Neue Auflage

Fairphone geht in die zweite Runde

27.03.2014
Als das Fairphone im vergangenen Dezember in den Verkauf ging, war die erste Charge schnell vergriffen. Wie das Unternehmen nun ankündigt, folgt im Mai eine leicht überarbeitete zweite Auflage des fairen Smartphones. Außerdem befindet sich bereits ein Nachfolger in Arbeit.

Ende Dezember 2013 begann der niederländische Smartphone-Hersteller Fairphone mit der Auslieferung seiner ersten Fuhre des Fairphones, einen Monat später war die Charge mit 23.439 Geräten ausverkauft. Doch das Interesse ist ungebrochen, seitdem haben sich weitere 40.000 potenzielle Käufer für ein Fairphone angemeldet. Wie das Unternehmen nun verkündet, steht die Produktion einer zweiten Fuhre kurz bevor, die dann ab dem kommenden Juni an den Endkunden ausgeliefert werden soll. Damit aber auch möglichst wenig Ausschuss produziert wird, sollen sich jene, die tatsächlich eine Ausgabe des fairen Smartphones kaufen möchten, bis zum 31. März in eine Liste eintragen - daran wird dann das Produktionsvolumen abgeschätzt. Das geschieht ohne Angaben von Zahlungsdaten, lediglich E-Mail-Adresse und Vor- und Nachname sollen hier hinterlegt werden, damit man pünktlich an die startende Vorbestellung im Mai erinnert wird.

Fairphone
Fairphone (Vorder- und Rückansicht)
Verschiedene Projekte versuchen mittlerweile die Produktionskette bei der Herstellung von Smartphones zu kontrollieren, so dass Rohstoffabbau und Herstellung nachhaltiger sind. Ein Beispiel ist Fairphone.
Fairphone-Gründer Bas van Abel
Der Niederländer Bas van Abel und ein Team von Gleichgesinnten hatte bereits im April angekündigt, ihr Smartphone noch dieses Jahr zu vermarkten. Was neben fairen Produktionsbedingungen besonders heraussticht: Im Gegensatz zu Modellen von Apple und Samsung soll das Gadget vergleichsweise günstige 325 Euro kosten.
Zinn-Mine im Kongo
Die Fairphone-Macher garantieren zum Beispiel, dass die Rohstoffgewinnung "konfliktfrei" sei. Das verwendete Zinn stammt vom OECD-geförderten Projekt "conflict-free tin initiative" in der Demokratischen Republik Kongo.
A'Hong in Shenzhen
Für die Herstellung setzen die Niederländer auf das chinesische Unternehmen A’Hong. Nach längerer Suche waren van Abel und die Fairphone-Entwickler zuversichtlich, einen Partner gefunden zu haben, der sich an den definierten Verhaltenskodex hält.
Fairphone (Vorder- und Rückansicht)
Weitere Details zum Fairphone gibt es auf der <a href="http://www.fairphone.com/" target="_blank">Entwickler-Website</a>. Über diese lässt sich das Gadget auch vorbestellen. Die Finanzierungsphase der ersten Smartphones läuft bis 13. Juni.

Für die zweite Produktionsreihe wurde eine Änderung an der Hardware des Fairphone vorgenommen. So kommt statt des bisher verbauten Mediatek-Chipsatz MT6589M ein MT6589 zum Einsatz, der zwar nach wie vor eine Quad-Core-CPU auf Cortex-A7-Basis beherbergt, diese aber statt mit nur 1,2 GHz auf 1,5 GHz getaktet ist und mit einer leicht überarbeiteten PowerVR-SGX-Grafikeinheit daher kommt. Sonst wurden keine Änderungen am Smartphone vorgenommen, es sind nach wie vor 1 GB Arbeitsspeicher, 16 GB interner und erweiterbarer Speicher sowie ein von Dragontrail Glass geschütztes 4,3-Zoll-Display mit der qHD-Auflösung von 960 x 540 Pixel verbaut. Die Geräte aus der zweiten Charge werden für je 310 Euro verkauft - 15 Euro preiswerter, als noch jene aus der ersten Fuhre.

Zwar hinken die Specs jenen von anderen Mittelklasse-Smartphones hinterher, der Schwerpunkt des Fairphones liegt allerdings auch woanders. Das Smartphone wird nämlich hauptsächlich mit Rohstoffen aus konfliktfreien Minen und unter fairen Bedingungen hergestellt - sofern dies möglich ist. Außerdem sorgt das Unternehmen schon vor der Herstellung für Transparenz und schlüsselt die Kosten und Bezugsquellen auf. Ein Nachfolger zum Fairphone befindet sich wohl auch schon in der Entwicklung, das in etwa einem Jahr vorgestellt und verkauft werden soll. Derzeit befinde man sich in der Planungsphase, weitere Details wurden noch nicht genannt.

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