Social Media und Unternehmen

Firmenprofile bei Google+ erstellen

18.03.2012 von Thomas Pelkmann
Verhaltene Urteile zu den neuen Firmenseiten bei Google+: Kommunizieren mit Kunden sei kompliziert, zum Präsentieren von Marken eigne sich die Plattform kaum.
Jetzt auch möglich: Unternehmensseiten bei Google+ anbieten. Die Resonanz darauf ist jedoch noch ausgesprochen verhalten.
Foto: Marco Jacob - Fotolia.com

Egal, ob man als Unternehmen langfristig eine Präsenz bei Google+ plant oder nicht: Mit der Möglichkeit, eine solche Firmenaktivität zu starten, ist der Moment gekommen, sich bei Google eine Seite mit dem eigenen Namen zu sichern. Wer das nicht tut, läuft Gefahr, dass sich ein Dritter seines (Marken-) Namens bemächtigt.

Diese Gefahr ist in sozialen Netzwerken wie Google+ größer als bei gewöhnlichen Internet-Domains. Denn bei Google+ gibt es nicht ohne weiteres die Möglichkeit, sich als Unternehmen nachträglich Namensrechte zu sichern, wenn ein anderer schneller war.

Sieben Schritte zur Google+ Seite fürs Unternehmen

Tipps für Firmenprofile bei Google+
Tipps für Firmenprofile bei Google+
So gestalten Sie Unternehmensprofile bei Google+
Tipp 01: Starten
Rufen Sie im Browser die Seite https://plus.google.com/pages/create auf.
Tipp 02: Kategorie
Wählen Sie eine passende Kategorie, zum Beispiel "Unternehmen" oder "Produkt oder Marke".
Tipp 03: Branche
Wählen Sie unter "Kategorie" die passende Branche aus.
Tipp 04: Sichtbarkeit
Legen Sie fest, wer Ihre Seite sehen darf. Diese Angaben können Sie später ändern, wenn Sie sich beispielsweise entscheiden, nun aktiv bei Google+ einzusteigen.
Tipp 05: Nutzungsbedingungen
Stimmen Sie den Nutzungsbedingungen für Google+-Seiten zu und klicken Sie auf "Erstellen".
Tipp 06: Logo
Auf der in wenigen Sekunden zu sehenden Seite können Sie anschließend einen Claim und ein Logo platzieren. Achtung: Dummerweise akzeptiert Google für Logos nur quadratische Bilder. Sie müssen Ihr Firmen- oder Produktsignet also auf das Format anpassen.
Tipp 07: Profildaten und Informationen
Danach existiert die Seite bei Google+ und niemand kann sie Ihnen mehr nehmen. Wenn Sie möchten, können Sie diese Seite nun wie jede andere Google+-Seite auch mit weiteren Informationen und Profildaten füllen.
Tipp 08: Pluseinsen, Circlen, followen
Viel Erfolg mit Ihrere neuen Profilseite bei Google+

1) Rufen Sie im Browser die Seite https://plus.google.com/pages/create auf.

2) Wählen Sie eine passende Kategorie, zum Beispiel "Unternehmen" oder "Produkt oder Marke".

3) Wählen Sie unter "Kategorie" die passende Branche aus.

4) Legen Sie fest, wer Ihre Seite sehen darf. Diese Angaben können Sie später ändern, wenn Sie sich beispielsweise entscheiden, nun aktiv bei Google+ einzusteigen.

5) Stimmen Sie den Nutzungsbedingungen für Google+-Seiten zu und klicken Sie auf "Erstellen".

6) Auf der in wenigen Sekunden zu sehenden Seite können Sie anschließend einen Claim und ein Logo platzieren. Achtung: Dummerweise akzeptiert Google für Logos nur quadratische Bilder. Sie müssen Ihr Firmen- oder Produktsignet also auf das Format anpassen.

7) Danach existiert die Seite bei Google+ und niemand kann sie Ihnen mehr nehmen. Wenn Sie möchten, können Sie diese Seite nun wie jede andere Google+-Seite auch mit weiteren Informationen und Profildaten füllen.

Pluseinsen, Circlen, followen

Foto: Marina Zlochin, Fotolia.de

Der Euroweb-Blog beschreibt neue Funktionen der Unternehmensseiten. So kann man nun auch das Profilbild "pluseinsen", was dem "Gefällt mir" bei Face book entspricht. Damit kann man nun nicht nur einzelne Beiträge, sondern komplette Seiten weiterempfehlen. Unternehmensseiten können sich zudem gegenseitig - Achtung, noch ein Kunstwort: "circlen" -, um damit zu zeigen, mit welchen Unternehmen man bei Google+ verbunden ist.

Darunter findet sich eine Übersicht über die "Follower" der Seite. "Neu ist auch das Feature ‚Fotowand’", schreibt Euroweb, "das ein Album gleich auf der Startseite der Google+-Page positioniert" und damit ähnlich agiert wie bei den Facebook Fanpages. Eine englischsprachige Einführung in die Google+-Unternehmensseiten gibt es bei Youtube.

Über den Wert der Unternehmensseiten bei Google+ und die Bedeutung des sozialen Netzwerks in Konkurrenz zu Facebook und Twitter wird indes weiter diskutiert. So stellt etwa Blogger Thomas Knüwer bei "Indiskretion Ehrensache" die Grundfrage: "Brauchen Unternehmen Google+-Pages?" und beantwortet sie mit einem klaren "Jein": Im Vergleich zu Facebook etwa sei es bei Google+ nicht möglich, aktuelle Gedanken auf einer Pinnwand zu hinterlassen. Auch das Kommunizieren über Kundenanfragen sei schwieriger als bei Facebook. Zudem fehle die Möglichkeit, eigene Landingpages zu definieren.

Schließlich kritisiert Knüwer auch die "recht unemotionale" Gestaltung der Plus-Seiten. Die Finger von Google+ lassen sollte man dennoch nicht pauschal. Aber die Firmen sollten "mal darüber nachdenken, was man dort tun möchte". Das Kuratieren von Inhalten funktioniere bei Google+ hervorragend, das Präsentieren von Marken dagegen eher weniger.

10 Thesen zu Social Media
1. Social Media muss abteilungsübergreifend organisiert werden:
Im Umgang mit Social Media sind "Hobby-Lösungen mit Praktikanten" vorbei. Social Media wird zum Alltag und muss daher abteilungsübergreifend organisiert werden. Der BVDW sieht nicht nur die IT, sondern vor allem auch die Unternehmenskommunikation in der Pflicht.
2. Employer Branding 2.0:
Künftig reicht es nicht mehr, eine eigene Jobbörse auf der Homepage zu schalten und Stellenanzeigen aufzugeben. Bewerber informieren sich in den Netzen über potenzielle Arbeitgeber - und erfahren dabei auch, wie diese von anderen Nutzern bewertet werden.
3. Neue Dynamik in der Produktentwicklung:
Unternehmen lassen immer mehr Informationen in die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen einfließen. Social Media liefert Input zur Produktentwicklung und ermöglicht intern wie extern schnelles Feedback. Der BVDW spricht hier von "Adaptive Engineering".
4. Customer-Relationship-Management (CRM) verschmilzt:
Schon in diesem Jahr verschmelzen verschiedener CRM-Bereiche mit Social Media-Komponenten. Leadmanagement, Kundenservice und Kundenbindung sind die ersten Bereiche, in denen Social Media eine zunehmende Rolle spielt.
5. Unternehmen aus der zweiten Reihe springen auf:
2011 werden auch kleinere und mittlere Player auf den Zug aufspringen. Mittelständler, Verbände oder auch Non-Governmental-Organisationen (NGOs) können aus Erfahrungen der "Großen" lernen.
7. Erfolgsfaktor "Social Intelligence":
Social Media Monitoring war bereits voriges Jahr ein großes Thema. Nun geht es darum, Tools weiter zu optimieren. Dabei kreist alles um die Frage, wie und wofür die Daten eingesetzt werden können. Von einer adaptiven Aussteuerung der Kommunikation über die Produktentwicklung bis zur Kundensegmentierung - die Informationen aus dem Social Web bieten viele Möglichkeiten.
8. Auf der Suche nach dem Return on Investment (ROI):
Die Messbarkeit der Maßnahmen gewinnt 2011 an Bedeutung. Bisher mag es ausgereicht haben, dabei zu sein - in Zukunft muss Social Media Ergebnisse erzielen, die messbar sind.
9. Neue Berufsbilder entstehen:
Die Nutzung von Social Media erfordert von den Mitarbeitern neue Fähigkeiten. "Mit Social Media wollen neue Tools und Infrastrukturen bedient werden, zudem muss ein neuer Kommunikationsstil geprägt werden", schreibt der BVDW.
10. Mit dem Launch eines Produktes beginnt die Arbeit erst:
Die klassischen Werbe-Kampagnen reichen nicht mehr aus. Unternehmen nutzen das Engagement und Feedback von Verbrauchern, um an ihren Marken zu arbeiten.

Blogger zeigen sich mäßig begeistert

Foto: Fotolia, m.schuckart

Wenig begeistert von den Unternehmensseiten bei Google+ zeigen sich auch die Blogger aus dem Euroweb: "Bisher sind die Google+-Pages nicht mehr als ein wenig erweiterte private Profile. Ihnen fehlen zurzeit noch die Individualisierungsmöglichkeiten durch Apps und zusätzliche Tabs wie bei Facebook Fanpages. Unternehmen können sich so momentan nur schwer mit ihrem Auftritt bei Google+ von anderen abheben."

Und im Blog SEO-News, der sich in einem Beitrag dezidiert mit den Vor- und Nachteilen der Unternehmensseiten auseinandersetzt, heißt es im Fazit: "Im Grunde ändert sich erst einmal nichts für Unternehmen. Abgesehen davon, dass ein neuer Kommunikationskanal dazu gekommen ist."

Wer sich dort engagiere, müsse wissen, dass bei Google+ die Kommunikation im Vordergrund stehe, nicht die Präsentation. Das deckt sich mit den Einschätzungen anderer Blogger. Google+-Seite seien dann unsinnig, wenn dem Social-Media-Verantwortlichen nach zwei Monaten die Themen ausgingen oder es keine Ressourcen gebe, um auf die Fragen und Erwartungen der Nutzer einzugehen, heißt es in den SEO-News.

Kein "Game Changer"

"Google+-Unternehmensseiten sind kein Game Changer", so das Fazit. "Sie sind eine interessante, neue Möglichkeit, mit Konsumenten in Kontakt zu treten. Nutzen sollte man diesen neuen Kanal nur, wenn er in die Social-Media-Strategie passt".

Vergleichsweise begeistert gibt sich dagegen die Telekom-Austria, die auf ihrer Newsseite von einem "unglaublich tollen Start" der Unternehmensseiten bei Google+ spricht. Wünsche an das neue Angebot gibt es dennoch: So sei es nötig, mehrere Administratoren zuzulassen, was gerade bei pflegeaufwändigen Firmenseiten eine wichtige Option ist. Auch das Verwalten von Seite und Content von mobilen Geräten aus sei bisher nicht möglich, heißt es auf dem Wunschzettel von Telekom Austria.

Dort taucht auch der Wunsch auf, die Seiten mit sprechenden Titeln zu versehen. Was bei Facebook etwa http://www.facebook.com/COMPUTERWOCHE heißt, trägt bei Google+ einen völlig unverständlichen Titel wie "plus.google.com/104276694947832581317".

Zu diesen Wünschen kommen weitere: die Integration von Youtube in Google+, die bisher weitgehend fehlende Möglichkeit, mit Google-Analytics den Traffic auf den Firmenseiten zu messen sowie offene Schnittstellen für das Programmieren eigener Anwendungen.

Online-Profile: Was schlecht ankommt
Fotos vom Saufgelage...
..sollten Bewerber ebensowenig ins Netz stellen wie Bilder, auf denen man einen Joint raucht. Damit ist der digitale Ruf ruiniert.
Zu tiefe Einblicke...
finden so manche Männer reizvoll, Personaler aber nicht. Peinliche oder diskreditierende Fotos in Online-Profilen sind dicke Minuspunkte.
Wer über Arbeitgeber und Kollegen...
im Web herzieht, bugsiert sich schnell ins berufliche Abseits.
Falsche Qualifikationen...
haben in seriösen Online-Profilen nichts zu suchen.
Hinweise auf kriminelles Verhalten...
sind für die meisten Personaler auch ein Grund, dem Bewerber gleich eine Absage zu schicken.
Top Secret bleibt Top Secret,...
auch wenn man das Unternehmen verlassen hat. Wer vertrauliche Informationen des letzten Arbeitsgebers preisgibt, macht sich bei seiner nächsten Bewerbung keine Freunde.

Tipps und Tricks rund um Soziale Netze

  1. Es gibt eine Internetseite, bei der Sie kostenlos prüfen können, ob und wo Ihr Firmen- oder Markenname bereits registriert ist: www.namechecklist.com. Mit diesem Wissen ausgestattet, können Sie überall dort, wo noch Lücken sind, Ihre Seiten registrieren lassen. Man weiß ja nie, wozu man das noch mal verwenden wird.

  2. Beachten Sie, dass bei allen Firmenseiten, also auch bei Google+, eine Impressumspflicht besteht. Diese Pflicht leitet sich aus § 5 TMG (Telemediengesetz) ab, das Impressum selbst muss leicht erkennbar sowie unmittelbar erreichbar sein und ständig zur Verfügung stehen. Anlass für lästige Abmahnungen können zudem fehlerhafte oder veraltete Angaben in einem Impressum sein. Wer etwa Anschrift oder Gesellschaftsform ändert, muss diese Informationen auch in den Impressumsangaben der sozialen Netzwerke auf den neuesten Stand bringen. Das Justizministerium hat einen Leitfaden zur Impressumspflicht veröffentlicht, in dem alle wichtigen Bestimmungen nachzulesen sind.

  3. Wenn Unternehmen sich gegen eine Präsenz bei Facebook, Twitter oder Google+ entschieden haben, heißt das noch nicht, dass sie dort auch tatsächlich nicht vertreten sind. So ist es wahrscheinlich, dass zumindest über eine Firma oder einzelne Produkte gesprochen wird. Ob das so ist und was so geredet wird, lässt sich zumindest bei Facebook nachlesen: Die Seite Openbook zumindest bietet eine einfache Suchfunktion zum Aufstöbern aktueller Themen.

  4. Mit einer speziellen Google-Suchanfrage lassen sich auf der Seite "Journalismus und Recherche" verschiedene deutschsprachige soziale Netzwerke nach Stichwörtern durchsuchen. Grundlage dafür ist eine benutzerdefinierte Google-Suche.

Facebook absichern
Facebook?
Bevor Sie in Facebook aktiv werden, sollten Sie Gebrauch von den zahlreichen Sicherheits- und Privatsphäreneinstellungen machen, die das soziale Netzwerk bietet. Diese sind nicht wirklich übersichtlich und teilweise schwer zu durchschauen. Wir geben Ihnen eine kleine Tour.
Kontosicherheit 1
Legen Sie zunächst bei der Kontosicherheit fest, dass Sie mit gesichertem HTTPS auf Facebook unterwegs sind.
Ab zur Privatsphäre
Direkt über dem Punkt Kontosicherheit finden Sie den Zugang zu allen Privatsphären-Einstellungen...
Default fails
Hier wählen Sie aus, welche Ihrer Kontakte und Nicht-Kontakte was von Ihnen sehen und finden darf. Die "empfohlenen" Voreinstellungen sind nicht gerade das Gelbe vom Ei!
Anwendungen
In den Einstellungen zu "Anwendungen, Spiele und Webseiten" spezifizieren Sie die getroffenen Vorgaben im zweiten Schritt noch genauer. Über "Informationen, die durch deine Freunde zugänglich sind"...
Anwendungen 2
...haken Sie ein und aus, was Sie brauchen.
Umgehende Personalisierung
Der Punkt "umgehende Personalisierung" im Menü "Anwendungen, Spiele und Webseiten" erlaubt eine Deaktivierung des Profil-Gekungels mit zahlreichen Partnerseiten. Notwendig und möglich ist dies aber nur, wenn die entsprechenden Profileinstellungen gesetzt / nicht gesetzt wurden.
Umgehende Personalisierung 2
Ein Video erklärt genauer, was es mit der umgehenden Personalisierung auf sich hat.
Öffentliche Suche
Die "öffentliche Suche" versteckt sich ebenfalls im Menü "Anwendungen, Spiele und Webseiten". Hier legen Sie per Klick fest, ob Ihr Facebook-Profil in Suchmaschinen auftaucht oder nicht.
Vernetzen
Der Punkt "Auf Facebook vernetzen" führt zu allgemeinen Profileinstellungen wie Vorgaben darüber, wer private Nachrichten und Freundschaftsanfragen senden darf.
Benutzerdefiniert: Fotos
Die "benutzerdefinierten Einstellungen" sind ebenfalls vielfältig. Wer darf Fotos sehen, auf denen Sie markiert wurden?
Benutzerdefiniert: Lokalisierung
Wer darf die Orte kennen, die Sie besucht haben?
Ganz zum Schluss: Freunde finden
Sind Ihre Privatsphäreneinstellungen sauber getroffen, können Sie nun anfangen, zu entscheiden, wen Sie in Ihre Freundesliste aufnehmen.
Facebook! Aber sicher!
Nun steht dem grenzenlosen Kontakteknüpfen nichts mehr im Wege...

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation CIO. (mhr)