Europop AG - Automate the Internet

22.01.2002 von Manfred Bremmer
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Mit der Konsolidierung im Provider-Markt rückt die Prozessautomatisierung in den Vordergrund. Sie soll es der New Economy ermöglichen, ihre Internet-Dienste ähnlich wie in der klassischen Wirtschaft zu konfigurieren und automatisch zu steuern, zu verwalten sowie abzurechnen. Unterstützung bietet dazu der Düsseldorfer Newcomer <a href="http://www.europop.net" id="EL_28D478F4-EBE4-541D-35DE019E096F7AF0">Europop AG</a> mit seiner Automatisierungsplattform "Robopop".

Europop-Gründer Ingo Münzer Quelle: Europop AG

"Ohne Automatisierung sind Internet-Services keinen Pfifferling wert!" - Gründer Ingo Münzer steht voll und ganz hinter dieser Analystenmeinung, stellt sie doch die Basis für die Geschäftstätigkeit von Europop dar. Bereits bei früheren Unternehmung, dem Internet-Service-Provider Muenzer Intercommunication, kam ihm die Idee, eine Automatisierungsplattform zu schaffen, mit deren Hilfe verschiedene Internet-Dienste wie Domains, E-Mail-Adressen konfiguriert, automatisch gesteuert, verwaltet und abgerechnet werden können. Das "Internet Resource Planning" (IRP) mit "Robopop" sollte es xSPs ermöglichen, Aufwand und Kosten zu reduzieren. Gleichzeitig verschaffen sich die Provider laut Münzer einen Wettbewerbsvorteil, da sie in die Lage versetzt werden, neue Produkt-Bundles anzubieten, bei denen Variablen wie die Anzahl der Nutzer oder Nutzungen individuell gestaltet und kombiniert werden können. Aber auch

Großunternehmen verspricht die Plattform eine gesteigerte Wirtschaftlichkeit. Sie nutzen die mandantenfähige Software etwa, um ihre Internet-Struktur selbst zu bestimmen und zu verwalten.

Bereits während der Schulzeit hatte der Düsseldorfer Gründer sein unternehmerisches Geschick unter Beweis gestellt, als er einen Vertrieb für Computerhardware mit zwei Mitarbeitern aufbaute, später war Münzer am Betrieb des Hotelreservierungssystem Düsseldorf-Online maßgeblich beteiligt. Doch zurück zu Europop: 1998 wurde aus dem Internet-Service-Provider ein Softwarehersteller, 2000 nahm das Startup das operative Geschäft auf. Der Name bezieht sich dabei nicht etwa auf den Musikgeschmack des Gründers, sondern sollte von Anfang an die europaweite Ausrichtung des Unternehmen dokumentieren ("Point of Presence" (PoP) = Einwahlknoten). Nachdem sich Ende 2001 die IKB Deutsche Industriebank AG als Leadinvestor sowie der Berlin Seed Capital Fond beteiligten, verfügt der Newcomer nun auch

über die erforderlichen Gelder, um die Expansion voranzutreiben und den Vertrieb auszubauen. Dabei plant das Startup, bis Jahresende die Belegschaft von derzeit 41 auf rund 75 Mitarbeiter aufzustocken. Vor dem Geldsegen hatte sich das Startup nur über den eigenen Cashflow finanziert. Die Investoren honorierten bei ihrer Entscheidung für Europop unter anderem die Tatsache, dass die Düsseldorfer bereits Großunternehmen der IT-Branche wie Siemens Business Services zu ihren Kunden zählen. Mit ihrem revolvierenden modularen Lizenzmodell verdient Europop pro Firmenkunden und Jahr im Schnitt 900 000 Euro.