Vergleichstest

Farblaser fürs Büro

12.02.2008 von Ines  Walke-Chomjakov
Drucker fürs Büro sind Leistungsmaschinen, die zu funktionieren haben. Das gilt insbesondere für Farblaser. Sie sollen gute Druckqualität in kurzer Zeit liefern und moderat im Verbrauch sein. Hier finden Sie die Top-10-Farblaserdrucker aus dem PC-WELT-Test.

Noch vor ein paar Jahren waren Farblaserdrucker richtige Riesenmaschinen. Das ist vorbei. Die Drucker werden immer kompakter. Dabei muss auf die flotte Single-Pass-Technik nicht verzichtet werden. Von den Modellen, die sich in der Top 10 platzieren konnten, nutzen allein acht Geräte dieses Verfahren. Nur noch ganze zwei Drucker setzen weiterhin auf Multi-Pass, eine Technik, bei der jede der vier Druckfarben einzeln an der Bildtrommel rotiert. Erst wenn alle Farben abgearbeitet sind, findet die Übertragung statt.

Flotter Arbeiter: Oki C5900n

Die Technik erzeugt nicht nur mehr Lärm, sie geht gleichzeitig auch zu Lasten der Arbeitsgeschwindigkeit. Zum Vergleich: Benötigt der Oki C5900n dank seiner Single-Pass-Technik für ein zwölfseitiges Acrobat-Dokument gerade einmal 38 Sekunden, werkelt der Multi-Pass-Drucker Konica Minolta MC 2500W ganze 2:39 Minuten für denselben Auftrag. Ein erheblicher Zeitunterschied.

Auch bei der Druckqualität weisen die Farblaser deutliche Unterschiede auf: So hatten etwa die Farbdrucke aus den Oki-Modellen stets eine glänzende Oberfläche, was die Leuchtkraft der Farben noch einmal verstärkte. Verglichen damit ist die Farbgebung beispielsweise des Brother HL-4040CN geradezu dezent, denn das Gerät produziert einen matten Auftrag. Entscheiden Sie sich am besten vor dem Kauf, was das Gerät leisten soll. Für Prospekte und Präsentationen kann ein glänzender Tonerauftrag durchaus gewünscht sein. Umgekehrt reicht für Alltagsaufgaben wie die tägliche Geschäftskorrespondenz ein weniger knalliger Umgang mit Farbe aus. Bedenken Sie jedoch, dass Farblaserdrucker im Fotodruck nicht an das Druckniveau von Tintenstrahlern herankommen. Der Grund: Die Rasterung ist einfach zu stark. Auch wer beruflich Fotos drucken will, sollte weiterhin auf Tinte vertrauen.

Feiner Tonerauftrag: Oki C3450n

Das Gros der Drucke im Büro sind und bleiben monochrome Dokumente. Qualitätsunterschiede lassen sich insbesondere im Textdruck nur schwer mit bloßem Auge feststellen. Wir fotografieren deshalb einen nur 4 Punkt kleinen Textteil mit einer Spezialkamera. Das Verfahren entlarvt, wie exakt der Testkandidat mit Toner umgeht. Betrachten Sie die Abbildungen, so sehen links, wie fein etwa der Oki C3450n mit dem Schwarztoner umgeht. Im Gegensatz dazu ist die Schwarzdeckung etwa des Samsung CLP-300N (Abbildung rechts) sichtlich stärker. Zudem produziert das Samsung-Modell zusätzlich Satellitenpünktchen, die insgesamt zu Lasten der Lesbarkeit gehen.

Starke Deckung: Samsung CLP-300N

Die Möglichkeit, den Drucker von mehreren Rechnern aus im Netz anzusteuern, ist gerade fürs Büro oft ein entscheidendes Auswahlkriterium. Das haben auch die Hersteller erkannt und statten die Geräte mehrheitlich mit Ethernet-Schnittstelle aus. In unserer Top 10 ist einzig der Konica Minolta MC 2500W als reiner Einzelplatzdrucker gedacht. Er bringt deshalb nur einen USB-Anschluss mit.

Beachtenswert ist die Grundausstattung der Farblaserdrucker: Insbesondere die Füllmengen der mitgelieferten Tonerkartuschen unterscheiden sich oft von den nachgekauften Varianten. So legen die Hersteller Oki und Samsung ihren Modellen Starter-Toner bei. Hier handelt es sich um Kartuschen mit sichtlich weniger Tonerinhalt. Ein Beispiel: Ab Werk reichen die Kartuschen des Oki C3450n gerade einmal für 500 Seiten (fünf Prozent Deckung pro Farbe). Nachkaufen lassen sich jedoch Kartuschen, die auf 2500 Seiten ausgelegt sind.

Die Top 10 der Farblaserdrucker fürs Büro

Unsere Tests helfen Ihnen bei der Kaufentscheidung, denn wir klopfen die wichtigsten Kriterien bei Farblaserdruckern ab. Das Gesamturteil (maximal 100 Punkte) setzt sich zusammen aus den Einezlkriterien Tempo (25 Punkte), Druckqualität (20 Punkte), Ausstattung (10 Punkte), Handhabung (10 Punkte), Verbrauch (10 Punkte) und Service (5 Punkte). Dazu bewerten wir den Gerätepreis mit 20 Punkten.

Wertung

Hersteller / Produkt

Tem-
po

Druck- qualität

Aus- stattung

Hand- habung

Ver- brauch

Ser- vice

Preis

Punkte gesamt

1

Dell 3110cn

98

88

95

90

94

70

46

83

2

Oki C5600n

95

100

92

80

81

98

34

81

3

Oki C5900n

100

96

100

81

84

98

24

80

4

Dell 1320c

78

87

55

90

81

70

84

80

5

Brother HL-4040CN

88

90

72

92

72

100

46

78

6

Oki C3450n

83

97

66

80

63

98

49

76

7

HP Color Laserjet 3600n

83

97

74

86

68

76

44

76

8

Samsung CLP-300N

67

73

74

100

67

85

77

75

9

Oki C3300n

68

95

71

83

57

98

64

75

10

Konica Minolta MC 2500W

79

82

54

85

85

82

60

74

Wenn Sie auf die Produktbezeichnung des jeweiligen Farblaserdruckers klicken, dann kommen Sie zum detaillieren Testbericht inklusive Testergebnissen.
Auf der nächsten Seite finden Sie Kaufempfehlungen der Redaktion.

Empfehlungen der Redaktion

Dell 3110cn
Der Drucker bringt die Emulationen für PCL 6 und PS 3 mit. Schneller arbeitete er unter PCL 6. Das wuchtige Gerät ist für Arbeitsgruppen gedacht. Es lieferte im Test eine ordentliche Druckqualität bei sehr günstigen Verbrauchskosten. Außerdem ist es mit Parallel-Port, USB und Ethernet auf jede Ansteuerung vorbereitet. Insgesamt die Preis-Leistungs-Empfehlung der Redaktion.

Dell 3110cn: Testbericht

Oki C5900n
Ein besonders flotter Arbeiter – insbesondere, wenn er in der PLC-6-Emulation angesteuert wurde. Mit 256 MB Arbeitsspeicher ist der Farblaser auch auf umfangreichere Aufträge unter Postscript 3 vorbereitet. Er hält so manchen Tempo-Bestwert – so etwa bei unserem farbigen 12-Seiter aus Acrobat, den er in gerade einmal 38 Sekunden fertig stellte. Dafür erhält das Gerät die Empfehlung der Redaktion in Sachen Tempo.

Oki C5900n: TestberichtTestergebnisseDatenblattPreiseBewertungen

Samsung CLP-300N
Die Stärke des Farblasers sind seine Maße, die so manchem Schwarzweiß-Laser Konkurrenz machen. Außerdem ist er mit 13,7 Kilogramm Gewicht auch nicht besonders schwer. Kurz: Er ist ideal für den Schreibtisch. Dort kann er auch ruhig stehen, denn das Geräusch im Betrieb hält sich in Grenzen. Insgesamt zeigt das Samsung-Modell deutlich, dass der Trend bei Farblasern zu möglichst kompakten Geräten geht. Dafür erhält das Gerät die Auszeichnung „Innovation“ der Redaktion.

Samsung CLP-300N: TestberichtTestergebnisseDatenblattPreiseBewertungen

Fazit: Druckerkauf ohne späteren Ärger

Inzwischen können Farblaserdrucker viel, ohne gleich unheimlich teuer zu sein. Am besten machen Sie sich vor dem Kauf klar, was das Gerät mitbringen soll. Sie sparen sich dadurch Ärger, denn ein späteres Nachrüsten ist gerade bei Farblasern oft gar nicht möglich. Ein Beispiel: Der Brother HL-4040CN kommt ohne Duplex-Einheit und lässt sich auch nachträglich nicht damit aufrüsten. Ist aber Duplex-Druck für Sie ein ausschlaggebendes Auswahlkriterium, dann bietet der Hersteller im HL-4050CDN ein entsprechendes Modell.

Teuer im Nachrüsten: HP Color Laserjet 3600n
Foto: Hewlett-Packard

Auch wenn die Farblaserdrucker aufrüstbar sind, ist das in der Regel ein teures Vergnügen. Nehmen wir einmal den HP Color Laserjet 3600n: Für den Drucker selbst gibt HP einen Preis von 499 Euro an. (Wir recherchierten einen mittleren Straßenpreis von rund 425 Euro). Die optionale Papierkassette für zusätzliche 500 Blatt soll laut UVP des Herstellers auf 476 Euro kommen – fast so teuer wie der Drucker selbst.