MONA für Identifizierung

Erste mobile ID-App für E-Personalausweis

09.09.2011 von Johannes Klostermeier
Wissenschaftler der TU Darmstadt am Center for Advanced Security Research Darmstadt (CASED) haben mit "MONA" eine eID-App für den neuen Personalausweis entwickelt.

Anstelle von Computer und Kartenleser benötigen Nutzer des neuen Personalausweises deswegen zukünftig nur noch ein modernes Smartphone für den sicheren elektronischen Identitätsnachweis, teilten die Forscher mit.

Forscher der TU Darmstadt bringen Handys mit ihrer neuen App das Kartenlesen bei.
Foto: CASED

Die in einem Projekt der Deutschen Telekom Laboratories in Zusammenarbeit mit T-Systems und dem Unternehmen Media Transfer entwickelte erste Version der Software wollen die Wissenschaftler in den kommenden Monaten als Open-Source Projekt veröffentlichen und mit der Community für verschiedene Smartphones, etwa für Android-Handys, weiterentwickeln.

Das Kürzel MONA steht für „Mobile Authentisierung mit dem neuen Personalausweis" und ist eine Java ME Applikation für mobile Endgeräte. Die erste Version der App läuft auf dem Nokia-Modell 6212 und kann nach Angaben der Forscher leicht für andere Modelle angepasst werden.

Entwickelt hat die Software Moritz Horsch zusammen mit Alexander Wiesmaier und Johannes Braun in einer Arbeitsgruppe von Professor Johannes Buchmann. Zusammen will man den Einsatz des bislang nicht besonders erfolgreichen Ausweises vereinfachen.

„Die eID-Funktion des neuen Personalausweises kann viele Internetdienste sicherer und transparenter machen, die momentan nur Benutzername und Passwort als Identitätsnachweis verlangen, zum Beispiel für Online-Einkäufe. Mit unserer App können bald alle Besitzer geeigneter Smartphones die Funktion nutzen, egal ob zuhause oder unterwegs", sagte Horsch.

Smartphone ersetzt Computer und Kartenleser

Bisher benötigte jeder, der die eID-Funktion nutzen wollte, einen PC mit eID-Software und einen entsprechenden Kartenleser. Near Field Communication (NFC) Technologie ermöglicht es modernen Handys, mit dem kontaktlosen Chip im neuen Personalausweis zu kommunizieren. NFC-fähige Smartphones können so die Funktion von Computer und Kartenleser übernehmen und erlauben eine mobile Nutzung des Personalausweises.

Für jeden Dienst könne individuell entschieden werden, welche Daten übertragen werden dürfen. „MONA macht den elektronischen Identitätsnachweis auch für Anbieter von Internetdiensten interessanter, weil das Smartphone viel näher am Alltag der Nutzer ist als ein entsprechender Kartenleser", sagte Wiesmaier.

Auf der CeBIT in Hannover hatte bereits die Synchronity GmbH aus Jena eine unabhängige javabasierte Ausweis-App präsentiert, die durch ihre geringe Größe auch auf mobilen Endgeräten nutzbar ist. Lesen Sie hierzu auch den Artikel "Erste mobile Personalausweis-App ist da".

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation CIO.