Navigationsgeräte im Test

Finden Sie das beste Navi

24.08.2009 von Ines Walke-Chomjakov
Moderne Navis sind weit mehr als nur bessere Landkarten. Lesen Sie, welche Geräte sich im großen Praxistest der PC-Welt bewährt haben.

Ein durchschnittliches Navi sollte den Benutzer jederzeit problemlos ans anvisierte Ziel bringen, über möglichst breit gefächertes Kartenmaterial verfügen und leicht zu bedienen sein. Navigationsgeräte dieser Klasse sind inzwischen schon für unter 250 Euro zu haben. Wer mehr will, muss teils deutlich tiefer in die Tasche greifen. So steigt mit der Größe des Bildschirms auch der Preis. Standardmäßig verfügen die meisten Navis über einen 3,5 Zoll Display. Für den 5 Zoll großen Touchscreen des Medion GoPal P5235 EU+ ist schon ein merklicher Aufpreis zu entrichten. Ähnliches gilt für Navis mit Echtzeit-Diensten, wie dem Tomtom Go 740 Live.

Das Navi als Reiseführer

Tiefer in die Tasche müssen Sie auch greifen, wenn Ihr Navi nicht nur routen, sondern auch als Reisebegleiter dienen soll. In diesem Fall sollte das Gerät mehr als ein paar Infos zu Sehenswürdigkeiten aufgespielt haben. Merian setzt mit der Modellreihe Scout Navigator gezielt auf das Navi als PTA (Personal Travel Assistant). Diese Navis bieten viele Bilder und lesen die Reisebeiträge teilweise vor.

Um diesen weit auseinanderklaffenden Ansprüchen gerecht zu werden, haben wir die Top 10 der Navigationsgeräte mit einer Preisgrenze versehen. So finden Sie in diesem Vergleichstest jeweils getrennte Toplisten für das beste Navi bis und über 250 Euro.

Routing als Kernkompetenz beim Navi

Unabhängig vom Budget kommen Sie mit jedem der bisher getesteten Navis ans Ziel oder wenigstens in dessen unmittelbare Nähe. Allerdings müssen Sie unterschiedlich lange warten, bis das Navi das erste GPS-Signal erhält und damit einsatzbereit ist. Ähnlich verschieden sind auch die Zeiten für das Berechnen der Route sowie die vorgeschlagene Strecke an sich.
Im Test absolvieren die Navis deshalb mehrere Routing-Aufgaben: Die Strecken verlaufen innerhalb der Stadt, überregional und europaweit. Aus den Ergebnissen errechnen wir einen Durchschnitt. Ein Schnitt von 7 Sekunden wie beim Tomtom Go 740 Live ist flott. Ein Resultat von 21 Sekunden wie beim Garmin Nüvi 255 Black ist entsprechend langsam.

GPS-Signal und Kartenaktualität

Nichts ist ärgerlicher als veraltetes Kartenmaterial. Deshalb ist der Test in diesem Punkt streng. Erkennen wir auf den Testfahrten Mängel in der Kartengenauigkeit, gibt's Punktabzug. Wir achten jedoch darauf, dass die ausgewählten Verkehrshürden schon so lange bestehen, dass sie im Kartenmaterial aufgenommen sein müssten. Lobenswert aktuell sind die Karten der Falk-Modelle F10 und F8 2nd Edition. Aber auch das Material des Neuzugang in die Top 10 - des Medion GoPal P5235 EU+ - kann sich sehen lassen.

Ähnlich streng sind wir mit in puncto GPS-Signal. Wackelt der Empfang selbst dann, wenn die Wetterbedingungen sehr gut sind, schlägt sich das im Testergebnis nieder und im Testbericht detailliert beschrieben.

Wie lange bleibt ein Navi in der Top 10 gelistet?
Aufgrund zahlreicher Leseranfragen, hier noch ein Hinweis: Für unsere Top 10 bleibt ein Navi so lange aktuell, so lange es im Handel erhältlich ist. So kann es vorkommen, dass bestimmte Modelle vom Hersteller längst durch Nachfolger ersetzt wurden, sich trotzdem hartnäckig in der Top 10 halten - wie etwa das Blaupunkt Travel Pilot Lucca 5.2 (Testsieger bei den Navis unter 250 Euro).

Navis mit Auszeichnungen der Redaktion

Unter den Navis bis 250 Euro findet sich auf Platz 3 ein Sondermodell - das Garmin Nüvi 255. Das Navi mit dem 3,5-Zoll-Bildschirm gibt es exklusiv beim Internet-Händler Amazon. Es konzentriert sich auf solides Routing, ist nicht das schnellste Gerät seiner Klasse, bietet aber mit den Farbvarianten Schwarz und Weiß auch für den Designfreund etwas.

Der derzeitige Testsieger bei den Navis über 250 Euro ist gleichzeitig der Preistipp der Redaktion. Das verdankt das Modell Becker Traffic Assist Z203 zum einen den ausgewogenen Routing-Leistungen im Test. Zum anderen dem überzeugendem Preis-Leistungs-Verhältnis. Das Navi bietet aktuelle Kartendaten und navigiert clever. Es empfängt Staumeldungen, leitet straßennamengenau und hat ein umfassendes Multimedia-Paket aufgespielt.

Wer ein besonders elegantes Navi über 250 Euro sucht, kann sich das neu getestete Navigon 7310 ansehen. Es hat Stil und bringt gleichzeitig interessante Routing-Neuheiten mit. So berechnet es nicht nur die Strecke und berücksichtigt dabei die Vorlieben des Fahrers. Vielmehr schlägt das Navi zwei Alternativen vor. Die endgültige Wahl bleibt dem Anwender überlassen. Eine innovative Idee, die in einem geschmackvollen Gehäuse untergebracht ist.

Das beste Navi bis 250 Euro

Platz 1: Blaupunkt Travel Pilot Lucca 5.2
Das Navi Blaupunkt Travel Pilot Lucca 5.2 ist besonders gut ausgestattet und dank praktischer Direkttasten einfach zu bedienen. Neben dem Navigieren lässt es sich als auch zum Musikhören und Bilderschauen nutzen. Sehr praktisch: Auf dem Lucca 5.2 ist der Reiseführer Merian Scout aufgespielt für zusätzliche Informationen zu Reisezielen und Sehenswürdigkeiten.

Ausführlicher Testbericht: Blaupunkt Travel Pilot Lucca 5.2

Navi mit gutem Akku: Asus R600

Platz 2: Asus R600
Die Stärke des Navis liegt im Akku, der im Test fünf Stunden bei vollem GPS-Signalempfang durchhielt. Zudem bietet das Gerät üppige Multimediafunktionen, barg allerdings auch leichte Schwächen im Routing. Wer auf dem Lotsen Musik und Videos genießen möchte, liegt mit dem Asus R600 richtig.

Ausführlicher Testbericht: Asus R600

Navi bei Amazon: Garmin Nüvi 255 black / white

Platz 3: Garmin Nüvi 255 black / white
Das Navi gibt es exklusiv bei Amazon in den Farben Schwarz und Weiß. Neben dem Gerät selbst liefert der Hersteller eine farblich passende Ledertasche mit. Es absolvierte unsere Tests auf der Straße solide, wenn auch insgesamt mit gemächlichen Zeitwerten im Routing.

Ausführlicher Testbericht: Garmin Nüvi 255 black / white

Touchscreen mit 5 Zoll Diagonale: Panasonic Strada CN-GP50TC
Foto: Panasonic

Platz 4: Panasonic Strada CN-GP50TC
Panasonic steigt mit der stylischen Strada-Serie in den deutschen Markt ein. Das Modell CN-GP50TC hat nicht nur mit 5 Zoll einen großen Breitbildschirm, sondern bringt auch TMC und eine gute Sprachführung mit. Allerdings gehört das Navi weder im Routing noch in der Bedienung zu den schnellsten Geräten seiner Klasse.

Ausführlicher Testbericht: Panasonic Strada CN-GP50TC

Navigation via Taste: Becker Traffic Assist Highspeed 2 7988

Platz 5: Becker Traffic Assist Highspeed 2 7988
Der Knackpunkt des Navi-Modells ist die Bedienung. Denn der Lotse lässt sich nicht vollständig über den Touchscreen steuern. So sitzt an der Gerätevorderseite eine zusätzliche Taste, mit der der Anwender nach vorne und zurückblättern muss. Im Routing und der Sprachausgabe erarbeitete sich das Gerät jedoch ordentliche Ergebnisse.

Ausführlicher Testbericht: Becker Traffic Assist Highspeed 2 7988

Platz 6: Navigon 7110
Hier liegt die Betonung auf edel: Das zeigen der schwarze Rahmen in Klarlackoptik und die Metalleinfassung, in der die Schnittstellen und Tasten eingebettet sind. Hochwertig ist auch die weitere Ausstattung mit einem massiven Saughalter, TMC-Antenne, Netzteil, Stromadapter für den Zigarettenanzünder und einer Schutzhülle. Das Navi war bei Erscheinen hochpreisig, ist aber inzwischen sehr günstig im Preis. Dafür erhält das Navigon 7110 die Auszeichnung "Preis-Tipp" der Redaktion.

Ausführlicher Testbericht: Navigon 7110

Verlässliches Navi: Navigon 2110 max

Platz 7: Navigon 2110 max
Das Navigon 2110 max erwies sich im Test als verlässliches Navi mit aktuellem Kartenmaterial und guten Routing-Funktionen. Außerdem hielt der Akku lange. Das Navigon-Modell kommt ohne Spielereien aus, konzentriert sich vielmehr auf Kernaufgaben eines Lotsen wie einem verbesserten Spurassistenten.

Ausführlicher Testbericht: Navigon 2110 max

Handliches Navi: Falk P300

Platz 8: Falk P300
Das Navi ist ein schmales Gerät mit einer Bildschirmdiagonale von 3,5 Zoll. Das macht es handlich. Die Ergebnisse im Routing fielen solide aus. Außerdem sprechen die üppige Ausstattung und die Möglichkeit des Festeinbaus im Auto für das Falk P300.

Ausführlicher Testbericht: Falk P300

Navi und Reiseführer: Falk N220L

Platz 9: Falk N220L
Ein Navigationssystem für Anwender, die ausführliche POIs (Points of Interest, Sonderziele) zu schätzen wissen. Hierfür sind „City Guides“ zu 34 Ländern Europas auf der SD-Karte abgelegt. Das Gerät bietet TMC (Traffic Message Channel) und hat sich im Test als recht flott rechnendes Navi mit reaktionsschnellem Touchscreen herausgestellt.

Ausführlicher Testbericht: Falk N220L

Bedienungsfreundliches Navi: Navman S70
Foto: Navman

Platz 10: Navman S70
Die Stärke des Navigationsgeräts liegt in der einfachen Bedienung. Zudem machen es Extras wie die sprechende Tastatur und das Navigieren nach digitalen Fotos attraktiv. Macken im Routing trübten das Bild allerdings etwas.

Ausführlicher Testbericht: Navman S70

Das beste Navi über 250 Euro

Platz 1: Becker Traffic Assit Z203
Das Navi wählt Routen abhängig vom Wochentag un der Uhrzeit. Die Daten sind zusätzlich zum Kartenmaterial auf dem Becker Traffic Assist Z203 hinterlegt. Die Routing-Aufgaben meisterte das Navi überzeugend. Außerdem bietet es ein umfassendes Multimedia-Paket, das MP3- und Video-Spieler sowie einen Bildbetrachter beinhaltet. Insgesamt viel Lotse fürs Geld.

Ausführlicher Testbericht: Becker Traffic Assist Z203

Navi mit Spracheingabe: Garmin Nüvi 865TFM

Platz 2: Garmin Nüvi 865TFM
Ein mobiler Weggefährte mit Spracheingabe per Fernbedienung am Lenkrad. Im Test hatte das Navi mit den gesprochenen Kommandos hin und wieder Probleme. Löblich: Dieses Garmin-Navi errechnete die Routen merklich schneller als noch die Vorgängermodelle des Herstellers. Trotz der üppigen Ausstattung ist der Gerätepreis allerdings recht hoch.

Ausführlicher Testbericht: Garmin Nüvi 865TFM

Platz 3: Falk F10
Dieses Navi-Modell lernt dazu. Dazu zeichnet es bis zu 1000 Kilometer in kleinen Teilstücken auf. Allerdings nutzt es das zusätzliche Wissen nicht sofort. Vielmehr werden die Daten zuerst an Falk übermittelt, bevor sie sich wieder auf das Navi spielen und anwenden lassen. Wem der Umweg zu umständlich ist, sei getröstet. Denn im Test hat sich bereits das vorhandene Datenmaterial als so aktuell herausgestellt, dass es so manche clevere Route in petto hatte.

Ausführlicher Testbericht: Falk F10

Falk hat beim Navi F8 2nd Edition die Software überarbeitet

Platz 4: Falk F8 2nd Edition
Wie das Falk F10 (siehe Platz 3) zeichnet auch das Modell F8 2nd Edition bis zu 1000 gefahrene Kilometer zusammen mit Zusatzinfos wie Wochentag und Uhrzeit auf. Deswegen kam es nicht in den Test. Vielmehr hat dieses Navi bereits die überarbeitete Software "Navigator 9" aufgespielt. Sie bringt nicht nur eine einfachere Bedienung, sondern auch direkte Vorteile fürs Routing wie den verbesserten Spurassistenten.

Ausführlicher Testbericht: Falk F8 2nd Edition

Cleveres Navi mit Stil: Navigon 7310

Platz 5: Navigon 7310
Das Navi zeichnet den individuellen Farhstil des Nutzers auf und berücksichtigt diese Infos bei den Routenvorschlägen. Außerdem bietet es 3D-Darstellung von Gebäuden und Landschaften. Ein mobiler Lotse im eleganten Gehäuse, dessen Extras stets das Navigieren im Auge behalten.

Ausführlicher Testbericht: Navigon 7310

Navi mit IQ Routes: Tomtom Go 930 Traffic

Platz 6: Tomtom Go 930 Traffic
Kennzeichen des Navis ist die Funktion "IQ Routes". Damit lässt sich die Route nach Wochentag, Feiertag und Uhrzeit näher charakterisieren. Das verfeinert die Streckenberechnung. Im Test bargen die aufgespielten Karten einige kleine Mängel, dafür stimmte der Signalempfang. Außerdem überzeugte der Spurassistent - insbesondere als realtiätsnahe Orientierungshilfe bei Autobahnkreuzen.

Ausführlicher Testbericht: Tomtom Go 930 Traffic

Navi und Reiseführer: Merian Scout P_Navigator

Platz 7: Merian Scout P_Navigator
Der Merian Scout P_Navigator ist ein multimedialer Reisebegleiter. Das Navi wird Anwendern gefallen, die mit viel Ruhe unterwegs sind. Ihnen bietet der Personal Travel Assistant (PTA) viel Wissenswertes zu Land und Leuten. Angesichts des Preises fallen die Routing-Qualitäten jedoch zu mager. aus.

Ausführlicher Testbericht: Merian Scout P_Navigator

Navi mit viel Ausstattung: Garmin Nüvi 770TFM
Foto: Garmin

Platz 8: Garmin Nüvi 770TFM
Garmin steckt in das Navi-Modell Nüvi 770TFM jede Menge Ausstattung - von TMC über FM-Transmitter bis zu Trackaufzeichnung sowie Karten für USA und Kanada. Trotzdem bleibt die Bedienung übersichtlich. Allerdings ist das Gerät nicht der schnellste Weggefährte, lotst jedoch verlässlich und flexibel.

Ausführlicher Testbericht: Garmin Nüvi 770TFM

Mit 5-Zoll-Touchscreen: Medion GoPal P5235 EU+

Platz 9: Medion GoPal P5235 EU+
Medion zielt mit dem GoPal P5235 EU+ auf Anwender, die ein Navi mit stattlichem Bildschirm suchen. Dieser erleichtert zwar das Bedienen, bietet allerdings beim Navigieren kaum Vorteile. Außerdem ist das Navi trotz aufgespielter Reiseführerinfos zu groß zum Mitnehmen als Fußgänger oder Fahrradfahrer. Pluspunkte erarbeitete sich das Medion GoPal P5235 EU+ mit soliden Routing-Leistungen.

Ausführlicher Testbericht: Medion GoPal P5235 EU+

Platz 10: Tomtom Go 740 Live
Dieses Navi-Modell lohnt sich nur für ausgesprochene Vielfahrer. Denn um die integrierten Live-Services nutzen zu können, wird jeden Monat eine Pauschale von 9,95 Euro fällig. Dafür erhält der Anwender aktuelle Verkehrsinfos via HD Traffic und kann direkt am Gerät die Suchmaschine Google nutzen, um das aktuelle Wetter zu erfragen, oder einen POI (Point of Interest) zu suchen.

Ausführlicher Testbericht: Tomtom Go 740 Live

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation PC-Welt.