Xing, Twitter, Facebook

Firmen halten Web 2.0 für sehr aufwändig

06.06.2011 von Andreas Schaffry
Fast alle Chefs finden Twitter, Xing und Co. wichtig, doch jeder dritte kennt sich kaum aus. Der Einstieg in soziale Netze gilt laut SID-Studie als aufwändig.

Mehr als drei Viertel der Unternehmen in Deutschland halten den Einsatz von Social Media zu geschäftlichen Zwecken für relevant. 62 Prozent der Firmen planen daher innerhalb der nächsten sechs bis zwölf Monate den Einsatz und die Nutzung von Social-Media-Plattformen wie Facebook, Linkedin, Twitter oder Xing. 89 Prozent sind sogar der Auffassung, dass die Bedeutung von Microblogs und Blogs wie auch von Business- und Freundes-Netzwerken im Business-Umfeld künftig noch steigen wird.

Effizientere Kommunikation, besseres Marketing

Beim Social-Media-Einsatz favorisieren Unternehmen Plattformen wie das Netzwerk Xing oder den Microblogging-Dienst Twitter.
Foto: Software Initiative Deutschland

Zu diesen Ergebnissen kommt der "Social Media Report 2010/11" der Software-Initiative Deutschland e.V. (SID) und des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Informationstechnik FIT, der in Zusammenarbeit mit der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg entstand. Befragt wurden 100 Fach- und Führungskräfte in deutschen Unternehmen.

Diese verfolgen unterschiedliche Ziele bei ihren Social-Media-Projekten. Am wichtigsten sind eine schnellere und effektivere Kommunikation, zielgruppenorientiertes Marketing und der Aufbau eines neuen Kanals für den Kundensupport. Auch das Sammeln von Erfahrungswerten spielt für Firmen eine Rolle. Themen wie Kostenreduktion oder Steigerung der Prozesseffizienz haben dagegen kaum eine Bedeutung.

Social Web Icons
Los gehts...
Kennen Sie dieses Icon? Ganz bestimmt...
Facebook
Es ist innerhalb kürzester Zeit zum bekanntesten Icon im Web geworden.
Das hier erklärt sich von selbst...
Youtube
Auch die Video-Plattform hat ein sehr bekanntes Icon.
Jetzt wirds schwieriger...
Blinklist
Etwas weniger populär - das Symbol des Linkverwaltungdienstes.
Auch nicht so einfach...
BlogMarks
Mit BlogMarks können Sie Bookmarks mit anderen teilen.
Ein Icon der ersten Stunde...
del.icio.us
Social Bookmarking aus den Anfangstagen...
Haben Sie bestimmt schon einmal gesehen...
Digg
Der News-Aggregator sammelt die aktuellsten Überschriften aus dem Web ein.
Was ist das?
Diigo
Mit der Gedächntnisstütze Diigo verlegen Sie Ihre Post-its und Textmarker ins Netz.
Das hier taucht überall auf...
Feed
Das bekannte RSS-Feed-Symbol ist in vielen Browsern fest integriert...
So etwas Ähnliches...
FeedBurner
...ist jetzt bei Google zuhause, auch FeedBurner kümmert sich um das RSS-Management.
Bildlich gesprochen
Flickr
Der größte Online-Fotodienst.
Wer kennt es nicht?
Google
Die Schriftart Catull macht das Google-Logo so unverwechselbar.
Ein Sternchen...
... doch für wen?
Mister Wong
Die freie Bibliothek digitaler Dokumente lädt zur Recherche und zum Social Bookmarking ein. Dieses Icon ist nur noch wenig verbreitet, das neue zeigt eine Art Strichmännchen.
Das ist keine kein Erste-Hilfe-Kit...
Netvibes
"Dashboard everything": Stellen Sie sich Ihre eigenen Portale für alle Devices zusammen.
Das hier ist schwer...
Newsvine
Eine Art lokales Twitter mit Bildern und Artikeln: Was passiert gerade an einem bestimmten Ort?
Außerirdisch?
Reddit
News before it happens: Die Nutzer priorisieren die Nachrichtenlage.
Auch das hier gibt es schon länger...
Stumbleupon
Hier entdecken Sie handverlesene Surf-Empfehlungen Ihrer Freunde.
Bloggern wohlbekannt...
Technorati
Die Echtzeit-Suchmaschine spezielle für Blogs.
Neben Facebook das aktuelle Aushängeschild...
Twitter
140 Zeichen und kein bisschen leise.
Kommen wir zum Abgesang...
MySpace
Das einst glänzende Myspace hat mittlerweile fertig, steht der Vollständigkeit halber aber in dieser Liste.
Hat nichts mit Gartenmärkten zu tun....
Magnolia
Auch diese Social Bookmarking Site ist derzeit offline.
What the f...?
Furl
Der Social-Bookmarking-Dienst ist seit 2009 offline.
Das hier ist schon wieder zu einfach...
Favorite
Zum Schluss das obligatorische Sternchen für jeden Lieblingslink.
Die große Unbekannte...
Simpy
Drei Punkte für ein Hallelujah. Und wie steht es um Ihr visuelles Wissen im Web?

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Teaserbild: Marco Rullkötter - Fotolia.com

Social Media: "aufwändig aber notwendig"

Zwei Drittel der Befragten stufen den Einstieg in die Welt der sozialen Netzwerke als "aufwändig, aber notwendig" ein. 31 Prozent halten den Aufwand für überschaubar beziehungsweise für gering. Nur zwei Prozent sagen, dass sie keine Aktivitäten in diese Richtung planen, weil der Aufwand dafür zu hoch sei.

Allerdings vergessen Betriebe, die Social-Media-Projekte planen oder durchführen, ihre Mitarbeiter mitzunehmen. Fast ein Drittel der Befragten fühlt sich über die technischen Entwicklungen und Möglichkeiten des Web 2.0 nicht ausreichend informiert, vier Prozent überhaupt nicht. Lediglich 19 Prozent glauben, sie seien darüber voll und ganz im Bild.

Größte Hürde bei der Nutzung sozialer Netzwerke ist für Firmen die Angst vor Datenverlust.
Foto: Software Initiative Deutschland

Die Untersuchung fragte auch, was den Einsatz und die Nutzung von Social-Media-Plattformen im eigenen Unternehmen ausbremst. Mehr als drei Viertel machten Bedenken hinsichtlich der Datensicherheit geltend. Für 58 Prozent spielten mögliche Verletzungen geistiger Eigentumsrechte (Intellectual Property Rights = IPR) eine Rolle. Immerhin fast ein Drittel der Umfrageteilnehmer zeigte kein Interesse an Social Media.

Social-Media-Plattformen unterschiedlich genutzt

Als wichtigste Plattform stuften die Befragten auf einer Skala von eins bis sechs Xing (Note 1,4) ein, gefolgt vom Microblogging-Dienst Twitter (1,9) sowie von Facebook (2,1) und Linkedin (2,8). 79 Prozent nutzen zum Beispiel das Business-Netzwerk Xing sowohl privat als auch beruflich, 72 Prozent überwiegend geschäftlich. 73 Prozent sehen das Netzwerk als nützliches Instrument für die externe Kommunikation und - kaum verwunderlich - 81 Prozent als förderlich für die eigene Karriere.

Anders bei Twitter: Zwar nutzen drei Viertel den Microblogging-Dienst privat wie beruflich, doch nur 41 Prozent überwiegend geschäftlich. Dagegen sind 81 Prozent der Auffassung, dass sich mit Twitter die externe Kommunikation verbessern lässt. Jeweils rund 60 Prozent - bei Xing sind es deutlich weniger - beurteilen den Dienst auch als nützlich für Marketing- und Vertriebszwecke. Ähnliche Ergebnisse wie für Twitter lassen sich auch für Facebook feststellen. Eine untergeordnete Rolle spielen in deutschen Firmen derzeit Plattformen wie Myspace oder Flickr.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation CIO. (mhr)