Wie man sich schützen kann

Ex-BND-Chef: Geheimdienste und Industriespionage

14.02.2014 von Rolf Roewekamp
Der frühere Präsident des Bundesnachrichtendienstes August Hanning beleuchtet die Rolle und Bedeutung der Geheimdienste in der Industriespionage.

In Deutschland regen sich Menschen viel stärker über die NSA-Affäre auf als Briten oder US-Amerikaner. Nur, warum ist das so? August Hanning, der ehemalige Präsident des Bundesnachrichtendienstes (1998-2005), begründet das mit kulturellen Unterschieden.

August Hanning, Präsident des Bundesnachrichtendienstes a.D., auf den Hamburger IT-Strategietagen.
Foto: Foto Vogt

So können Briten im Museum die deutsche Verschlüsselungsmaschine Enigma aus dem Zweiten Weltkrieg besichtigen. Als britische Spionage-Experten die Enigma geknackt hatten, war das ein entscheidender Schritt im Kampf gegen Deutschland.

Die USA fühlen sich als führende Weltmacht. Sie haben das Selbstverständnis, in nachrichtendienstlichen Aktivitäten zu führen. Für die Deutschen gibt es dagegen weniger Gründe, Stolz auf die eigenen Nachrichtendienste zu sein. Die Gründe dafür liegen nach Aussage von Hanning in der Geschichte begründet.

Das Besondere an der Spionage mittels IT liege laut Hanning darin, dass die digitale Informationsbeschaffung keine Spuren hinterlasse. Bei realen Spionen sei das Risiko, erwischt zu werden, deutlich höher. Außerdem bekomme man beim digitalen Absaugen Daten aus Originalquellen. Echte Spione färben Information meist subjektiv ein. Und schließlich merkt man die technische Bedrohung nicht, wenn man überwacht wird.

Hanning wies aber auch darauf hin, dass es zum Interesse jeden Staates gehöre, Nachrichtendienste zum Schutz des Landes zu betreiben. Dabei beruhe die Spionagefähigkeit auf dem jeweiligen technologischen Stand des Landes. Und da habe China inzwischen ein beachtliches Know-how erreicht, sagte er.

Ähnlich sehe es mit Russland aus. Dort legten Angreifer die gesamte IT-Infrastruktur in Estland lahm. Hinter den Hackern standen vermutlich staatliche Stellen. Deswegen riet Hanning den Teilnehmern auf dem Vortrag auf den Hamburger IT-Strategietagen, auf ihre IT-System besonders zu achten, wenn sie mit China oder ähnlichen Ländern in geschäftliche Beziehungen treten.

Hanning macht den Zuhörern aber auch Hoffnung. So sieht er die Möglichkeit, dass die USA den Patriot Act ändern könnten. Denn inzwischen leiden viele amerikanische IT-Konzerne an den wirtschaftlichen Folgen der NSA-Affäre.

Hanning geht davon aus, dass die NSA keine Konkurrenzspionage betreibe. Denn dann würden ausländische Unternehmen klagen, wenn sie in den USA gelistet sind.

Wie man sich schützen kann

Den Teilnehmer riet Hanning, sich bei Verdachtsfällen an staatliche Stellen wie das BSI oder das Bundesamt für Verfassungsschutz zu wenden. Folgende Indikatoren für Industrie-Spionage sieht er: IT-Systeme stürzen ungewöhnlich oft ab oder Mitarbeiter kündigen plötzlich. Häufig ist das Sicherheitsproblem beim so genannten „Innentäter“ zu suchen. So hält er Hanning Edward Snowden vielmehr für einen „Innentäter“ als einen klassischen Whistleblower, wie er oft bezeichnet wird.

Darüber hinaus sollten Unternehmen ihre Mitarbeiter regelmäßig in Sicherheitsbelangen schulen, um sie zu sensibilisieren und das Risikobewusstsein auf einem hohen Level zu halten. Zudem sollten Unternehmen den Zugang auf sensible Daten beschränken und kontrollieren. Auf technischer Seite müssen nach Meinung von Hanning alle IT-Systeme über Schutzsysteme verfügen und auch regelmäßig durch externe Sicherheitsfirmen getestet werden.

HH
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