Europäische luK-lndustrie stellt ihre OSI-Position in USA zur Debatte:

Eurobit läßt Harmonisierung diskutieren

16.05.1986

MÜNCHEN (bi) - Ein Positionspapier zur OSI-Standardisierung hat jetzt auch der VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau) federführend für die europäische Vereinigung der Industrie für Büro- und Informationstechnik "Eurobit" vorgelegt. Diskutiert wird die Ausarbeitung auf der IllC-Tagung in Dulles (12./13. Mai). Eine Stellungnahme dieses internationalen Dachverbandes der Informations- und Kommunikationsindustrie ist in Form eines "Common View" demnächst zu erwarten.

Als Mitglied des weltweiten Branchenverbandes "International Information Industry Congress", IIIC, hatten der VDMA eigenen Angaben zufolge die Aufgabe übernommen, eine international gültige Position der informationstechnischen Industrie zu OSI vorzubereiten. Erweiterungsvorschläge aus Australien, Kanada, Japan und den USA wurden bereits in die vorgelegte Eurobit-Position einbezogen.

Wie ein VDMA-Papier nahelegt, sollen eine Reihe von "Mißverständnissen" durch die Industriestellungnahme aufgeklärt und im Widerstreit der Meinungen, Produktankündigungen und Benutzerforderungen ein klareres Bild gezeichnet werden.

Insbesondere soll den europäischen Standardisierungsorganisationen CEN, CENELEC und CEPT volle Unterstützung zuteil werden bei ihren Bemühungen, die internationalen OSI-Standards zu harmonisieren. Um durch derart vereinheitlichte

"OSI-Standardwerte" tatsächliche Kompatibilität der Systeme zu erlangen, bedarf es, so die Meinung der Eurobit-Mitglieder, einer geeigneten Zusammenfassung der OSI-Standards, um bestimmte Applikationen zu unterstützen, und mehrerer Optionen, zwischen denen innerhalb der OSI-Standards gewählt werden kann.

Mit dieser Arbeit befassen sich gegenwärtig die europäischen Standardisierungsgremien.

Eurobit verfolgt das Programm in dem Bewußtsein, "daß das harmonische Zusammenwirken auf internationalen Standardwerten beruhen wird und daß die künftigen harmonisierten Standards mit den internationalen Standards kompatibel sein werden". Die Realisierung des Programms soll sich ausschließlich auf die Funktionalität und die Auswahl von Optionen, die Applikationen entsprechen, beziehen.

Eurobit geht ferner davon aus, daß die Erfahrungen der nationalen Standardisierungsorganisationen und Telekommunikationsverwaltungen in den Harmonisierungsprozeß miteinbezogen werden.