Business Intelligence

Falsche Tools ausgewählt

28.08.2011 von Alexander Galdy
BI-Projekte machen Firmen immer mehr Schwierigkeiten. Laut Umfrage von Actinium ist jeder Zweite unzufrieden mit den gewählten Tools - mehr als vor drei Jahren.
Firmen haben heute mehr Probleme mit ihren BI-Projekten als vor einem oder drei Jahren.
Foto: Actinium

Die Einführung von BI-Lösungen ist für viele Unternehmen weiterhin ein Projekt mit Problemen. Verglichen mit 2007 gibt es nicht nur Schwächen bei den Anforderungs- und Prozessanalysen, sondern auch bei der Auswahl der BI-Tools. Das ist das Ergebnis einer Vergleichsstudie des Beratungsunternehmen Actinium Consulting. Dabei wurden 229 Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als 25 Millionen Euro im deutschsprachigen Raum befragt.

Unzureichende Anforderungs- und Prozessanalysen bereiten vielen Schwierigkeiten.
Foto: Actinium

Vier von fünf Befragten sagen, dass ihnen ihre bisherigen BI-Maßnahmen schwer gefallen sind. 2007 waren es zwölf Prozentpunkte weniger. Aktuell findet mehr als ein Drittel, dass die Anforderungen „sehr hoch“ sind. 44 Prozent bewerten sie als „hoch“. Hauptursache für die Schwierigkeiten bei der Umsetzung der Projekte sind aus Sicht von Actinium strategische Schwächen.

"Die BI-Maßnahmen sind häufig von vornherein zu komplex angelegt, außerdem wird die Ausrichtung zu sehr durch die technische Brille geplant und zu wenig an dem praktischen Nutzen orientiert", sagt Actinium-Geschäftsführer Klaus Hüttl. Eine BI-Implementierung, die nicht an der Praxis ausgerichtet ist, mindert zwangsläufig den Wertschöpfungsgrad. Zudem werde sie nicht von den Benutzern akzeptiert.

59 Prozent der Befragten sind unzufrieden mit ihrer BI-Tool Entscheidung. Vor drei Jahren war erst knapp die Hälfte der Ansicht, keine ausreichende Systemauswahl getroffen zu haben. Eine unzureichende Anforderungsanalyse hat nach Ansicht der Studienautoren Folgen: Diejenigen, die ihr Konzept nach den Möglichkeiten des gewählten BI-Tools ausrichten, erhielten zwangsläufig eine Lösung, die nur begrenzt bedarfgerecht sei.

Diese Erfahrung haben auch viele Unternehmen gemacht. Zwei Drittel geben zu, dass sie vor dem Projektstart zu wenig Aufwand in die Prozessanalyse investiert haben. Diese ist allerdings elementar für die Nutzenwirkung einer BI-Lösung.

BI-Strategie nach dem Vier-Augen-Prinzip planen

Um Fehler zu vermeiden, sollten Unternehmen ihren Strategieansatz nach dem Vier-Augen-Prinzip einem erfahrenen BI-Experten vorlegen. Dieser kann auf mögliche Schwächen und Optimierungspotenziale hinweisen. Laut der Untersuchung rechnet sich dieser Mehraufwand sehr schnell. So bekomme man beispielsweise eine präzise Anforderungsanalyse zu Beginn des BI-Projekts. Sie wird von mehr als 60 Prozent der Befragten als nicht ausreichend in ihrem Unternehmen bewertet.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer Schwesterpublikation CIO. (ph)