Europäische Banken geben 50 Milliarden für IT-Erneuerung aus

26.10.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Einer Untersuchung von Forrester Research zufolge werden Europas Banken in den kommenden sieben Jahren rund 50 Milliarden Euro für die Erneuerung ihrer IT-Plattformen ausgeben. Banken, die mit ihrer Modernisierungsinitiative bis zum Jahr 2010 beginnen, werden über die Gesamtlaufzeit dieser Projekte ein Volumen von etwa 100 Milliarden Euro in Software und Services investieren.

Im Rahmen seiner Erhebung hat Forrester Research IT-Entscheider von 64 europäischen Banken in 13 Ländern befragt. Demnach haben 43 Prozent der Finanzinstitute bereits mit der Erneuerung ihrer kompletten Anwendungsumgebung begonnen, weitere 23 Prozent sind in der Planungsphase. "Europas Banken überschlagen sich geradezu bei der Erneuerung ihrer Applikationen", erklärt Jost Hoppermann, Vice President Financial Services bei Forrester Research. Die Kosten differierten im Einzelnen sehr stark und reichten von fünf Millionen bei einer kleinen Bank bis zu 250 Millionen Euro für große Finanzinstitute. Obwohl die Finanzdienstleister insgesamt ihre IT-Ausgaben reduzieren, halten die Marktforscher die Plattformerneuerung für unabdingbar. Die Banken müssten die Modernisierungsinitiativen aus den bestehenden Budgets finanzieren und daher versuchen, den Anteil der Betriebskosten zu reduzieren. Dieser liege gegenwärtig im Durchschnitt bei 71 Prozent.

Laut Forrester werden die Finanzdienstleister mit den Teilen ihrer Plattformen beginnen, die sich im Rahmen des normalen Applikationsausbaus erneuern lassen oder die bereits durch Integrationsprojekte vorangetrieben werden. "Die Banken brauchen eine mittel- bis langfristige Planung, um die geeigneten Teilbereiche für die Erneuerung zu identifizieren", erläutert Hoppermann. "Diese müssen sie mit den laufenden Initiativen abgleichen und priorisieren." (rg)