Handelsplattform gerät unter Druck

Ex-Tochter Paypal eilt Ebay davon

28.01.2016
Bis Mitte 2015 war Paypal der Umsatztreiber unter dem Dach des Ebay-Konzerns. Nach der Abspaltung punktet die Ex-Tochter mit starken Quartalszahlen bei Anlegern. Ebay gerät hingegen ohne den ehemaligen Erfolgsbringer ins Hintertreffen - und an der Börse unter Druck.

Ebay hat seine Anleger mit einem starken Gewinnrückgang und einem trüben Geschäftsausblick enttäuscht. Im vierten Quartal sank der Überschuss verglichen mit dem Vorjahreswert um mehr als die Hälfte auf 477 Millionen Dollar, wie die Online-Handelsplattform mitteilte. Der Umsatz stagnierte zum Vorjahr bei 2,3 Milliarden Dollar.

Obwohl die Ergebnisse im Rahmen der Markterwartungen lagen, fiel die Aktie nachbörslich um über zehn Prozent. Für das laufende Quartal prognostizierte Ebay einen geringeren Umsatz und Gewinn als von Analysten angenommen. Auch der Ausblick auf das Geschäftsjahr 2016 fiel durchwachsen aus. Der Konzern leidet unter starker Konkurrenz durch Rivalen wie Amazon. Zudem belastet der starke Dollar, der Auslandseinnahmen nach Umrechnung in die US-Währung schmälert.

Ebay-Chef Devin Wenig zeigte sich dennoch zufrieden: "Wir haben solide Ergebnisse im vierten Quartal geliefert und machen weiter Fortschritte". 2015 sei durch die Trennung von Paypal ein außergewöhnliches Jahr gewesen. Die Tochter, die über Jahre der Wachstumstreiber war, wurde im Sommer abgespalten und als eigenständige Gesellschaft an die Börse gebracht. Investoren wie der einflussreiche Hedgefonds-Manager Carl Icahn hatten diesen Schritt gefordert.

Paypal startet weiter durch

Paypal verkraftete sein zweites Fiskalquartal auf eigenen Füßen hingegen deutlich besser. Die Erlöse kletterten zum Jahresende um knapp 17 Prozent verglichen mit dem entsprechenden Vorjahreswert auf 2,6 Milliarden Dollar, wie das Unternehmen mitteilte. Paypal erhöhte den Quartalsgewinn zum Vorjahr um 27 Prozent auf 443 Millionen Dollar. Die Zahl der aktiven Kundenkonten stieg zum Vorquartal um 6,6 Millionen auf 179 Millionen.

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Mobile-Payment ist in Deutschland noch gar nicht so richtig angelaufen, wirft aber technologisch und mit Kürzeln wie BLE oder HCE einige Fragen auf. Die Computerwoche erklärt die wichtigsten Begriffe.
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Bluetooth 4.2 wurde im Dezember 2014 vorgestellt und soll BLE noch sicherer, stromsparender und schneller machen.
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Beacons kommen meist kieselartig daher
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Starke Enterprise Beacons
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Wirecard Card Reader
In Vietnam mit der dortigen Im- und Exportbank Eximbank unter dem Namen "Eximbank's mPOS" eingeführt, bietet Wirecard einen Card-Reader fürs Smartphone oder Tablet an. Denn gerade viele kleine Händler oder Betreiber von Essständen können sich die Anschaffung eines Kartenterminals nicht leisten. Die Kunden verlangen aber danach. Akzeptiert werden Kreditkarten von VISA, MasterCard und JCB.
Das NFC-Logo
Das NFC-Logo schmückt einfach ein geschwungenes N auf blauem Hintergrund. Die mit RFID verwandte Technologie wurde unter anderem speziell im Hinblick auf Mobile-Payment oder Micropayment entwickelt, weshalb die kurze Reichweite von meist unter 10 cm durchaus gewollt ist.
NFC bittet zum Druck
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RFID-Label für vertikale Märkte
Die Schreiner Group beziehungsweise die Tochter Schreiner LogiData bietet RFID-Etiketten für verschiedene vertikale Märkte an.
RFID-Label für die Kfz-Auslieferung
Für die Verladeprozesse nach der Kfz-Produktion hat Schreiner LogiData dieses Windshield RFID-Label entwickelt. Darauf können sich zum Beispiel Daten befinden, ob das fertige Fahrzeug per Bahn, LKW oder per Schiff verladen werden soll.
QR-Code - eine rätselhafte Matrix
QR-Codes bestehen in der Regel aus einer quadratischen Matrix mit 177 x 177 schwarzen und weißen Elementen, die wie hier zum Beispiel das ganze Vaterunser und mehr Informationen enthalten können.(Quelle: Jobo aus Wikipedia)

"Wir haben das Geschäftsjahr 2015 in großartiger Form beendet", kommentierte Paypal-Chef Dan Schulman die Zahlen. Die Prognosen der Analysten wurden mit dem Finanzbericht übertroffen. Die Paypal-Aktie legte nachbörslich zunächst um mehr als fünf Prozent zu. Investoren erfreute neben den starken Zahlen auch die Ankündigung des Managements, eigene Aktien im Wert von bis zu zwei Milliarden Dollar zurückzukaufen. (dpa/ba)