EMC plant Spezialspeicher für Finanzdaten

14.04.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Speicherspezialist EMC wird laut Informationen der CW-Schwesterpublikation Computerworld eine speziell an die Bedürfnisse von Finanzdienstleistern angepasste Variante seines Centera-Speichersystems auf den Markt bringen. Die Centera Compliance Edition werde Hardware- und Softwarefunktionen beinhalten, die es den Nutzern erlauben, Daten gemäß den Regeln der Finanzbehörden aufzubewahren. Interne Sicherheitsmechanismen sowie anwenderdefinierte Regeln sollen das unbeabsichtigte Löschen von Daten verhindern. Dabei erhält jedes Dokument eine 27-stellige Identifikationsnummer. Bei einem Update bekommt die neu gespeicherte Version eine weitere Nummer, so dass sich Veränderungen jederzeit nachvollziehen lassen. Außerdem können die Anwender Regeln definieren, nach welcher Zeit ein Dokument komplett überschrieben oder vernichtet werden darf. Mit diesen Features entspreche das

Speichersystem den Anforderungen der US-amerikanischen Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC), erläutert Brad Nisbet, Analyst von International Data Corp. (IDC). Die Standardversion des Speichers, die mit 4 TB auf herkömmlichen ATA-Festplatten ausgerüstet ist, kostet 148 000 Dollar.

Insider berichten, dass EMC-Konkurrent Network Appliance (Netapp) ebenfalls an einer Spezialversion seines Nearstore-Speichersystems arbeitet. Mit Hilfe der Snaplock-Technik sollen Anwender Plattenbereiche definieren können, die nicht überschrieben werden dürfen. Über Identifikations-Features wie bei EMC werde der Netapp-Speicher jedoch nicht verfügen. Daher entspreche das System Experten zufolge auch nicht den strengen Regeln der Finanzbehörden. Sie rechnen deshalb damit, dass die Netapp-Verantwortlichen mit dem Nearstore-Gerät eher Bereiche wie das Gesundheitswesen adressieren wollen. (ba)