beim Lunch nicht mit einer roten Soße bekleckert und den Rest der Reise dann mit der beschmutzten Kleidung aufkreuzt.

Da jeder in unserer "Just-in-Time"-Gesellschaft dazu neigt, seine Sachen in letzter Minute zusammenzupacken, sollte man immer eine Checkliste parat haben, die sicherstellt, dass man nichts vergisst. Nichts ist ärgerlicher, als wenn man am Ankunftsort bemerkt, dass man sein Ladegerät fürs Handy vergessen hat. Empfehlenswert ist bei Langzeitreisen, solche Dinge ins Handgepäck mitzunehmen, die man entweder auf dem Flug benötigt oder welche man direkt bei der Ankunft braucht, ohne gleich seinen Koffer aufmachen zu müssen.

Da man bei Flugreisen häufig auch große Strecken am Flughafen mit seinem Gepäck zurücklegen muss, sollte das Gepäck leicht und rollbar sein. Das Notebook ist am besten in einem Trolley, den man auf seinen anderen Koffer aufsetzen kann oder in einem Rucksack untergebracht. Allgemein erleichtert es, wenn man das Gepäck nicht die ganze Zeit an sich hängen hat, sondern die Hände frei hat. Letztlich sollte man bei der Vorbereitung noch genügend Pufferzeit bis zum Abflug oder bis zu Abfahrt mit dem Zug einplanen. Wer bereits abgehetzt am Gate oder Bahnhof erscheint, hat ausreichend Stresshormone freigesetzt, obwohl die ganze Reise noch vor ihm liegt.

Verdauungsproblemen vorbeugen

Um den Jetlag zu mildern, sollte man sich im Flieger bereits auf die Zeitzone am Ankunftsort einstellen, seine Uhr umstellen und auch die Ruhe- und Mahlzeiten darauf abstimmen. Apropos Mahlzeiten: bei Flugreisen leidet die Verdauung unter den Druckunterschieden. Wer einmal eine Tüte Chips im Handgepäck hatte und beobachtet hat, wie sich diese in mehreren tausend Metern Höhe aufbläst, kann sich einfach vorstellen, dass der Körper ähnlich reagiert. Bei den Mahlzeiten sollte man daher auf kohlenhydrathaltige Beilagen (wie Nudeln, Kartoffeln, Reis, Brot) sowie auf Ballaststoffe wie Salat verzichten. Eine eiweißreiche Kost (etwa Hühnchen oder Fisch) sowie gekochtes Gemüse sorgen dafür, dass man sich nicht träge und unwohl fühlt.

Über ausländische Sitten informieren

Endlich angekommen, hat man selbstverständlich die Adresse seines Hotels oder des vereinbarten Treffpunkts parat. Wenn möglich, sollte man im Vorfeld einen Bekannten oder Kollegen über seine Ankunft informiert haben, dessen Handynummer man gespeichert hat, um im Notfall einen Ansprechpartner vor Ort zu haben. Egal in welches Land man reist, ob man Kollegen, Lieferanten oder Kunden besucht, man sollte sich immer vor Augen führen, dass man als Repräsentant seine Landes und seine Unternehmens unterwegs ist. Daher gilt es, jeder Kultur offen und respektvoll zu begegnen und seine Gewohnheiten und Erwartungen an die Gegebenheiten des Landes anzupassen. Auf jeden Fall sollte man sich über die Sitten und Gebräuche im Voraus informieren und im Zweifelsfall mit Zurückhaltung reagieren, statt zu forsch aufzutreten.

Interkulturelle Teams
Virtuelle Teams: Beziehungspflege
Von Projekt Beginn an sollten intensive "Kennenlern-Komponenten" eingeplant werden. Teammitglieder müssen die Möglichkeit erhalten, emotionale Verbindungen zu den Kollegen herzustellen. Es ist wichtig, dass Mitglieder für das geschätzt werden, was sie sind und nicht für das, was sie tun. Idealerweise geschieht das über ein Face-to-face Kick-off-Meeting. Falls das nicht möglich ist, wäre eine virtuelle Vorstellungsrunde etwa in Wikis oder per Videokonferenz angebracht. Dabei könnten Mitglieder beispielsweise ihre Interessen, Ziele und Visionen sowie persönliche Bilder untereinander austauschen.
Interkulturelle und virtuelle Teams führen
Fünf Tipps von der Expertin Carolin Schäfer, damit internationale Projektarbeit in virtuellen Teams zum Erfolg wird.
Virtuelle Teams: Klare Ziele
Es zahlt sich aus, zu Anfang genügend Zeit in die Klarstellung des Teamzwecks, der Rollenverteilung im Team und den Verantwortlichkeiten zu investieren. Aufgrund der Distanz bestehen schon ausreichend Unsicherheiten, die nicht noch zusätzlich mit Verwirrung und Ungewissheit angereichert werden sollten. Klare Ziele und Aufgaben, einschließlich der Festlegung von wem, bis wann und in welcher Art diese zu erfüllen sind, schaffen Fokus und Klarheit für alle Teammitglieder.
Virtuelle Teams: Berechenbarkeit
Unmodern, aber nicht wegzudenken: Ein klarer Ablauf und Berechenbarkeit der Teammitglieder sind kritische Erfolgsfaktoren für virtuelle Teams. Ungewissheit erzeugt Zweifel, Angst und Rückzug. Das Resultat ist ein demotiviertes und unproduktives Team. Der Nutzen von einheitlichen Team Tools, Vorlagen, definierte Prozesse oder festgelegte Kommunikationszeiten tragen zu einem klaren Ablauf und somit zu Berechenbarkeit bei. Teamleiter sollten leicht erreichbar sein sowie den Dreh- und Angelpunkt im Team darstellen.
Virtuelle Teams: Ablaufvereinbarungen
Operationale Ablaufvereinbarungen legen Methodik und Prozesse der Teamarbeit fest und sollten zu Beginn des Projektes gemeinsam definiert werden. Ablaufvereinbarungen bedarf es in der Regel für Planungsprozesse, Entscheidungsfindung, Kommunikation und Koordination. Während virtueller Team-Meetings sollte der Teamleiter sich immer wieder Zeit nehmen zu prüfen, ob und wie gut die Ablaufvereinbarungen gelebt werden.
Virtuelle Teams: Aufmerksamkeit
Was bei Face-to-face-Teams selbstverständlich ist und in Kaffeeecken oder auf dem Flur vor dem Meeting informell passiert, sollten Manager von virtuellen Teams explizit einplanen, nämlich dass sie einzelne Teammitglieder auch außerhalb des offiziellen Meetings treffen. Jedes Mitglied sollte die Möglichkeit bekommen, mit dem Leiter persönliche Erfolge, Herausforderungen, Bedürfnisse und Wünsche zu besprechen. Die Distanz und die Technologien wecken leicht den Eindruck, dass Teammitglieder abstrakt und "ohne Gesicht" sind. Persönliche Aufmerksamkeit schafft Vertrauen, kostet wenig und bietet einen enormen Vorteil für jeden einzelnen im Team und letztlich für die gesamte Teamleistung.